Hallo ihr fürsorglichen Meerieltern,
Ich habe gestern angefangen mein (eigentlich sehr dominantes) Meerschweinchenmädchen [Hilde] mit einem dazu geholten kastrierten Böckchen zu vergesellschaften. Ersteinmal zu den Tieren:
Hilde, 4 1/2 Jahre von Geburt an in Gesellschaft mit ihrer Mutter [Heidi] und sie verstanden sich meist gut, wobei Hilde die dominantere war. Im Aug. ist Heidi leider gestorben und wir haben Hilde zu uns in die WG geholt. Nach anfänglicher Scheu hat sie sich aber sehr gut eingelebt und war zutraulich. Nun wurde sie immer unausgelasteter, hat STÄNDIG die Käfigeinrichtung umgeschubst und war sehr unleidig. Da stand fest: Hilde braucht einen Partner!
Die Wahl fiel auf einen 2 jährigen kastrierten Bock mit stattlicher Figur. Ich habe ihn nicht gewogen, aber er ist wirklich RIESIG& sehr dick. Er hatte bis jetzt auch fast nur Körnerfutter, einen relativ kleinen Käfig und keinen Auslauf. Er war auch seit ca. einem Jahr allein. Er wurde mir von seiner Vorbesitzerin als sehr ruhig, umgänglich und eher introvertiert beschrieben.
Gestern begann nun also die Vergesellschaftung. Ich hatte ein schönes Freigehege mit Futter und Verstecken auf neutralem Grund gebaut, habe erst ihn dann sie reingesetzt. Sie verfielen in Schockstarre und bewegten sich keinen Millimeter, konnten sich aber auch nicht sehen. Nach 2 Stunden, immernoch nichts.
Eine Freundin von mir kam vorbei. Sie meinte wir sollten sie einfach in den frisch sauber gemachten (und mit ein paar Streu von ihm bedufteten) Käfig setzen. Ich weiß eigentlich dass man das nicht so schnell tun soll (hab mich ja vorher Tagelang belesen), aber ich habe halt auf sie gehört, da ich sowas vorher noch nie gemacht hab und sie sagt sie sei erfahren mit Meeris.
Nach kurzem beschnüffeln war der Kampf eröffnet. Beide wollten aufeinander aufreiten, beide jagten sich, beide machten viel Lärm. Dann wurden die Kampfphasen kürzer und die Abstände größer. Ich habe über Nacht auf der Couch bei ihnen geschlafen, falls was passiert. Gestern Abend sah es zuletzt so aus als hätte Hilde die Schnauze voll und wolle das klar stellen. Sie stellte sich auf, klapperte ihn heftig mit den Zähnen an, erkämpfte die neue Heurolle und verjagte ihn in eine Ecke. Er rannte stark verängstigt weg, doch dann wurde sie unsicher, tippelte hin und her und rannte weg. Kaum ging das Licht aus wurde wieder gekämpft. Die Nacht war aber relativ ruhig.
Seit heut morgen ist Hilde sehr verängstigt. Es gab keine weiteren Kämpfe seit einigen Stunden. Sie sind auch schon an einander vorbei gegangen und haben nur ein wenig gezetert. Ganz entspannt wirkt es aber nicht. Sie macht einen sehr verunsicherten Eindruck, haut sofort ab wenn er was sagt oder in ihre Richtung kommt und hat einige Wunden an Nase und Maul. Ich hab gelesen, dass das relativ normal ist, aber die kleine tut mir so leid. Mich wundert es auch, dass er sich jetzt doch so dominant zeigt obwohl Hilde doch eigentlich so "emanzipiert" war. Sie kennt es auch nicht, dass ein fremdes, riesiges Schweinchen ihr parole bietet und scheint relativ verwirrt.
Was meint ihr wie ich weiter vorgehen soll? Soll ich sie in dem Käfig lassen oder wieder in den Freilauf setzen? Das würde ja aber die Vergesellschaftung unterbrechen, nicht? Wann kann ich weitere Käfigeinrichtung rein stellen? Kann ich sie noch irgendwie seelisch & moralisch unterstützen??? :wink:
Ich danke euch schon mal sehr!!!
PS: Uppala das is aber viel geworden :oops: