Meerschweinchen Verhalten

Probleme bei Vergesellschaftung

Ein Meerschweinchen verhält sich komisch? - hier gibt es Antworten

  • Hallo liebe Forumsgemeinde,


    wir hätten da einmal eine Frage zur Vergesellschaftung unseres Meerschweins.


    Also unser kastrierter Meerschweinbock lebte drei Jahre alleine. Wir wissen mittlerweile auch, dass man das nicht machen soll. Aber meine Freundin bekam ihn leider allein geschenkt. Seitdem wir aber wissen, wie unschön das für das Tier ist, haben wir uns darum gekümmert, ihm eine Partnerin zu besorgen.


    Dies ist uns auch gelungen. Aus einer Notstation für Meerschweinchen haben wir ein etwa gleichaltes Weibchen bekommen. Uns wurde mitgeteilt, dass sie sich in der Vergangenheit bei Vermittlungsversuchen immer schwer getan hat, da sie die anderen Schweine bei der Vergesellschaftung immer blutig gebissen hat. Uns wurde zudem zu dem Weibchen mitgeteilt, dass sie wohl in einer früheren Meerschweinchengruppe immer von den anderen Schweinchen gemobbt worden sei.


    Wie dem auch sei. Beim ersten Zusammentreffen der beiden Schweinchen sah alles gut aus. Unser Kastrat hatte alles scheinbar unter Kontrolle. Das Weibchen wirkte etwas ängstlich. Aber sie lies die Kontaktaufnahme zu.


    Dies ist nun drei Tage her.


    Doch seit gestern wird sie immer giftiger zu ihm. Und wir wissen nicht, ob es noch normale Reibereinen (Rangkämpfe) sind. Wir haben gelesen, drei Tage wäre noch normal. Aber ich weiß nicht.


    Also jedes Mal wenn unser Bock an ihrem Hinterteil oder ihrer Schnautze schnuppern will, tritt sie, pinkelt sie und schnappt sie. Kommt er ihr irgendwie zu nahe, wenn auch ganz langsam, fängt sie ganz laut an zu piepsen und rennt dann weg. Macht er hinterher, wehrt sie sich auch. Blutig beißt sie ihn aber nicht.


    Gut, dass sie nicht aufreiten lässt, sehe ich ja noch irgendwie ein. Aber ich habe auch gelesen, dass das Schnuppern am Hinterteil oder an der Schnauze normal sei. Aber sie lässt es überhaupt nicht zu.


    Unser Bock, der um einiges größer ist als sie, lässt dann auch immer ganz schnell verstört ab und legt sich etwa 15 cm von ihr entfernt hin.


    Könnt ihr mir bitte sagen, ob das noch normal ist, oder ob die Vergesellschaftung gescheitert ist? Wir werden natürlich auch nochmal die Stelle, von der wir das Schweinchen haben, fragen. Aber wir hätten auch gerne noch eine andere Meinung.


    Vielen Dank für die Antwort(en).


    Grüße
    Thomas

  • Schon wieder ich. Ich hoffe ihr verzeiht mir meine andauernden Fragen. ;)


    Also mittlerweile hat sich unser Bock tatsächlich durchgesetzt. Vielmehr macht mir jetzt das Weibchen sorgen. Sie beißt kaum noch zurück, sitzt dafür aber fast die ganze Zeit unter der Ebene (also wir haben so eine zweite Ebene eingebaut). Sie kommt nur mal zum Fressen raus, sonst sitzt sie wie angewurzelt in der hintersten Ecke. Sobald sie sich rausbewegt, meint unser Bock gleich drauf springen zu müssen. Ihr unbehagen macht sie durch lautes Quietschen deutlich, schnappt sich schnell ein Futterstück und ist schon wieder unter der Ebene verschwunden und drückt ihr Hinterteil gegen den Rand des Käfigs.


    Irgendwie tut mir Sie richtig Leid. Meint ihr, das gibt sich auch noch? Ich will ja nicht, dass sie ihr Leben in dieser Ecke verbringen muss.


    Bester Gruß
    Thomas


    PS: Vielleicht kann mir auch noch jemand gleich an dieser Stelle verraten, ob nicht alle Meerschweinchen springen können: Während unser Bock immer auf die Ebene (unter der Sie sich versteckt) springt, macht sie das nie. Sie stellt sich im Höchstfall mit ihren Pfötchen mal drauf uns schnuppert dort oben. (Und das auch nur solange, bis der Bock mitbekommt, dass sie mal wieder draußen ist).


