Allgemeines

Der Tierarzt weiß das doch, der ist immerhin Experte!

Allgemeine Themen rund um Meerschweinchen, die in keine andere Kategorie passen.

  • Hallo liebe Foris,
    an dieser Stelle möchte ich euch einmal nach euren Negativerfahrungen mit Tierärzten in Sachen Meerschweinchen befragen.
    Es soll NICHT darum gehen bestimmte Tierärzte anzuprangern, also bitte keine Namen. Es geht mir eher darum zu zeigen das die allgemeine Grunderwartung, das jemand der Tiermedizin studiert hat gleichzeitig Meerschweinchenexperte ist leider oft enttäuscht wird.
    Tierärzte beschäftigen sich im Studium normalerweise nicht mit Meerschweinchen im Speziellen, sie lernen wenn überhaupt nur wenig über die richtige Haltung und Eigenheiten unserer Plüschpopos. Vor allem Anfänger vertrauen aber leider oft auf das bestenfalls lückenhafte Wissen ihres TA.


    Ich selbst habe eine lange Suche nach dem "richtigen" Tierarzt für mich und meine Truppe durch und bin selbst jetzt nicht immer überzeugt... Ich denke es ist wichtig als Meerschweinchenhalter sich selbständig über die wichtigsten Erkrankungen zu informieren, denn leider muß man den TA oft in die richtige Richtung dirigieren um die richtige Diagnose zu bekommen.


    Ich möchte von euch hören was für seltsame Tipps ihr in Sachen Meerschweinchen bekommen habt zum Beispiel VitaminC ins Trinkwasser, Mineralsteine, Trockenfutter, Einzelhaltung, Haltung mit Kaninchen, Vergesellschaftung, Angaben zur Kastrationsquarantäne... oder auch Behandlungsfehler die normalerweise nicht vorkommen sollten wie die Unfähigkeit Blut abzunehmen, noch narkotisierte Tiere die dem Halter wieder mitgegeben werden, keine Schmerzmittel nach Zahnbehandlung mitgeben...


    Ein paar von meinen Erfahrungen:
    In einer Praxis wurden die Zähne eines meiner Schweine mit Maulspreitzer ohne Beruhigungsmittel untersucht, wobei sie fast vor Aufregung gestorben wäre... Auch ein Kieferbruch wäre möglich gewesen.
    Von Spot-on-Behandlungen für Meerschweinchen wissen so einige Tierärzte nichts und empfehlen leider immernoch Spritzen oder Frontline. Erst auf explizite Nachfage erhält man (im besten Fall) dann ein Mittel wie Stronghold.
    Viele Tierärzte sind nicht in der Lage typische Parasiten zu erkennen und diagnostizieren.
    Das Wort Kastrationsquarantäne ist bei der Kastration meines Bockes garnicht gefallen (glücklicherweise wußte ich Bescheid).


    Das solls von mir gewesen sein, auch wenn es noch das da noch das ein oder andere Beispiel gibt...

  • Was eine gute Idee hier mal Erfahrungen zu sammeln!



    Twix und ihr Dauerschnupfen...
    Der TA wollte absolut nicht das AB wechseln, als es nach 3 Wochen immernoch nicht besser wurde. Auch auf meinen ausdrücklichen Wunsch etwas anderes zu probieren bin ich auf Granit gestoßen. Von inhalieren oder Schleimlöser wollte sie nichts wissen, sowas wirke bei Meerschweinchen nicht und wäre giftig (!).
    Bei einem anderen TA (den ich jederzeit bedenkenlos weiterempfehlen würde) wurde mir dann genau das geraten, ohne dass ich das ansprechen musste. Nach 2 Wochen war der Schnupfen weg!


