Meerschweinchen Krankheiten / Gesundheit

Leistenbruch S.5

Umgang mit kranken Schweinchen, Therapien, Medikamente und Heilungsverlauf.

  • Also zur Feststellung.
    Zum einen kamen die Probleme hier recht schnell.
    Ich hatte gerade meinen Umzug abgeschlossen, da fing es eine Woche später von einem Tag auf den anderen an. Plötzlich bei ihm starkes speicheln und ständiges mit den Zähneklappern.
    Bei den ersten Untersuchungen war an den Zähnen selber kaum was zu sehen, was auch für die Plötzlichkeit sprechen könnte.
    Auch das Gewicht ging erst am Tag des Ausbruchs los. Davor war alles im grünen Bereich und blieb stabil.


    Leider musste ich zu etlichen Ärzten gerannt, weil so keiner Ahnung hatte und ich mich nirgends fühl gefühlt habe.
    Ich konnte zudem sehen, dass eigentlich nur noch eine Seite zum kauen verwand wurde. Ebenfalls war hinter dem Zubeißen kaum noch wirklich Kraft.
    Da die Ärztin, wo ich schlussendlich halbwegs glücklich war, nicht die beste Röntgen-Ausstattung für Nager hatte, schicke sie mich zu Frau Ewringmann nach Berlin.
    Metacam und Zähneschleifen hatte bis dahin nicht wirklich was gebracht.


    In Berlin wurde also geröngt und man konnte eine direkte Entzündung des Kieferes sehen. Es zeigt sich auf dem Bild vor allem in einem Rückgang der Knochensubstanz in dem oberen Kiefer, insbesondere der Knochentaschen wo die Knochen drinnen sitzen.
    Also wurden ABs gegeben auch relativ lange. Frau Ewringmann meinte auch, wenn man das nicht in den Griff bekäme, sähe es sehr schlecht aus.
    Eigentlich sollte sie noch die Bilder hier nach Potsdam schicken, hatte aber irgendwie nie dran gedacht :x .


    Dadurch ging es ihm aber besser und er fing wieder an etwas selbstständiger zu essen.
    AB dann abgesetzt, da es ja ziemlich auf den Darm ging, auch wenn wir das immer gut im Griff hatten.
    Das ging so lange, bis es wieder schlechter wurde. Als ich erneut sah, dass die Verlagerung des Kauens auf eine Seite wieder verlagert wurde, habe ich selber einfach mal den Kiefer vorsichtig bewegt und auf der einen Seite hat der kleine Mann rückartig zusammengezuckt.
    Er hatte jetzt also eindeutig auch Schmerzen im Gelenk.
    Dies stelle auch meine TÄ in Potsdam fest.
    Da es ihm dermaßen schlecht ging, gab es dann ein Medikament mit einen Namen, den ich heute nicht mehr weiß.
    Es war aber eines aus der Gruppe der Coritsone (ich hasse das Zeug).
    Damit ging es wieder Berg auf. Der Kleine hat wieder entspannt gelegen, das FÜttern klappte super und ging sehr schnell.
    Es half ihm also.
    Das Selberfuttern ging leider immer noch nicht so gut, oder besser kaum. Aber meinen Brei hat er gut weggehauen und er hat auch wieder gut zugenommen.
    Auch hier kam nach wenigen Wochen eine so plötzliche Verschlechterung, wie ich sie noch nie gesehen habe.
    Eigentlich wollte ich mit ihm noch einmal zum Röntgen fahren, da er stabil war, ordentlich was auf den Rippen hatte und ich den Verlauf des Kiefers noch einmal ansehen wollte.
    Die plötzliche Verschlechterung die nur einen Tag brauchte, war allerdings so dramatisch, dass er von Morgen bis zum Abend eigentlich kaum noch kauen konnte. Die Bewegung des Kiefers in die betroffene Richtung ging nicht mehr und er zeigte wieder deutlich Schmerzen.
    Zum Abend ihn fing er zudem so stark an zu speicheln, dass er sich daran schon fast verschluckte. Ich konnte ihm gerade so viel füttern, dass er etwas Energie tanken konnte.
    Das Spiel bis hierhin dauerte ca. 6 Monate. In dieser Zeit habe ich nur für den Kleinen gelebt. Eigentlich keine Nacht mehr richtig geschlafen, denn etwas füttern musste ich immer.
    Die Uni war nur noch peripher am Rande. Hauptsache es ging dem Kleinen gut.
    An diesen Tag bzw. in dieser Nacht wusste ich aber, dass unser Weg zum TA am nächsten Tag der letzte gemeinsame sein würde.
    Ich habe die ganze Nacht bei ihm gesessen und gemacht was in meiner Macht war.
    Beim TA haben sie auch noch einmal alles abgetastet. Der Kiefer strahlte starke Hitze aus, wenn sie am Gelenk angefasst hatte, hatte ihm das wieder starke Schmerzen bereitet und ihrer Meinung waren auch Veränderungen am Kieger zu spüren.
    Da wir an der Stelle bereits die höchstmögliche Dosis des Coritsons gegeben hatten, waren wir mit den Latein am Ende, da er zudem auch kaum noch irgenwas futtern konnte und er auch sehr erschöpft vom ganzen ständigen Schlucken war (er krampfte da immr durch den halben Körper).
    Sie wollte eigentlich noch mal AB probieren, aber ich entschied mich dagegen. Auch wenn der Kleine körperlich soweit fit war, also Verdauung etc., aber so konnte ich ihn nicht mehr sitzen lassen. Wir hatten den langen Kampf verloren.
    Das weitere erspare ich mir an der Stelle mal.


    Also lass auf jeden Fall von einen Profi röntgen und schaut genauestens auf den Kiefer und das Gelenk . Es ist auch möglich, dass bisher eifach was übersehen wurde beim Schleifen. Hat man denn in Narkose behandelt. Ohne wird es ganz oft was übersehen und wenn man Pech hat, kann man da den Kiefer auch sehr stark schaden.


    Sorry wenn der Text stellenweise etwas diffus ist oder viele Schreibfehler zu finden sind, aber das wieder hochzuholen zerreißt mir gerade wieder das Herz.

  • hallo gwynbleidd,


    vielen dank für deine ausführliche beschreibung.
    eine traurige geschichte. kann so gut verstehen dass dich das erzählen darüber mitnimmt. tut mir sehr leid um dein tier! :(


    zahnschweine sind was schlimmes!!!!! bei meinen eltern sitzt schon wieder eins das komisch kaut und speichelt, drei wochen nachdem wir die kleine coco wegen dem gleichen problem begraben mussten. glaub es echt nicht!


    wir haben (HOFFENTLICH) morgen abend den termin bei dem spezialisten und werden dann klarheit haben.


    purmel hält sein gewicht seit gestern und frisst eigenständig. zwar langsam und nicht so 'kraftvoll' wie du es auch formuliert hast, aber er ist immerhin gut drauf und popcornt, brommselt und liegt auch relativ entspannt da.


    liegt wahrscheinlich auch an der relativ hohen medikamentendosis.


    ich hoffe ganz arg dass man morgen etwas findet und ihm geholfen werden kann. werde morgen berichten..


    LG,
    simone

  • endlich komme ich mal zum schreiben..


    purmel geht es verhältnismäßig gut. er wurde gestern nur untersucht und für nächste woche ein op-termin zum zahnabschleifen ausgemacht.
    das ergebnis der untersuchung macht mich doch stutzig was den anderen arzt angeht von dem ich eigentlich sehr überzeugt war. aber der zahnspezialist gestern meinte dass die zähne nicht gut abgeschliffen wären und dass man alle zähne nochmal von grundauf bearbeiten müsste..
    was ich schon komisch finde, da der andere arzt das sogar zweimal gemacht hat.
    purmel hat einen 'mammutzahn' wovon ich bisher noch nie etwas gehört habe..
    man muss röntgen um zu sehen ob sein problem wirklich nur die schlecht abgeschliffenen zähne waren oder ob im kiefer noch ein problem ist.


    kennt sich jemand mit dem sogenannten mammutzahn aus hat da erfahrung wie schnell der nachwächst usw..?


    im schlimmsten fall muss man den zahn entfernen, was bedeutet dass der kiefer aufgebrochen werden muss um den schneidezahn zu entfernen und das ist ein großer eingriff...


    parallel zu dieser sache sitzt bei meinen eltern ein zahnschwein (die tochter) das gestern operiert werden sollte und bei der operation kollabiert ist und reanimiert werden musste. zum abschleifen kam man daher gar nicht und für freitag ist der nächste versuch angesetzt. ich habe so das gefühl dass die kleine papu das nächste tier ist das wir verlieren so kurz nachdem ihre schwester coco auch wegen zahnproblemen gestorben ist.
    und purmel um den es hier im thread ja eigentlich geht ist der vater...


    es ist schlimm.....

  • Hallo..ich hab nur mal in einem anderen Forum von einem Mammutzahn gelesen, das hatte ein Schweinchen einer Userin dort und der musste alle 3-4 Wochen abgeschliffen werden.


    Ach mann, das liest sich wirklich nicht so gut und anscheinend können Deine Schweinchen jetzt sämtliche gedrückte Daumen und Pfötchen brauchen.


    Wenn der Zahnspezialist meint, dass der andere TA die Zähne nicht gut geschliffen hat, würde ich dem schon glauben und wahrscheinlich kann er nach dem vernünftigen Schleifen dann bald wieder normal fressen :-)

  • Immer diese scheiß Zähne, echt zum heulen.
    Vertraue jetzt erst einmal auf den Spezialisten. In der Tat haben viele Ärzte nicht so eine Ahnung von den Zähnen und schleifen eben Pi*Daumen. Das bringt oftmals nichts.
    Ich drücke dir die Daumen.
    Ach und zum Thema Mammutzahn. VErsuche mal "Sachenbauer","Froschkönigin" oder "Maxi_Luna" mit einer pm zu erreichen. Die Familie kennt sich mit so etwas aus. Die können dir bestimmt helfen.

  • Danke für den Tipp Gwyn!


    Es ist echt zum heulen!
    Purmel macht heute einen fiten Eindruck. Ich hoffe das behält er bis zur OP bei.


    Habe jetzt furchtbare Angst vor der Narkose und dem Eingriff. Der kleinen Papu ging es gestern so schlecht nachdem sie kollabierte dass man den Eingriff verschieben musste. Jetzt überlege ich ob es nicht sinnvoll wäre den Tieren vor dem Arztbesuch Bachblüten oder Ähnliches zu verabreichen. Denn Purmel ist ähnlich panisch bei Fremden wie Papu.
    Vielleicht sollte ich dafür nen neuen Thread aufmachen...


    Oh man.

  • Hallo,


    ganz selten bin ich hier noch im Schweinchenforum aktiv, aber heute habe ich per Zufall reingeschaut.
    Dr. Eickhoff ist der Beste, wir waren ganz lange mit unserem Maxi bei ihm, auch unsere Luna (Maxis Schwester) hatte eine Korrektur bei ihm. Luna hatte auch einen Monsterzahn, der zudem noch gesplittert war (laut Röntgenbild). Dr. Eickhoff meinte, dass die Situation auftreten könnte, dass man den Zahn entfernen müsste. Er sagte aber auch deutlich, dass man bis zu einem Jahr mit einer offenen Wunde im Kiefer rechnen müsse, die man auch nicht nähen könnte. Prognose also schlecht. Luna verstarb dann aber nach einer Routinekorrektur, die eine andere Tierärztin durchführte, an Kreislaufversagen.


    Also: bei Dr. Eickhoff bist Du sicher mit Deinem Schweinchen gut aufgehoben (Vorsicht: er ist nicht ganz billig)


    Ich drück die Daumen
    Bärbel


    P.S.: Alle Narkosen verliefen problemlos, auch bei sehr geschwächten Tieren

  • danke bärbel!
    das macht mir mut..
    über diesen eingriff haben wir auch gesprochen und ich hoffe inständig dass wir das nicht durchmachen müssen.
    dass er teuer ist war mir klar, spielt aber keine rolle. ich habe dieses jahr für alle behandlungen von pasel, purmel und coco schon knapp 900 euro gezahlt. winterurlaub ist erstmal gestrichen^^


    bleibt nur zu hoffen, dass die kleine papu meiner eltern, die bei einem anderen arzt (dr. nadig in esslingen, auch hier empfohlen) in behandlung ist die op gut übersteht und nicht wieder kollabiert...

  • Noch ein Tipp:
    vor den Tierarztbesuchen gebe ich meinen Schweins immer Rescue-Tropfen (Bachblüten). die wirken auch die Schweinchen sehr gut und die Tiere sind entspannter. Die Tropfen gibts in der Apotheke oder auch als Globulis.


    Wir drücken alle Daumen und Pfötchen!


    LG
    Lilly

  • hallo lilly,


    danke für den tipp, davon hab ich auch schon gelesen..
    kann man wirklich die normalen bachblüten also notfalltropfen für menschen nehmen? wie is da denn die dosierung und wann gibt man es vor dem arztbesuch?


    LG,
    Simone

  • hallo simone,


    vielen dank für deine netten worte. es ist wirklich schlimm... meine eltern haben in den letzten sechs monaten schon zwei tiere verloren und papu soll morgen operiert werden.
    :(


    die tropfen besorgt meine mutter ihr morgen früh direkt. danke für den tipp!
    ich hatte die seite mit den bachblüten auch schon gelesen.


    man kann nur hoffen.


    LG,
    Simone


    PS: du spielst sicher auf pasel an... der geht es prima. als wäre nie etwas gewesen. sie blüht richtig auf in letzter zeit und stärkt purmel spürbar den rücken. <3

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