Mein lieber kleiner Mann!
Vor fast vier Jahren kamst du als neuer Gefährte für Luna aus dem Tierheim zu mir. Dein schnieker Pony, der dir kess ins Gesicht fiel, und den ich dir grundsätzlich nie geschnitten habe, war dein Markenzeicken.
Dein genaues Alter wusste ich nicht, aber im letzten Jahr hat man gemerkt, dass du nicht mehr der Jüngste warst, dein früher dunkelgrauer Scheitel wurde zunehmend silbriger, und du hattest immer wieder mit Gewichtsschwankungen zu kämpfen, die wir aber mit einer Extraportion Haferflocken immer gut wieder in den Griff bekommen haben.
Ein großer Tumor in deinem Bauch, den zu entfernen ein zu hohes Risiko bedeutet hätte, machte mir klar, dass dir vielleicht nicht mehr viel Zeit bei mir bleibt. So lange du weiter fressen und deine Mädchen umsorgen würdest, wollte ich dir deine Zeit noch schön machen.
Am Freitag Mittag war noch alles gut, ich habe dich beobachtet, wie du in der Sonne gelegen hast. Abends dann wolltest du nicht wie sonst zum Fressen herauskommen, und als ich nachgeschaut habe, fand ich dich im Häuschen, so schwach, dass du kaum noch das Köpfchen heben konntest.
Wir sind so schnell es geht mit dir in die Tierklinik gefahren, aber du warst schon so schwach, dass ich nichts mehr für dich tun konnte, außer dir auf deinem letzten Weg zu helfen. Du bist langsam eingeschlafen.
Du hast neben Luna deine letzte Ruhe gefunden, nun seid ihr wieder zusammen. Machs gut, mein kleiner Mann, du bleibst unvergessen!
R.I.P.