• Hallo liebe Foris,


    bei mir ist gerade der akute Meerschweinchennotstand ausgebrochen und ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll.


    Ein Freund von mir hatte bis heute Nacht noch zwei ca. 7 Jahre alte unkastrierte Böckchen. Betonung auf hatte, denn der eine ist heute Nacht verstorben.
    Da er (also mein Freund) gerade aufgrund akutem Prüfungsstress nicht dazu kommt sich adäquat um weitere Schritte zu kümmern nehme ich das kurzerhand in die Hand.


    Den einen werde ich gleich beerdigen. Nun muss ich mich um das einsame, übrig gebliebene Böckchen kümmern.
    Gleich gehts erstmal zum Tierarzt um abzuchecken, dass es nichts ansteckendes war, an dem der andere gestorben ist und ich werde ihn direkt mal um seine Meinung zu dem Thema "Kastration ältere Böckchen" bitten. Denn um die kommen wir wohl nicht herum.


    Meine Fragen wären nun: Hat hier jemand im Forum Erfahrung mit der Kastration älterer Tiere? Wie siehts mit der Vergesellschaftung aus?



    Prinzipiell wäre nach der Kastation ja auch die Vergesellschaftung mit einem Weibchen möglich. Nur wäre der arme Orpheus dann noch länger allein, da er die Kastra-Frist absitzen muss. Und es tut mir jetzt schon in der Seele weh, ihn da alleine sitzen zu sehen :(
    Positiv wäre aber, dass mein Kumpel in dem Fall bessere Möglichkeiten hätte die Meerschweinchenhaltung auslaufen zu lassen (was er evtl. möchte), da ich (in dem Fall wenn Orpeus wiederum stirbt, woran ich zwar nicht noch nicht denken möchte) das "übrig gebliebene" Weibchen in mein Rudel (1 Kastrat, 2 Weibchen )integrieren könnte.


    Im Falle der Vergesselschaftung mit einem weiteren Böckchen, würde Orpheus natürlich nicht so lange alleine beliben, allerdings wäre das Auslaufen lasse der Meerschweinchen Haltung dann schwieriger.


    Was meint ihr? Habt ihr andere Ideen? Für Tipps wäre ich sehr dankbar, da ich Orpheus so schnell wie möglich jemanden hinzugesellen möchte. Er soll nicht lange alleine bleiben...


    Ach ja, ich sprach ja von akutem Meerschweinchen-Notstand. Dazu habe ich aber einen weiteren Thread geöffnet - hoffe das ist okay.
    Wie bringt man Meerihalter zur Beendigung der Einzelhaltung?



    Liebe Grüße,
    Natalie

  • Ha Thema gefunden:


    Ich würde dem Kleinen auch ein Böckchenverträglichen Kastrat (!) dazusetzen. Ich finde es an sich immer leichter Kastraten aufzunehmen, da man diese nach Verlust des Partners leichter mit einem Mädel vg´n kann.


    Ich hatte ein Jahr lang Böckchenhaltung und es ging naja schief :? Daher bin ich eher der Meinung dass viele (nicht alle) Männer lieber mit einem Mädel zusammen wohnne.
    Es gibt genug Mänerfreundschaften die super funktionieren und da sage ich wirklich nichts dagegen. Aber meine waren bisher alle viel glücklicher wenn sie dann endlich mit einem Mädel zusammen sitzen durften. daher (juhu endlich nach vielen Geschreibe komm ich zum Thema :lol: ) würde ich einen Kastraten dazusetzen *uff fertig.


    LG
    Chibi

  • Hmm, ich bin gerade vom TA zurück und das klang alles nicht so schön.
    Das rasselnde Atemgeräusch und das veränderte Gewebe an der Kaudaldrüse waren mir ja gerade schon aufgefallen. Das waren auch einige der Gründe, die mich dazu veranlassten meinem Kumpel das Meerschweinchen zwecks Vorstellung beim Tierarzt vorübergehend abzuschwatzen.


    Freundschaft hin oder her, aber dass er das nicht bemerkt haben will, bzw. es offenbar als harmlos abgetan und daher ignoriert hat macht mich etwas wütend. Aber nunja, Kind ist in den Brunnen gefallen wie es so schön heißt und man muss jetzt sehen wie es weiter geht.


    Die TA hat erstmal Antibiotika (Baytril) verschrieben und meinte, dass die Geräusche von der Lunge oder den Bronchien kommen können, dass ein Tumor, eine Entzündung, eine Allergie oder etwas anderes dahinter stecken könne. Zu der Gewebsveränderung an der Kaudaldrüse sagte sie so ziemlich dasselbe: Entzündung oder Tumor.
    Schlimmstenfalls, hat der eventuelle Tumor an der Kaudaldrüse gestreut und das rasselnde Geräusch ist eine der Konsequenzen davon. Das will ich mir gar nicht erst ausmalen und hoffe, dass alles noch ein gutes Ende für Orpheus nimmt.


    Montag soll ich nochmal vorstellig werden, wenn das Geschwür nicht deutlich kleiner geworden ist und die Lunge sich nicht deutlich besser anhört, wird das Teil (also das Geschwür) rausgeschnitten und eine Gewebsprobe genommen. Und dann dementsprechend was es ist weiter verfahren.


