Hallo Leute,
Seit 2 Wochen verweigert unser Böckchen (5 ½ Jahre) jedes selbstständige Fressen und wird von uns gepäppelt. Ich habe hier im Forum schon einiges dazu gelesen aber nichts „passendes“ gefunden. Da Eure Fragen immer sehr detailliert sind habe ich mich bemüht, wirklich jedes Detail aufzuführen. Ist daher leider etwas länger geworden :-S
Freßverhalten:
- Wenn Futter angeboten wird, „stürmt“ er auf den Teller zu und durchwühlt alles, dreht dann aber nach einigen Sekunden den Kopf ab und frißt letztlich nichts. Er nimmt auch nichts ins Maul. Er scheint also durchaus Interesse zu haben, „kann“ aber anscheinend nicht. Das betrifft absolut alles was wir ihm anbieten. Selbst Leibspeisen werden zwar interessiert beschnüffelt, aber letztlich abgelehnt. Auch die Päppelnahrung (Dental-Aid Herbi) die sein Partner sofort wegschlabbert leckt er nicht freiwillig auf.
- Beim Päppeln verdreht er v.a. nach der ersten Spritze den Kopf nach oben und zur Seite. Dabei macht er das Maul auf und zu und streckt die Zunge raus. Das kann durchaus 30sec. dauern. Es sieht aus, als würde er ersticken. Seit gestern wird das auch immer häufiger und ist wirklich schlimm anzusehen.
Tierärzte:
- Wir waren gleich zu Anfang beim Tierarzt. Dort wurden zunächst die Zähne kontrolliert und die Schneidezähne ein wenig abgeknipst. Das war lt. Arzt aber nicht wirklich erforderlich und hatte eher kosmetischen Charakter.
- 2 Tage später wurde unter Vollnarkose eine gründlichere Untersuchung durchgeführt. Dabei gab es keinen Befund zu Zahn- oder Kieferproblemen. Dafür wurde ein starker Milbenbefall im Ohr festgestellt, der dann mit Ohrtropfen und Schmerzmittel (Novalgin) behandelt wurde. Die Vermutung war, das die Milben evtl. schon die Nerven im Kiefer angegriffen hätten und daher das Kauen nicht richtig möglich ist. Dagegen spricht aber, dass er beim Päppeln ja auch kauen kann und optisch nichts zu sehen ist (keine hängende Lippe etc.). Die Milben sind zwar jetzt weg, es ist aber keine Besserung festzustellen.
- Letzte Woche hatten wir ihn dann bei einem anderen TA röntgen lassen. Beide TAs haben sich die Bilder angeschaut, aber nichts finden können. Die Wurzeln von 2 Backenzähnen sind ein wenig länger als üblich. Das sollte lt. beiden TAs aber eigentlich keine Probleme bereiten. Ansonsten schauen Kiefer und Zähne ok aus und es sind nirgendwo Entzündungen festzustellen. Blutuntersuchung, Abtasten von Drüsen, Bauch etc. alles ohne Befund.
„Soziales Umfeld“:
Im Juli ist sein „langjähriger Partner“ gestorben. Kurz darauf haben wir einen jungen Bock dazugenommen mit dem er sich „blendend“ versteht. Seit es dem Großen so schlecht geht kuscheln die beiden sogar miteinander. Das hat sicherlich Streß ausgelöst und könnte lt. TA auch mit ein Grund für den starken Milbenbefall gewesen sein (angegriffene Abwehrkräfte).
Was nun?
Da das Füttern sehr qualvoll aussieht (als ob er dabei erstickt), überlegen wir jetzt natürlich, ob wir ihm damit wirklich noch was Gutes tun… Da wir keine Ursache feststellen können, ist natürlich auch kein Ende der Qual in Sicht. Gewichtsmäßig ist eigentlich noch alles im gelben Bereich. Er hat seit Beginn der Messungen ca. 100gr. abgenommen (er wiegt noch 720gr). Er ist auch nicht aphatisch nur vielleicht ein wenig ruhiger als normal (war immer eher der ruhige Typ). Daß er sich selber anscheinend nicht "aufgegeben" hat macht uns eine Entscheidung natürlich auch nicht leichter.
Hat einer von Euch eine Idee was hier die Ursache sein könnte? Hat schon jemand ein ähnliches Bild gesehen? Die "üblichen Verdächtigen" konnten die TAs ja leider ausschließen.
Vielen lieben Dank für Eure Hilfe!