    Nochmals vielen Dank :)

  • Klingt nach wie vor alles relativnormal bei den Beiden!


    Sagen wir mal so springen "können" tut sie bestimmt, aber wollen nicht :wink:
    Es gibt Nasen die gerne überall drauf springen und turnen und andere die lieber auf gleicher Ebene bleiben.

  • Also ich würde auch sagen das das noch normales verhalten ist. Einer meiner Jungs hat ab und an auch mal seinen dollen tag und sitzt viel unter der ebene und klaut sich nur mal schnell was zu essen und ist dann wieder verschwunden... von daher ist bei dir alles ok.


    Mit dem Springen kann ich angelssend nur Recht geben. sehe das ja selbst bei mir: zwei meiner 4 Jungs springen immer auf die Ebene die anderen beiden nicht mehr (haben sie im alten stall immer gemacht aber seit sie den neuen EB haben nicht mehr... keine ahnung warum)

  • Hallo zusammen,


    ich hoffe, es ist in Ordnung, wenn ich mir diesen Thread mal ausleihe. Ich habe auch ein Problem bei der Vergesellschaftung und wollte nicht extra einen neuen eröffnen.


    Mein Problem ist das Folgende:


    Ich hatte bisher immer zwei Böcke, zwei Brüder um genau zu sein. Haben sich bestens verstanden, kein Gezanke. Beide waren nicht kastriert. Der eine war immer der etwas ruhigere, der andere der überdrehte. Leider musste ich letzteren am 11.09. wegen Krankheit einschläfern lassen. Ich habe daher seinen Bruder (Spot) kastrieren lassen und mir ein paar Tage später vom Tierschutzverein ein neues Meerschweinchen (Dino) geholt. Wieder ein Böckchen, dieser auch (seit Anfang September) kastriert. Vom Alter her ist Spot zwei Jahre und zehn Monate (und ein Peruaner) und Dino soll ein Jahr und drei Monate alt sein.


    Vorweggeschickt, ich weiß, dass die Vergesellschaftung zweier Böcke schwierig ist. :wink:


    Ich habe die beiden zunächst in getrennten Käfigen gehalten, sodass sie sich sehen, riechen und hören konnten. Gleichzeitig habe ich die beiden im Auslauf zusammengesetzt. Anfangs gab es Rangkämpfe zwischen den beiden, die für Spot auch mal in einer Bisswunde endeten. Auch hatte er Haarausfall, aber schon nach ein paar Tagen hat sich das gegeben. Um sicher zu gehen, dass er weiterhin frisst und ihn die Rangkämpfe nicht zu sehr stressen, habe ich sein Gewicht häufiger kontrolliert. Mittlerweile brommseln sie sich an und popcornen ausgelassen herum. Nur hin und wieder drohen sie noch. Aber alles hält sich im Rahmen, sie schnappen nur nacheinander ohne sich wirklich zu beißen. Sie fressen zusammen, lassen es zu, dass der eine den anderen beschnuppert (auch wenn Spot z.B. gerade die Zähne wetzt), sitzen auch mal zusammen in einem Häuschen.


    Ursprünglich hatte ich vor, die beiden nach sechs Wochen zusammenziehen zu lassen. Allerdings kam mir bei Spot ein Abszess an der Kastrationswunde dazwischen, so dass ich nochmal zwei Wochen gewartet habe, bis alles abgeheilt ist.


    Jetzt am Wochenende habe ich die beiden zusammengesetzt. Den Käfig (ein zweistöckiger) habe ich in der unteren Ebene mit zwei Häuschen ausgestattet, es gibt sowohl eine Trinkflasche als auch einen Napf (Spot ist Flaschenkind, Dino trinkt aus dem Napf), es gibt zwei Heuraufen und wenn ich sie füttere, stelle ich zwei Näpfe rein.


    Es funktioniert nicht. Die Bilanz nach 1 1/2 Tagen sind Bisswunden, bei Dino weniger, bei Spot mehr (und das auch leicht blutig). Die meiste Zeit geht es gut, aber irgendwann bekommen sie ihren Rappel, einem wird das Brommseln zu viel und dann gehen sie sich an.


    Vielleicht liegt es am Platz, denn ich sollte noch erwähnen, dass nur Spot die Rampe hoch läuft. Dino kann es noch nicht und hat sich in den acht Wochen, in denen ich ihn auch in einem zweistöckigen Käfig gehalten habe, auch nicht damit angefreundet. Ich hatte gehofft, dass er es sich von Spot abschaut.


    Ich habe heute schon mal mit dem Tierschutzverein gesprochen. Dort sagte man mir, dass die Hormone bei beiden noch stark vertreten sind, da sie ungefähr zur selben Zeit kastriert wurden. Es könne bis zu einem halben bzw. dreiviertel Jahr dauern bis die Hormone runter gehen. Und was die Symphatien angeht, könnte das vergesellschaften bis zu einem Vierteljahr dauern, allerdings würde man zumindest in meinem jetztigen Status schon feststellen können, ob sie sich leiden können oder nicht.


    Könnt ihr mir weiterhelfen? Liegt es eventuell doch am Platz, dass sie im Wesentlichen auf der unteren Ebene zusammenhocken, oder ist die Vergesellschaftung gescheitert? Im Auslauf verstehen sie sich gut (gerade jetzt sitzen sie seelenruhig nebeneinander), aber im Käfig knallt es irgendwann.


    Schonmal vielen Dank für die Antworten, Anregungen, Kritik und Hinweise. Ich würde Dino ungern wieder abgeben, denn mittlerweile habe ich die kleine Kröte lieb gewonnen, aber wenn es nicht anders geht, muss ich zu Spot doch ein Weibchen setzen.

  • Verstehe ich das richtig: dieTiere sind gezwungen sich zu sehen und zu riechen, kommen dann jeden Tag zusammen und werden danach wieder getrennt? Hast du sie nicht einfach auf neutralem Gebiet EINMAL vergesellschaftet und dann zusammengelassen? Warum wolltest du 6 Wochen warten?


    Ein Standart-Doppelstockkäfig ist zu klein für zwei Böcke.

  • Zitat von Pardona

    Verstehe ich das richtig: dieTiere sind gezwungen sich zu sehen und zu riechen, kommen dann jeden Tag zusammen und werden danach wieder getrennt? Hast du sie nicht einfach auf neutralem Gebiet EINMAL vergesellschaftet und dann zusammengelassen? Warum wolltest du 6 Wochen warten?


    Weil man mir genau das sowohl seitens meines Tierarztes als auch vom Tierschutzverein her geraten hat. Mein altes Meerschweinchen war gerade frisch kastriert, als ich das andere geholt habe, so dass der Tierarzt meinte, ich solle zumindest die 10 Tage warten, bis die Kastrationsnarbe soweit abgeheilt ist und die Fäden gezogen sind. Beim Tierschutzverein meinte man, ich solle sogar sechs Wochen warten und immer mal die Käfige tauschen, damit sie merken, dass da noch jemand anderes ist. Bis dahin seien die Hormone soweit abgeklungen; zumal das neue Meerschweinchen auch gerade erst kastriert worden war.


    Nachdem sie sich dann im Auslauf vertragen haben, meinte mein Tierarzt, dass ich sie auch gleich zusammenlassen könnte (das war, als Spots Fäden gezogen wurden). Das war nach 14 Tagen. Aber das hat auch nicht funktioniert, weil sie sich angegangen sind und nur ein einziges Fellknäul waren.


    Aber wenn ich mir die Reaktion so durchlese, war das alles wohl falsch. :cry:


    Mein Doppelkäfig hat die Maße 60 x 120.

  • Ok, das ist mal wieder blöd gelaufen. Wie gesagt, der Käfig ist deutlich zu klein für zwei Böcke, man rechnet 2qm dauerhaft am 24h Tag (zusammenhängende Grundfläche!), mindestens zwei Häuschen mit mehreren Eingängen.
    6 Wochen Kastrationsquarantäne gelten wenn der Kastrat zu Mädels kommt, weil er solange noch zeugungsfähig ist. Ein paar Tage zu warten bis die Wunde halbwegs verheilt war halte ich avber für richtig. Die Tiere sollten sich dann aber auf keinen Fall sehen und riechen müssen, da sich erhebliche Aggressionen anstauen wenn die Tiere die Rangordung nicht klären können.
    Dann werden die Tiere in einem großen neutralen Gehege vergesellschaftet. Das heißt man trennt sie nicht wieder, es sei denn sie verbeißen sich ineinander, denn sonst müssen sie die Rangordnung wieder und wieder und wieder klären (aggressionen und heftiger Stress). Man lässt sie zusammen ein bis mehrere Tage im VG-Auslauf, dann kommen sie wenn alles gut geht in das große, frisch gemistete gemeinsame Heim.


