• Hallo, ich bin neu hier und wollte mich auch gleich hier mit einem Problem an erfahrene Meerschwenchenhalter wenden. :)


    Also, wir haben unseren Balkon (4,5 qm)den Meerschweinchen "überlassen" :)
    Sie haben dort eine bestimmt 10cm dicke Streu-Stroh Schicht,
    mehrere Versteckmöglichkeiten und ein recht großes, isoliertes und wettergeschützes Häuschen. Da unser Balkon nicht verglast ist,
    haben wir quasi noch eine Art Dach angebaut, welches vor Regen und Wind schützen soll.


    Nun haben wir uns vor 2 Wochen 4 Meerlis aus dem Tierheim geholt.


    2 Weibchen und zwei kastrierte Männchen, die auch schon länger dort in der Gruppe zusammengelebt haben. Alter ist unbekannt, aber ich schätze mal, dass sie alle zwischen 1-3 Jahre jung sind.


    Ein weiteres Meerschwein kam nun gestern aus dem Zooladen zu uns -
    ein kleines Mädchen, welche noch jung zu sein scheint.
    Mit ihr scheint die Gruppe jedoch keine Probleme zu haben.
    (wahrscheinlich gerade weil sie so jung ist)


    Unser "Sorgentier" ist ein kürzlich kastrierter Meerschweinchenbock,
    der wohl (nach Schätzungen des TA) schon 3 Jahre alt sein soll.
    Ihn haben wir aus einem anderen Tierheim geholt -
    er kam als Fundtier dort hin und es kommt mir vor, als hätte er nicht wirklich mit anderen Meerschweinchen zusammenleben können in seiner Vergangenheit. Er ist ziemlich ruhig und auch sehr "still" -
    man hört nur selten Quieken oder Ähnliches.


    Er stand jetzt c. 2 Wochen in einem seperaten Käfg auf dem Balkon, damit sich alle zumindest schonmal beschnuppern konnten.
    Gestern haben wir ihn zu den anderen gesetzt,
    doch wie es aussah wurde er nicht gerade fröhlich empfangen.
    Eine Meerschweinchendame aus der 4er Gruppe
    ist ständig hinter ihm her gelaufen -
    er hat nur mit Zähneklappern reagiert.


    Jetzt lebt er quasi auf der "zweiten Ebene" der Balkons,
    also auf dem Dach des Hauses (das ist wie gesagt recht groß)
    und einem breiten brett was fast die ganze Länge des Balkons umfasst.


    Wr dachten uns, dass er dort erstmal seine Ruhe hat (da die zweite Ebene von den anderen eigentich so gut wie gar nicht genutzt wird - bisher haben sie sich nur hochgetraut und waren dann in der Nähe der Treppe, jedoch nicht auf dem Dach des Hauses),
    aber trotzdem zu den anderen runter könnte, wenn er wollte.


    Das kleine, neu eingezogene Mädchen (erstmal "Baby" genannt ^^)
    war heute mutig und hat die Hochebene erkundet,
    war jedoch ganz ruhig und auch den oben ansässige Bock (namens Chester) schien das nicht zu stören.

    Meine Frage nun:


    Machen wir etwas falsch bei der Vergesellschaftung, oder sind wir vielleicht zu ungeduldig?


    Was können wir sonst noch machen?


    Über einen Ratschlag würde ich mich sehr freuen, denn wir wollten dem Einzeltier ein schönes Zuhause in einer großen Gruppe geben damit er endlich mal unter seinesgleichen sein kann.


    Dake, schonmal im Vorraus. :)

  • Hallo,


    das heißt, ihr habt jetzt 3 Mädchen und 3 Männchen?


    Das wird zu 99% nicht funktionieren, wenn ihr die alle gemeinsam vergesellschaften wollt. Männchen streiten sich, wenn Weibchen anwesend sind. Eine derartige Konstellation funktioniert meist nur bei sehr viel Platz (mehrere qm) und mindestens 3-4 Weibchen pro Männchen.


    Zudem ist das Nebeneinanderstellen vorher ungeschickt, da das die Tiere stresst und sich Aggressionen aufbauen können.


    An sich sind Nachlaufen, Besteigen, Anklappern ganz normal bei einer Vergesellschaftung, die Tiere regeln so die Rangfolge.