    Lungenerkrankung durch "Fütterungsfehler"...
    Ein TA wollte mir mal weiß machen, dass Flippi nur lungenkrank geworden ist, weil ihr Mineralien fehlen, die die Tiere nur über Salzlecksteine bekommen. Er mache jetzt erstmal nichts, ich soll einen Leckstein kaufen und ihn anbieten, wenn sie ihn nicht annimmt, soll ich ein Stück rausbrechen und in Wasser auflösen damit ich ihn ihr einflößen kann :shock:
    Ein anderer TA hat ihr dann doch lieber AB gegeben und war empört über diese Behandlungsmethode...



    Weiße Meerschweinchen werden von der Gruppe ausgestoßen...

    Als ein TA zwei fast schwarze Meeris in der Transportbox gesehen hat, meinte er zu mir ich solle ja kein weißes Meerschweinchen dazusetzen, wenn dann zwei Weiße. Weiße Schweinchen werden grundsätzlich von der Gruppe ausgestoßen, deshalb sollte man immer mindestens zwei weiße Meerschweinchen in einer Gruppe halten.

  • Hallo,


    ich halte das für ein sehr schwieriges Thema, da man oft nicht ganz klar abgrenzen kann, was eine "richtige" oder "falsche" Behandlung ist. Ein ganz großer Faktor ist dabei auch der Tierhalter. Ein Beispiel: Eine TA will meine Wutze mit Homöopathie behandeln....für manche eine gute Sache, für mich persönlich eine Katastrophe, da ich davon nichts halte.


    Ich denke, es ist einfacher, eine Liste mit Dingen zu erstellen, die wirklich nicht gemacht werden dürfen, zB Frontline bei Kaninchen, Schneidezähne abknipsen etc., ohne auf TAs einzugehen.


    Lg
    Lys

  • Es geht hier um eindeutige Fehltritte des Tierarztes, derer es leider genug gibt.
    Ich halte es für eine große Gefahr das viele Halter kritiklos das vermeintlich allumfassende Wissen der Tierärzte als einzige Wahrheit übernehmen und leider oft nicht mehr für zum Teil lebensrettende Maßnahmen zu erreichen sind.


    Von Homöopathie mag man halten was man will, ich hab da auch meine Meinung. :wink:


    Edit: aber ein Thread über allgemeine Behandlungs-"No-Goes" wäre wohl auch mal was.

  • Wir hatten hier einen Kastrationsabszess, der nicht erkannt wurde.
    2 Tage nach der OP gabs ne kleine Beule nahe der Naht.
    Ich bin zum TA gegangen und sie meinte, dass wäre nur verdicktes Narbengewebe. AB gab es trotzdem. Das mit den Narbengewebe wäre auch eine Möglichkeit gewesen. Aber ca. 3-4Wochen später wuchs die Beule deutlich an. Ich bin also wieder zum TA. Neeein ein Abszess kann das unmöglich sein. Das hatten wir hier noch nieeeeee. Ich habe dann darauf bestanden, dass wir gucken, was in der Beule ist. Die Beule wurde punktiert und große Überraschung: Es kam dicker Eiter raus. Das Schwein wurde dann noch mal narkotisiert und die Beule ausgeschabt...
    Wenn ich nich so stur gewesen wäre, dann wär der Abszess wohl eher geplatzt als ausgeheilt...

  • Bei meinem Wuschel war es damals so, als ich noch etwas unwissend war.
    Er hatte eine pumpende Atmung, aber wurde nicht geröntgt auch nicht als ich im Notfall da war.
    Wurde nach Hause geschickt und habe auch keine richtigen Medikamente bekommen..


    Dann gibt es das tolle Thema Ovarialzysten..
    Die Tierärzte sind komplett der Meinung, dass Homöopathie überhaupt nicht hilft und völliger unsinn ist.
    Wollen dann noch einen beeinflussen weiter mit Hormonspritzen zu arbeiten und wenn das nicht hilft, dann gleich kastrieren..
    Oder meinten, dass bei Lungenproblemen nur ein einziges Mittel hilft und kein anderes (auf genaue Nachfrage hin).
    Das Ende vom Lied war, dass ich Fiona übers Wochenende päppeln musste.


