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Meerschweichen und Abschied nehmen?

Allgemeine Themen rund um Meerschweinchen, die in keine andere Kategorie passen.

  • Hallo,


    hatte die Tage zu dem Thema in einem Thread schon etwas geschrieben, aber hier halt aus aktuellem Anlass nochmal.


    Jeder muss das selber für sich entscheiden, aber ich kann nur aus eigenen Erfahrungen berichten.
    Als Kind hatte ich Meerschweinchen und wir haben die Tier nie Abschied nehmen lassen...


    Als Erwachsene habe ich mich dann wieder für diese süßen Tiere entschieden und habe seitdem leider immer wieder Schweinchen über die RBB gehen lassen müssen :cry:


    Wenn ein Schweinchen einen Kumpel verliert und nicht Abschied nehmen konnte (das heisst, den Tod des anderen nicht mitbekommen hat), dann hae ich erlebt, dass das übrig gebliebene Tier sucht und unruhig ist und verzweifelt nach dem Partner sucht.


    Vor 4 Jahren ist mein Henry verstorben. Ich kam nach Hause und er lag tot im Käfig. Sein Kumpel lag dicht neben ihm. Er wusste, dass Henry tot war und hat Abschied genommen.
    Im Januar 2010 kam ich nach Hause und Rambo lag im Sterben. Sei Kumpel Gonzo war ganz aufgeregt. Wir sind zum Nottierarzt gefahren und ich habe Rambo einschläfern lassen. Danach habe ich ihn nochmal in den Käfig gelegt und Gonzo hat ihn beschnuppert und seinen Tod realisiert.
    Im Oktober 2010 habe ich Gonzo einschläfern lassen und ihn danach in den Käfig zu Elvis gelegt. Er hat sich verabschiedet.
    Vor 8 Tagen habe ich Elvis verloren und ihn sogar die ganze Nacht bei Eddy im EB gelassen, damit Eddy es verstehen konnte.


    Keines der Tiere, die Abschied nehmen konnten und verstanden haben, dass der Kumpel tot ist, hat danach hektisch nach seinem Freund gesucht. Kein Rufen, kein Suchen, keine Panik, dass er auf einmal alleine ist.
    Wie im Rudel in der Wildnis... ein Tier stirbt, die anderen realisieren es und ziehen weiter, weil es sich mehr zu kümmern gilt. Partner ist tot und tschüss. So ist das.


    Wenn ein Partner aber einfach aus dem Stall genommen wird und einfach nicht mehr wieder kommt, dann ist es für das übrig gebliebene Schweinchen schwer zu verstehen.


    Deswegen ist es für mich ganz klar, dass ich die Schweinchen Abschied nehmen lasse.


    Traurige Grüße,
    Yvonne

  • Ich wüsste gar nicht, wie ich das machen sollte... Als Flippy damals gestorben ist, hat ihre Partnerin Knolli sehr getrauert, sie war ein paar Tage anders als sonst, hat sich dann aber gefangen (tut mir heute immernoch schrecklich Leid, dass du liebe Knolli *ich liebe diesen Nsmen immernoch sooooo sehr* keinen neuen Partner bekommen hast).


    Ich glaube, das entscheide ich spontan... die eigenen Emotionen lassen solche Planungen manchmal einfach nicht zu.


    Bei eurer Entscheidung kann ein Gang zum Tierarzt mit nicht allen Tieren eine Hilfe sein... Wie reagiert das Tier auf die Abwesenheit? Was passiert wenn es wieder zu den anderen darf?

  • Zitat von Piccola


    Keines der Tiere, die Abschied nehmen konnten und verstanden haben, dass der Kumpel tot ist, hat danach hektisch nach seinem Freund gesucht. Kein Rufen, kein Suchen, keine Panik, dass er auf einmal alleine ist.
    Wie im Rudel in der Wildnis... ein Tier stirbt, die anderen realisieren es und ziehen weiter, weil es sich mehr zu kümmern gilt. Partner ist tot und tschüss. So ist das.


    Wenn ein Partner aber einfach aus dem Stall genommen wird und einfach nicht mehr wieder kommt, dann ist es für das übrig gebliebene Schweinchen schwer zu verstehen.