    Mein Rat: Trennen und Einzelgruppen machen, wo immer ein Bock mit einem bis mehreren Mädels zusammenleben kann. Eine reine Bockgruppe wird mit Mädchen in Riech- und Hörweite wahrscheinlich nicht funktionieren.
    Bei der Gruppenzusammenstellung wurdet ihr extrem schlecht beraten :-(
    Wenn ihr sehr viel Glück habt, schaffen es die Tiere durch das große Platzangebot, miteinander auszukommen. Allerdings ist zu erwarten, dass der kleine Bock, wenn er erwachsen wird, sich mit den anwesenden Männchen zerstreiten wird.



    Alles Gute
    Lys

  • Erstmal toll, dass ihr diesem einzelnen Meerimann ein besseres Leben bieten wollt, er hat es sicher verdient.
    Eigentlich sollten Vergesellschaftungen immer auf total neutralem Boden stattfinden und so wie ich das verstanden habe, habt ihr den Bock zu den anderen gesetzt. Ich mache meine Vergesellschaftungen immer auf dem Wohnzimmerboden (alles natürlich abgedeckt und ausbruchsicher mit Kartons...) alles ist total neutral und keiner muss und sollte irgendwas verteidigen.
    Allerdings könnte es sein, dass dies nicht unbedingt das Problem ist. So wie ich mitbekommen habe, ist Böckchenhaltung eh immer etwas schwierig und drei Böcke und zwei Weibchen, das passt wahrscheinlich nicht. Aber da können die Fachleute in Sachen Böckchenhaltung bestimmt noch Tipps geben.
    Aber es war ja wohl die Meeridame, die in erster Linie Probleme machte. Vielleicht sind drei Männer ihr zuviel:-), nein, im Ernst, Meeridamen sind halt manchmal sehr eigen. Auf jeden Fall muss man viel Geduld haben.
    Als ich mein Bienchen neu zu mir kam, hat es einige Wochen gedauert, bis Frieden im Gehege herrschte.


    LG, Claudia

  • Lysanthe



    Oh..das klingt ja nicht gerade erfreulich. :(


    Also nochmal der Übersicht halber:

    4 Meeris die wir als Gruppe aus dem Tierheim geholt haben

    (waren dort wohl schon länger zusammen):


    - Kastriertes Männchen
    - Kastriertes Männchen
    - Weibchen (eher unterwürfig)
    - Weibchen (kommt eher dominant rüber)


    ---


    - 1 kleines Meerschweinchen Mädchen


    --> Wir dachten ein weiteres Weibchen würde die Situation vielleicht nochmal "auflockern"...O.o Wahrscheinlich müssten da wohl noch mind. 2-3 Weibchen her? Obwohl das Problem ja anscheinend an dem einem Weibchen liegt, welches Chester wohl nicht zu mögen scheint.


    ---


    - älteres kastriertes Böckchen aus dem Tierheim



    claui


    Hm, vielleicht versuchen wir das ganze nochmal auf neutralem Boden.
    Dann könnten wir möglicherweise wenigstens sehen, ob es vielleicht nur an "Terrain- bzw. Revier-Streitigkeiten" liegt, oder ob sie sich vielleicht generell nicht riechen können, zumindest das eine Weibchen und das ältere Männchen.

  • Die junge Meeridame hab ich wohl unterschlagen... Sorry..


    Es ist wirklich so, dass eine Vergesellschaftung wirklich nur auf neutralem Boden stattfinden sollte. Manche machen ihr Gehege wie neu, indem alles abgewaschen wird, auch die Häuser, dass sie wie neu riechen, andere- so wie ich - einfach auf dem Boden mit Papphäusern, die für alle unbekannt sind. Viel zu fressen geben, das entspannt alle, jede Menge Heu überall, damit sie sich verteilen können und dementsprechend auch viele Häuser. Aber soviele Männchen, das könnte wirklich schwierig werden.
    Wie wäre es mit einer zweiten Gruppe?