    Dazu muss ich sagen, dass mein sehr kompetenter Tierarzt leider erst Montag wieder da ist und ich deshalb gerade mit der hiesigen Tierklinik vorlieb nehmen musste. Von der halte ich nicht sehr viel und die schwammige Diagnose der Ärztin konnte an meiner Einstellung zu der Klinik eher nichts ändern ;)


    Ansonsten ist sein Allgemeinbefinden aber gut.


    Allerdings erschweren die tierärztlichen (Nicht-)Befunde eine Vergesellschaftung erheblich. Zumindest zu diesem Zeitpunkt. Des Weiteren kommt eine Kastra gerade nicht in Frage. Erst müssen Lunge und Popo wieder hergerichtet werden, wenn das möglich ist. Bzw. meinte die Tierärztin, dass wenn er eh schon das Geschwür weggeschnitten bekommt, kann man auch gleich nebenbei kastrieren.


    Macht man das so?!?


    Mal sehen wie es weitergeht, ich werde jedenfalls nochmals versuchen jemanden von einer Tiernotstation zu erreichen, vielleicht wissen die ja weiter :(


    Traurige und dezent verzweifelte Grüße von Natalie, dem deprimierten Orpheus und dem ganzen zum Glück quitschfidelen restlichen Schweinehaufen :(

  • Also danke erstmal an alle für die Tipps und die Anteilnahme.


    meerlifrauchen: Klar, erstmal muss geschaut werden was er hat und er soll wieder gesund werden. Sein Allgemeinbefinden ist aber nach wie vor gut. Würde ich nicht wissen, dass er ca. zwischen 7 und 8 Jahren alt sein müsste, würde ich es nicht glauben. Er ist ein unglaublich fittes Schwein. Wenn die Untersuchung der Kotproben eine ansteckende Krankheit ausschließt, würde ich daher gerne schnell über weitere Schritte, sprich die Vergesellschaftung nachdenken. Klar, eine Vergesellschaftung bedeuet immer Stress für die Tiere - aber die Einzelhaltung umso mehr :(
    Schwierig, schwierig...


    Aber zum Glück gibt es schon gute Neuigkeiten: Das Antibiotikum scheint anzuschlagen, da die Atemgeräusche verschwunden sind. Das lässt mich hoffen, dass zumindest in der Lunge oder in den Bronchien kein Tumor im Spiel ist *frohlock*

  • Hallo,


    so, Orpeus wird am Freitag operiert. Wahrscheilich handelt es sich bei dem dicken Knubbel an der Kaudaldrüse um einen großen Grützbeutel, der wegoperiert werden muss, da er entzündet ist und auch schnell gewachsen zu sein scheint.
    Evtl. lassen wir ihn dann auch gleich kastrieren. Der TA ist sehr erfahren und sieht bei Orpeus (er wollte mir erst gar nicht glauben, dass er schon siebeneinhalb ist ^^) keine Schwierigkeiten.


    Soweit ich informiert bin, ist aber die Nachsorge eines Grützbeutels ähnlich frickelig wie nach einer Abszess-OP, oder?
    Naja, mit Letzterem habe ich ja durch meine Lucy schon einiges an Erfahrung sammeln dürfen und das sollte also hinhauen.


    Ich bin jedenfalls froh, das der Tumor wohl erstmal vom Tisch ist. Oh, und mit der Lunge ist auch wieder alles in Ordnung (wenn überhaupt was war) jedenfalls waren keine Symptome mehr vorhanden.


    Wenn er sich von der OP erholt hat, werden wir dann die Vergesellscaftung in Angriff nehmen *freu*
    (Evtl. mit der obligatorischen Wartezeit, falls er wirklich kastriert wird)


    Liebe Grüße,
    Natalie

  • Hallöle Natalie,


    na das hört sich doch super an, dann kanns ja in knapp 7 Wochen für den Herren endlich losgehen mit Damenbesuch *fg


    Drücke euch die Daumen, dass alles gut verläuft!


    LG
    Chibi

  • Danke Chibi,


    Orpheus gehts gut und wühlt sich begeistert durch das Grünzeugs was ich ihm gerade aus dem Wald mitgebracht habe :D (Noch einmal richtig futtern vor der anstrengenden OP).
    Somit steht der morgigen OP nichts im Wege.
    Wenns ein Weibchen als Partnertier wird, hat er ja quasi vorgezogene Weihnachten ;)
    Ich freu mich jedenfalls schon für den alten Schwerenöter :)


    LG,
    Natalie

  • Sieht nicht gut aus. Orpheus kämpft seit Stunden um sein Leben. Er hat die Narkose nicht vertragen und ist erst nach 4 Stunden wieder aufgewacht, vor Schmerzen laut quickend, sich verkrampfend und mit geschwollenem Bauch.
    In der Tierklinik war seine Temperatur nicht mehr messbar und sie haben ihn dabehalten.
    Und ich heule nur noch und mache mir solche Vorwürfe.
    Mein armer Kleiner...es ist nicht fair...