    Genau, mein Reden!

  • ..ich hab mal gehört das wenn (zumindest bei paar-haltung) eins stirbt das, dass andere aus trauer auch hinterher sterben kann :oops:


    ..ich weiß ja nich ob das stimmt..aber woran liegt das sonst das manchmal das zweite schweinchen ein paar tage oder std später hinterher stirbt, obwohl da keine infektion o.ä. besteht


    ..ich denke also schon das sie trauern könn :oops:

  • Jedes Tier hat auch Gefühle auch Trauer ,und zeigen sie auf ihrer Art.
    Sich von jemanden nicht Verabschieden können,fällt jedem sehr Schwer und kann einen sehr Mitnehmen.Warum sollte es bei den Meerschweinen nicht so sein??
    Als unsere Lili eingeschläfert werden musste,wollte ich es nicht sehen.Meine Freundin verstandt das,nur dachte ich mir das wir das gemeinsam durchstehen und Lili beistehen.Das war mit einer meiner ,schlimmsten Augenblicke Rotzt und Wasser habe Geweint als Mann.Danach haben wir sie ins Gehege gelegt damit ihre Kinder und ihr Paartner sich Verabschieden können.
    Die kleinen und ihr Partner haben,sie angestubst und gerochen.Er ist sogar über sie drüber gelaufen,nach dem sie Gemerkt haben das sie Tot war wurden sie Ruhiger und Verloren das intresse.
    Sie gingen von ihr weg,legen sich auf ihre Plätzte.Unsere Gruppe besteht heute aus 1 Kastrat(ihr alter Partner ) und 3 Weibchen ,davon ist Luna ihre Tochter die viel mit Lili gekuschelt hatte.Manchmal Liegt Luna ganz alleine im Kuschelsack und hat einen Traurigen Blick drauf.Man kann sagen was man will,Tiere fühlen und Vergessen nicht.Gerade die Meerschweine nicht,sie haben sehr gutes Sozialverhalten.
    Tut ihnen den Gefallen mit dem Verabschieden.

  • Ich denke dass muss jeder für sich entscheiden. Ich bin jemand.. ich kann tote Tiere nicht sehen. Brrr. sooo lieb man sie auch hat. aber leichen zu sehen - nein danke (drück mich auch immer vor Beerdigungen)


    D.h. bei mir wäre es ausgeschlossen dass ich das Tote Tier zurück in den Käfig legen würde, denn 1. könnte ich es nicht anfassen, 2. nicht schlafen weil ne "minileiche" in der Wohnung liegt.


    Deswegen ist es glaub ich jedem selber überlassen, ob er es emotinal verkraftet, oder nicht. :s

  • Als unsere Lilli im September so schwer krank wurde und sie beim Tierarzt bleiben musste, war Lissi auf einmal nach 5 1/2 Jahren völlig alleine. Sie ist zwei Tage ständig aufgeregt im Käfig herum und hat Lilli gesucht. Zu uns hat sie immer Kontakt aufgenommen und gepfiffen, so nach dem Motto: wo ist Lilli?
    Als wir dann unsere erlöste Lilli vom TA geholt hatten, mussten wir sie zu Lissi in den EB geben. Das waren wir beiden schuldig. Die beiden waren ein Leben lang zusammen gewesen.
    Lissi hat sich dann ungefähr eine halbe Stunde von Lilli verabschiedet mit Anstupsen, Murmeln, hin und her laufen, daneben legen.
    Wir hatten dann das Gefühl, dass es jetzt für Lissi gut war und konnten Lilli rausholen.

  • Zitat von Cocain

    Ich denke dass muss jeder für sich entscheiden. Ich bin jemand.. ich kann tote Tiere nicht sehen. Brrr. sooo lieb man sie auch hat. aber leichen zu sehen - nein danke (drück mich auch immer vor Beerdigungen)


    D.h. bei mir wäre es ausgeschlossen dass ich das Tote Tier zurück in den Käfig legen würde, denn 1. könnte ich es nicht anfassen, 2. nicht schlafen weil ne "minileiche" in der Wohnung liegt.


    Deswegen ist es glaub ich jedem selber überlassen, ob er es emotinal verkraftet, oder nicht. :s


    Naja, Leichen von Menschen sind glaube ich bedeutend unansehnlicher, wenn sie blau anlaufen und den ganzen Spaß.


    Als mein Schwein von nicht allzu langer Zeit eingeschläfert wurde, habe ich es auch noch einmal zu seinem Partner gelegt.
    Ich selber war in dem Moment eh nur so voller Trauer, dass man gar keinen Ekel oder ähnliches empfindet. Man streichelt das verstorbene Tier und verabschiedet sich selber vom ihm (und von einem Stück von sich selbst).
    Als ich damals vom TA kam, kam uns sein Partnerböckchen erst ganz freudig entgegen, als er mich aber tränenüberströmt sah und ich ihm das verstorbene Schweinchen noch einmal hinlegte, hat er sich ganz nah rangesetzt, war ganz ruhig und hat seinen Gefährten auch noch einmal über das Gesicht geleckt.
    Es dauerte eine ganze Weile bis er wegging und sich einsam in eine Ecke verkroch.


    Ich denke schon das die Schweinchen Trauer empfinden. Eine große Gruppe ist da bestimmt hilfreicher einander Trost zu spenden und man bekommt es vielleicht nicht direkt mir aber bei 2 Tieren kann man es deutlich sehen.
    Theoretisch trauern wir Menschen nicht anders, wir verabschieden uns auch von einem Verstorbenen Lebewesen und leben dann weiter.
    Hat man noch eine Menge Freunde, versucht man sich mit denen abzulenken, oder erzählt mit ihnen. Ist man ein alter Ehepaar und lebt dir meiste Zeit alleine zu zweit, dann kommt es auch oft vor, dass der Tot des einen Partners den anderen so mitnimmt, dass er in balde folgen wird.


    Wenn man eine Person anguckt, dann sieht man nach Wochen ja auch nicht mehr von außen, ob er noch an den Verstorbenen denkt oder über ihm trauert.
    Da man mit Meerschweinen nicht reden kann, weiß man auch da nicht, was sie denken oder fühlen mögen. Als hoch soziale Tiere denke ich aber, dass sie ein verlorenes Gruppenmitglied auf jeden Fall zur Kenntniss nehmen.
    Wenn sie sich gegenseitig so egal sein würden, würden sie sich nicht vor Gefahren warnen.

  • Als mein hamster gestorben ist, konnte ich ihn nicht anschauen und nicht anfassen. Geht eben nicht. Selbst bei meinem damaligen Meerschweinchen, das kann ich nicht. genauso wie ich nicht weine wenn eine Person oder ein tier stirbt! ist halt so... Bin zwar traurig..aber weinen, tue ich nicht geh weder auf Beerdigung noch fass ich ein totes tier an, auch wenns meine eigenen sind..


    Weis net.. ich kann das nicht.... :cry: auch wenn ichs möchte. Bisher hat auch immer mein freund die Tiere begraben müssen!


    ist vielleicht für euch schwer nachvollziehbar.. aber jeder geht eben anderst damit um


    Ja deswegen wollte ich gerne eine Gruppe.. aber das geht ja nimmer, weil ich 2 Buben habe und mir der Platz für 2 Gehege fehlt um 2 Gruppe zu erstellen

  • Zitat von bloemche

    Oh mein Gott, wieso hat er das gemacht?


    Niemand weis den Grund.Die TÄ hat sowas noch nie gesehen.
    Einen Tag davor hat sie ihn kastriert und dann...
    Eine OP hätte er überlebt,aber der halbe Darm war weg.
    Meine Mutter sagte ich hätte den Anblick nicht verkraftet.
    Der Darm ist durch die Finger runtergehängt! hat sie gesagt.... :(
    Er hat sich verhalten wie immer.War putzmunter und hat nichtmal schmerzen gehabt.Nicht panisch geschrien oder anderes.Er hat sehr lange durchgehalten und auf der fahrt zum TA war Brownie bei ihm. :)

  • Schmerzen hatte er bestimmt und ich habe ihn auch erlösen lassen aber es war schwer ihn erlösen zu lassen da er mich neugierig anschaute und es zerbrach mir das Herz den der Blick fragte : "Was machen wir hier? was passiert"?
    Er hat sich normal verhalten und ist in der Transportbox neugierig umhergeschlichen... :(
    Ich frag mich halt nur..warum hat er sich nicht hingelegt und ist eingeschlafen und hat stattdessen noch stunden mit offenem bauch gelebt? Ich bin mir über diese sache so ganz und gar nicht im klaren...

  • Dann will ich auch kurz meine Meinung dazu schreiben.


    Ich unterscheide zwischen Paar- und Rudelhaltung und auch auf Grund von "Freundschaften" unter den Wutzen.

    Paarhaltung:


    Die Tiere begleiten sich immer und auf jedem Weg. Dh zu jedem TA-Besuch, zu jeder OP geht der Partner mit, auf dem Weg des Todes geht er auch mit. Ben fuhr auch mit zum TA, als Paul im Sterben lag. Er sollte das mitbekommen. Ganz sicher hat es Ben gestresst, dass es seinem Bruder schlecht ging und er starb. Aber hätte er es nicht mitbekommen (auch beim Einschläfern saß er genau daneben und hat mit Paul gekuschelt, was ja wiederum auch gut für Paul war), dann wäre er danach durch den Stall gerannt, hätte gerufen und gesucht. Die Brüder konnten es schon immer kaum aushalten, wenn der eine länger zum Päppeln oä aus dem Stall musste.


    ----> Bei Paarhaltung müssen die Partner meiner Meinung nach alles mitbekommen, was mit dem Lebenspartner passiert.



    Rudelhaltung:


    Hier differenziere ich es ein bisschen nach den einzelnen Tieren.


    Ich glaube, dass es in einem Rudel weniger schlimm ist, wenn ein Tier mal "einfach so" aus dem Trupp verschwindet. Wenn ich ein Tier vermittele, dann lebt es dort auch einige Zeit und wird dann rausgeholt und ist weg. Also grundsätzlich zeige ich hier nie die kranken Tiere. Geht eins zum Einschläfern, so wird es selbstverständlich von einem anderen begleitet und nicht allein gelassen. Aber ich würde das tote Tier nicht nochmal in den Stall legen.


    Differenzieren hier, weil in meinem Rudel schon besondere Verbindungen bestehen. Einige Tiere "hängen" mehr an einander als andere. Diesen würde ich das tote Tier zeigen, wobei das auch meist schon die Tiere sind, die mit zum TA fahren zum Einschläfern oder die das Tier im Stall beim Sterben begleitet haben!


    ----> Bei Rudelhaltung finde ich es unnötig, das tote Tier zu zeigen. Nur besondere Partner aus dem Rudel sollten begleiten.



    Hoffe, dass das verständlich war!


    Ich selber nehme natürlich immer intensiv Abschied auch mit Beerdigung. Aber dazu gibt es ja schon andere Themen hier.


    Liebe Grüße
    Rieke

  • Zitat von milkybella


    Ich frag mich halt nur..warum hat er sich nicht hingelegt und ist eingeschlafen und hat stattdessen noch stunden mit offenem bauch gelebt? Ich bin mir über diese sache so ganz und gar nicht im klaren...


    Auch Menschen spüren den Schmerz manchmal erst, wenn sie an die entsprechende Stelle gucken, nehmen wir mal das Arm-ab-Beispiel :wink:


    Vielleicht war er wirklich in solch einem Zustand und die richtig heftigen Schmerzen hätten kurz danach eingesetzt.

  • Es war ja auch Paarhaltung und brownie war beim tod an seiner seite aber zurück in den stall gelegt nicht.
    hallo?der stall war voller Blut,
    und überhaupt ist mike wo er tot war in der tierklinik geblieben.
    Jetzt im rudel mit 3 weibern 2 kastraten können sich die kastraten leiden,sind aber keine super freunde.das heist wenn milky stirbt warum sollte ich BROWNIE mitnehmen den er sowieso nie gemögt hat?
    Die beiden gehen sich so schon aus dem weg,streiten aber nicht.
    Also in dieser situation ist das wieder was andres...