    LG, Claudia

  • Ja, also, dass bei einer Gruppe mit mehreren Männchen und Weibchen es eigentlich nur funktioniert, wenn pro Männchen zwei bis drei Weibchen und viel Platz da ist und dass Vergesellschaften immer auf neutralem Boden stattfinden sollten, haben ja jetzt such schon alle gesagt.
    Ich könnte es gut verstehen, wenn du keine zwei oder drei Gruppen machen möchtest - zumindest würde ich das nicht wollen...
    Du hattes auf jeden Fall schon Glück, dass du einer vierer Gruppe gefunden hast, die sich versteht =)
    Ich hatte das auch Mal versucht, musste das Männchen aber wieder weg geben, weil er sich mit meinem Tom nur gekebbelt hat - Tom ist schon relativ alt, deshalb wollte ich ihm das nicht zu muten...
    naja, als ich mein drittes Schweinchen bekommen habe, habe ich auch zuerst den Fehler gemacht es einfach dazu zu setzten und sie wurde nur ausgeklappert, ich habe dann heraus gefunden, dass man das nicht machen soll, und die Vergesellschaftung noch einmal ganz von Vorne gemacht.
    Also ich würde an deiner Stelle noch Mal eine richtige Vergesellschaftung machen, auf neutralem Boden, vielleicht klappt es ja. Und sei dabei, falls sie sich nicht verstehen, ein bisschen erfinderisch :wink:
    Bei mir war das z. B. so, dass sich die neue mit dem alten Weibchen nicht verstanden hat und mein Männchen hat sie einfach ignoriert. Also habe ich das alte Weibchen seperat gesetzt, damit das Männchen gar keine andere Wahl hatte, als sich mit der Neuen zu beschäftigen :D ... so etwas meine ich mit erfinderisch =)


    Ich hoffe ich habe dir geholfen!
    Viel Glück!

  • Danke für die Antworten. :)


    Also wir haben mitbekommen, dass der Herr, namens Chester, anscheinend noch nie ein anderes Meerschwein gesehen hat, zumindest wirkte das so, weil er, wenn ihm jemand zu nah kam, jedes Mal QIektöne von sich gegeben hat (ähnlich wie das "Ich will Futter quieken" nur viel langgezogener). Wir vermuten jetzt, dass er wahrscheinlich Angst (vor der Gruppe) hat, denn er war von sich aus auch nie irgendwie auf Kontakt aus (was bei Meerschweinchen nach meiner Erfahrung selten ist, er wirkt noch nicht einmal neugierig oder so). Naja sein ängstliches Verhalten haben wohl jetzt auch die anderen mitbekommen und lassen ihn in Ruhe. Wir haben ihn jetzt vor ein paar Tagen mit nach unten gesetzt, wo er allerdings ne Ecke mit Häuschen und Essen für sich allein hat.


    Ich muss sagen er macht gute Fortschritte. Er spaziert ab und zu schonmal durch den Balkon (wenn auch sehr vorsichtig) und freut sich dann über liegengebliebenes Essen ^^ Sobald ihm jemand zu Nahe kommt erstarrt er erstmal, wenn dies ruhig geschieht, wenn nicht, dann rennt er meistens weg.


    Ich hoffe wirklich sehr, dass er sich bald einlebt und sich einiges von en anderen abguckt, was er anscheinend nicht gelernt hat. Interessanterweise scheint er aber ziemlich zahm zu sein, denn er lässt sich fast wehrlos hochheben und kam auch heute ganz mutig an die Tür um aus der Hand zu fressen.

  • Das klingt ja schon besser ^^
    Bei meiner Sunny war das übrigens genau das selbe:
    - Schockstarre wenn ihr jemand zu nahe kam
    - langgezogenes Quieken, wenn sich jemand neben sie gesetzt hat
    (Das mit dem Quieken macht sie immer noch manchrmal! ich denke immer i-was wäre passiert, renne schnell hin und dann sitzt sie da völlig friedlich neben Tom ich einem Haus :roll: )

  • Ja, ich musste mich auch erst dran gewöhnen. Am Anfang bin ich auch noch schnell hingerannt, aber mittlerweile habe ich eingesehen, dass ich da (leider) erstmal nicht großes machen kann - da muss er schon alleine durch und den Rest, so hoffe ich zumnidest wird schon die Zeit machen.


    Aber schön zu hören, dass mein Chester mit seinen Problemchen nicht alleine ist. Hat sich das bei dir auch "mit der Zeit" gelöst, oder..?

  • Ja, klar :D
    Da brauchst du dir glaub ich wirklich keine Sorgen zu machen - und sie hat auch überhaupt keine Angst mehr vor den anderen, im Gegenteil ich glaube langsam sie steht jetzt ganz oben in der Hierachie :wink: