Hallo,
ich habe letzte Woche als Pflegestelle zwei Meeries aus schlechter Haltung aufgenommen. Es handelte sich um ein Böckchen (geb. etwa um Weihnachten letzten Jahres) und ein ausgewachsenes Mädel. In Absprache mit der Kleintierhilfe, die es später vermittelt hätte, wurde es am Donnerstag vom langjährigen TA meines Vertrauens kastriert. Zu dem TA (in einer recht bekannten Kleintierklinik) gehe ich seit mehreren Jahren mit all meinen Tieren (Ratten, Degus, Kaninchen) und habe nur die allerbesten Erfahrungen gemacht, sowohl was Operationen als auch alle übrigen Behandlungen anging.
So bekam ich auch das kleine Böckchen am Donnerstag abend topfit wieder, es hatte bereits in der Klinik schon wieder gefressen und schlug auch hier zuhause tüchtig bei Heu zu. Die Kastrationswunde sah auch super aus. Auch am Freitag war alles bestens.
Am Samstag morgen gegen halb acht machte ich den Krankenkäfig frisch (er sollte die ersten paar Tage auf Tüchern sitzen) und habe die Wunde kontrolliert (alles bestens). Er kam sofort auf mich zu wie immer und hat sein Möhrchen aus der Hand gefressen (er war schon sehr zutraulich).
Wie gesagt, das war Samstag morgen gegen halb acht/acht Uhr. Um 17 Uhr wollte ich den Beiden nochmal Frischfutter bringen und fand den Kleinen tot und bereits steif im Käfig liegend So steif und kalt wie er schon war, gehe ich davon aus, dass er da bereits eine bis zwei Stunden tot war.
Als ich sein Häuschen hochhob sah ich zu meinem Entsetzen einen Riesenberg Kot, vieles nicht mehr als einzelnes Köttel erkennbar sondern zu matschigen Klumpen zusammengeklebt. Zuvor hatte er ganz normal geköttelt und Urin abgesetzt, auch gleich nach der OP schon in der Transportbox. Im Käfig verteilt fand ich noch mehrere dieser Kotklumpen.
Ich war untröstlich und konnte mir nicht erklären, was da passiert war.... morgens um acht Uhr noch quietschvergnügt lebendig und ein paar Stunden später tot. Natürlich dachte ich sofort an die Kastration aber vor allem war ich geschockt von dem vielen Kot.
In Gedanken ging ich dann noch mal alles mögliche durch und schaute auch noch mal auf die TA-Rechnung, wo mir dann bei Medikamenten "Amoxisel", 5 Gramm, ins Auge fiel. Dabei handelt es sich bekanntlich um Amoxycillin, ein Penicillin. Meine Ratten bekommen das nach OP's auch immer einmal gespritzt zur Infektionsprophylaxe. Allerdings hatte ich im Hinterkopf, dass Penicilline von einigen Tieren auch nicht vertragen werden.
So habe ich mal gegoogelt, u. a. bei VetPharm und natürlich auch auf Meerieseiten und las überall mit Entsetzen, dass Amoxycillin bei Meerschweinchen nicht gegeben werden darf!
Natürlich werde ich heute abend meinen TA kontaktieren und darauf ansprechen aber ich wollte auch hier noch mal fragen, wie Eure Erfahrungen mit Antibiotika bei Meerschweinchen sind bzw. ob ein Meerschweinchen vielleicht doch schon einmal mit Penicillin behandelt wurde. Das Mittel wurde injiziert, nicht oral gegeben (falls das einen Unterschied machen sollte).
Ich bin immer noch tottraurig und wenn mein TA da wirklich solch einen groben Fehler gemacht hat, flippe ich nachher am Telefon bei ihm aus.
Für Eure Einschätzungen wäre ich daher echt dankbar.
LG,
Gloria