    Tatsächlich kann es sein das sie sich jetzt garnicht mehr vertragen...

  • Dass jedes Böckchen so einen Quadratmeter braucht, hatte ich gelesen. Ich würde ihnen auch gerne einen richtig großen Käfig (am liebsten ein extra Zimmer) zur Verfügung stellen, aber das gibt die aktuelle Wohnung nicht her. Hoffentlich klappt es in der nächsten. Ich denke das Problem ist auch, dass Dino die zweite Etage nicht annimmt, so dass sie sich nicht aus dem Weg gehen können. Ich habe ihn oben rein gesetzt, auf die Rampe gesetzt, er will einfach nicht. Ich kenne leider seine Vorgeschichte auch nicht, er war nur extrem scheu, als ich ihn geholt habe. Selbst jetzt noch. Er ist zwar zutraulicher geworden und in Spots Gesellschaft noch mehr, aber er ist immernoch sehr schreckhaft.


    Ich hatte, wie schon geschrieben, es nach 14 Tagen schonmal versucht, sie ins gemeinsame Heim ziehen zu lassen (für ca. 1/2 Tag, bis sie sich wieder verbissen hatten), da sie eigentlich die Rangfolge geklärt hatten. Aber geklappt hat das eben auch nicht, so dass ich sie erstmal wieder auf Sicht getrennt gehalten, aber im Auslauf zusammengelassen habe. Und dann kam mir Spots Abszess dazwischen.


    Momentan halte ich sie wieder getrennt, da ich tagsüber nicht zuhause bin und das Ganze nicht im Blick habe. Nach letzter Nacht habe ich mich auch dazu entschlossen, dass es mit den beiden nichts wird. Spots Lippen haben sich seit dem letzten Auslauf leicht entzündet, er war heute Nacht eine zeitlang sehr verängstigt, hat gezittert, als ich ihn mal rausgeholt habe und auch erstmal nichts gefressen. War heute morgen vor der Arbeit auch gleich beim TA. Ich will beiden diesen Stress nicht mehr antun, zumal der TAin auch keine andere Idee mehr eingefallen ist als sie so lange nur im Auslauf zusammenzusetzen, bis sie sich da reibungslos vertragen. Aber da ich das schon seit Wochen versuche und sie sich da auch größtenteils vertragen, aber eben nicht ganz, glaube ich nicht, dass es etwas bringen würde.


    Ich hätte gleich von Anfang an ein Weibchen nehmen sollen. Zwei Geschwister-Böcke sind eben doch etwas anderes als zwei sich fremde.


    Danke für die Info! Ich hatte gestern schon mit dem Tierschutzverein vereinbart, dass ich kommenden Samstag mit beiden vorbei komme. Eigentlich nur, damit man sich das Ganze mal anschaut, aber nun werde ich Dino wohl wieder dort lassen. Es wird für beide das Beste sein.


    Ab wann wäre es das günstigste, ein Weibchen zu Spot zu setzen?

  • Wenn die Kastrafrist um ist brauchen beide endlich einen festen Partner! Und bitte die Tiere bei der VG (neutraler Boden) auf keinen Fall mehr trennen, schon garnicht über Nacht! Das die Tiere verstört sind ist nicht weiter verwunderlich.
    Mit "Geschwisterböckchen" hat das übrigens nichts zu tun. Manche kommen miteinander aus, andere nicht. Böckchen gehen wohl aber auch etwas ruppiger miteinander um. Der Käfig ist ohne zusätzlichen Auslauf auch für ein Pärchen etwas zu dürftig, kannst du den Auslauf dran lassen? An der Rampe kommt es in solchen Käfigen häufig zu Reibereien, da die Tiere nicht weit genug aneinander vorbeilaufen können, dazu sind die Käfige auch deutlich zu schmal.

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