Das tut mir total leid mit deiner Schoki! Deine Zweifel an dich selbst und deine Haltung kann ich bestens nachvollziehen. Wenn hier ein Tier stirbt frag ich mich manchmal auch noch Wochen dannach: "Hätte man vorher was merken können? Was wäre wenn, und...". Das ist wirklich die schwierigste Aufgabe, die man als Haustierhalter haben kann, nebst der Entscheidung, ein Tier einschläfern zu lassen.
Ich persöhnlich hab das auch IMMER davon abhängig gemacht, ob ein Tier sich aufgegeben hat oder nicht. Ich hasse diese Entscheidungen, und bin wirklich froh, dass Euthanasie beim Menschen nicht erlaubt ist. Aus ethischen Aspekten halte ich davon beim Tier auch nicht viel: Wer zum Teufel bin ich, um über das fortbestehen oder das Sterben eines Lebewesen zu entscheiden, ganz gleich welchem? Das ist Gott spielen. Natürlich kann man leidende Geschöpfe so auch von seinen Qualen erlösen, was natürlich dann auch richtig ist. Leiden ist allerdings etwas, was man gerade Meerschweinchen nicht ansieht bzw. anmerkt.
Meine Wutz, an Leukose verstorben, hatte, als ich mit ihr in der Tierklinik war, schon so gut wie keine Chance mehr. Ohnehin-ergibt sich ja aus dem Krankheitsbild-im Maximalfall hätte man ihr Leben auf einige Monate oder vielleicht ein Jahr erweitern können. Wutz hat sich nicht aufgegeben, bis zur letzten Minute nicht. Viele Menschen in meinem direkten Umfeld haben mich als verrückt erklärt, ich hätte das Tier einschläfern lassen sollen und zwar sofort, dass wäre Quälerei etc. Wer weiß dass schon so genau? Im Nachhinein bin ich froh und überzeugt, dass richtige im Interesse der Wutz gemacht zu haben. Sie hat entschieden. Zu Kämpfen. Was wäre ich für ein Mensch, dagegen zu reagieren? Wutz ist am Abend dann ruhig und in vertrauter Umgebung eingeschlafen.
Ich glaube nicht, dass du was falsch gemacht hast. Es ist tatsächlich so, dass nach dem Versterben eines Tieres/eines Menschen- warum auch immer, ich bin nicht gläubig- häufig weitere folgen (auch bei Menschen, erlebe ich im Altenheim fast ausnahmslos immer wieder). Geb dem armen Schweinchen, was du in Aussicht hast, ein schönes, neues Zuhause. Schoki hat nun einen anderen, festen Platz, dem im Gehege benötigt sie nicht mehr. Ich tu mich auch immer schwer damit, nach dem Versterben eines Schweinchens ein neues aufzunehmen, erfahrungsgemäß aber tut dies uns allen gut, den verblieben Schweinchen, dem neuen ohnehin und mir auch.
Fühl dich mal ganz dolle gedrückt.