    Oder auch, dass keiner der angeblich erfahrenen Tierärzte die SDÜ bei Luna merkte, obwohl die Symptome eindeutig waren..


  • ist mir auch passiert. Zudem hat besagter Tierarzt erstmal im Handbuch zu Meerschweinchen nachgeschlagen. bei Eierstockzysten :roll: hat dann mit ner Hormonspritze behandelt und gemeint in 1 woche wären die zysten weg. Nuja... klarer fall von fehldiagnose

  • Zitat von Chrissi89


    Dann gibt es das tolle Thema Ovarialzysten..
    Die Tierärzte sind komplett der Meinung, dass Homöopathie überhaupt nicht hilft und völliger unsinn ist.


    Und da fängst schon an: TAs haben hier sehr unterschiedliche Meinungen. Von begeisterten Homöoanhänger bis zu absoluten Gegnern ist alles dabei. Und hier kommt es sehr darauf an, woran DU glaubst. Ich persönlich könnte ausrasten, wenn mir jemand mit Homö bei ner Erkältung oder gar was Schlimmerem ankommt. Ein anderer kriegt ne Krise, wenn man erst zum Antibio anstatt zum Globuli greift. Alternative Heilverfahren wie Homöo, Bachblüten etc. sind eben an sich schon Streitthemen...


    Lg
    Lys

  • Bei meinem Max wurde nach der Kastra der Abzess nicht behandelt. Es sei ja nicht so wild. Nachdem Max sich selbst die Fäden zog und nicht mehr fraß, wurde mir gesagt es sei nicht so schlimm, wenn sie mal 1-2 Tage nichts fressen. Trotzdessen wurde ich nicht als Notfall angenommen und mit einer Wartezeit von 4 Stunden hingehalten. Am nächsten Tag fuhr ich zur Tierklinik und musste ihn einschläfern lassen.

  • Zitat von Lysanthe

    Und da fängst schon an: TAs haben hier sehr unterschiedliche Meinungen. Von begeisterten Homöoanhänger bis zu absoluten Gegnern ist alles dabei. Und hier kommt es sehr darauf an, woran DU glaubst. Ich persönlich könnte ausrasten, wenn mir jemand mit Homö bei ner Erkältung oder gar was Schlimmerem ankommt. Ein anderer kriegt ne Krise, wenn man erst zum Antibio anstatt zum Globuli greift. Alternative Heilverfahren wie Homöo, Bachblüten etc. sind eben an sich schon Streitthemen...


    Lg
    Lys


    aber daran erkennt man nicht gute oder schlechte TA`s . die allgemeine Kompetenz / Fachwissen is ja wichtig. darum gehts. wie er letztendlich behandelt ist nur in wenigen Fällen ausschlaggebend. Klar, dass man bei ein paar kleinen Milbenkratzern nicht gleich mit der Oberkeule kommen muss, aber im prinzip sind viele nicht mal fähig, ordentlich zu diagnostizieren.


    Ob Homöopathie oder schulmedizin - wenn ich das gefühl hab der kerl weiß dann was er tut und probiert nicht rum, is mir das dann herzlich egal, wie man sich entscheidet ;)


    wichtig ist halt wirklich, dass man nie einfach blind vertraut, wenn man einen tA nicht kennt. Experte is ein sehr weitläufiger begriff und nur weil sich einer arzt schimpft und auf der Uni war, muss er eben nicht kompetent sein. Nur kriegt man das den meisten Menschen nicht in den schädel rein... :(

  • Zitat von AdmiralT


    Warum darf das nicht sein?


    Ein Meerschweinchen sollte wach sein, gefressen haben und auch ein paar Köttel produziert haben bevor es wieder heimgeht.
    Wacht das Tier schlecht auf oder frisst nicht, dann stimmt etwas nicht und es müssen sofort Hilfsmaßnahmen eingeleitet werden. Außerdem müssen Meeries ohne Bewußtsein die richtige Wärmezufuhr bekommen um nicht auszukühlen.