Meerschweinchen Krankheiten / Gesundheit

Meerschweinchen mit Mittelohrentzündung frißt nicht mehr!

Umgang mit kranken Schweinchen, Therapien, Medikamente und Heilungsverlauf.

  • Vor einigen Wochen hatte ich schon einmal eine Box eröffnet, da mein Meerschweinchen Gleichgewichtsprobleme hatte (am 03.08.). Als Sofortmaßnahme wurde Donnerstag Kortison gespritzt.


    Die dann am Montag (08.08.) gemachte Röntgenaufnahme zeigte Schatten um das linke Ohr herum. Tumor oder Entzündung. Es wurde erst einmal auf Entzündung behandelt mit Baytrill (ich hoffe, es ist richtig geschrieben) und Ohrensalbe. Gleichzeitig hatten wir eine Meerschweinchendame die definitiv eine Ohrenentzündung hatte, aber sie hatte keine Gleichgewichtsprobleme und war auch nicht empfindlich am Ohr, während Emil den Kopf schief hielt, sich hin und wieder dort kratze & schüttelte und dann mit dem Kopf zu Seite ging. Das tat (bzw. TUT) er auch, sobald man ihn nur leicht dort berührt. Er fraß auch immer weniger und nahm auf Min. ca. 1.110 g (zu seinen besten Zeiten hat er mal fast 1.300 g gewogen) ab. Zusätzlich bekam er Schmerzmittel. Metacam. Es wurde nicht besser.


    Wir haben dann am 06.08. auf Novalgin umgestellt. Das ging besser, aber er fraß immer weniger, weshalb wir das Novalgin ein wenig reduziert haben.


    Ca. ab 14.08. ging es wieder besser. Er fraß sogar Körner. Normalerweise gibt es bei uns nur Caviacorn, aber wenn die Meeries krank sind, biete ich auch mal ungesundes 0815-Futter mit gesundem Getreide (Ironie), extra Erbsen- und Maisflocken etc. an. Er haute total rein und nahm wieder auf 1.180 g zu.


    Beim nächsten Tierarztbesuch am 22.08. war er total fit. Er hatte dieses Mal Eiter im Ohr, d.h. eine (Mittel-)Ohrentzündung. Ich war beinahe glücklich, denn die TÄ meinte, dass es eher unwahrscheinlich war, dass er zusätzlich einen Tumor hätte. Von Novalgin hatten wir wieder auf Metacam umgestellt.


    Ab ca. 27./28.08. ging es immer schlechter. Er fraß immer weniger, schien vermehrt Schmerzen zu haben, nahm ab. So ging ich dann statt zu meinem Termin schon am 01.09. zum Tierarzt. Wie wechselten das Antibiotikum (auf ein gehirngängiges) und auch die Ohrensalbe. Ich bekam noch mal Novalgin mit, was ich aber nicht die ganze Zeit geben sollte.
    Es wird immer schlechter. Das Schlimme ist, er ist nicht apathisch. Klar, er ist nicht so rege wie früher, aber er purrt seine Damen an, er läuft vom Wohnzimmer aus nach Hause, er gluckert … aber wird immer dünner. Das absolute Minimum war/ ist 1.060 g, und er fühlt sich nicht schön an… Wenn er frisst, frisst er mal 1-5 Grashalme und das war’s. Vieles rührt er gar nicht an! Ich habe schon alles Gesunde und Ungesunde probiert (Dill, Petersilie, Rote Bete, diverse Salate, Chicoree, Möhren(grün), Radieschengrün, Staudensellerie, Apfel, Melone, Birne, Tomate, Fenchel, Brokkoli, Aubergine, Gurke etc. pp. u.s.w.). Das meiste rührt er gar nicht an, wenn ich Glück habe knabbert er mal. Zum Teil scheint er auch Probleme beim Abbeißen zu haben, so dass ich ihm alles in mundgerechte Stücke geschnitten habe. NICHTS! Am besten geht Gras, aber halt in nicht ausreichender Menge.


    Wir haben insges. 6 Meeries. Emil und 5 VERFRESSENDE Damen, die langsam aus allen Nähten platzen! Sie sind wirklich ziemlich fett, deshalb haben wir Emil schon alleine, zu zweit, zu dritt gehalten, aber er will wohl das Gewusel um sich herum.


    Seit dem Wochenende füttern wir mehrmals täglich zu – was er auch nicht will und was ich eigentlich NIE mehr machen wollte. Critical Care z.T. mit Schmelzflocken. Nach dem Füttern wiegt er dann mal mehr und die Verdauung sieht wieder besser aus, aber … . Er will das auch gar nicht. Ich setzte ihn ins Rotlicht, wo er auch oft – nicht immer – sitzen bleibt. Er bekommt 3x tägl. Eine Bachblütenmischung zum Aufbau. – ABER ICH SEHE 0 VERBESSERUNG!!!! Abgesehen vom Gewicht wird es zwar auch nicht schlechter, aber so kann es ja nicht ewig weitergehen. Wenn er apathisch wäre, würde ich ihn erlösen, aber das ist er ja nicht!!! Er hat bestimmt Schmerzen beim Kauen.


    Hat jemand von Euch noch eine Idee, was ich mit dem Meerschweinchen machen könnte? Wie lange dauert es, bis Antiobiotikum anschlägt? Meines Wissen doch nur 2-3 Tage.
    Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht und wie ging es weiter?
    Wir haben das Schmerzmittel mal 24 h ausgesetzt, weil wir das Gefühl hatten, dass es nichs brachte, aber nach 24 h ohne wurde er DEUTLICH empfindlicher.
    Ich würde ihn ja erlösen, aber er ist ja nicht apathisch. Klar, er ist ruhiger als sonst, aber interessiert!!!!


    Ich weiß nicht mehr weiter …

  • Ach ihr armen, das ist ja ein ständiges Auf-und Ab bei euch. Ich würde nochmals einen Tierarzt aufsuchen, u.U. (ich kann das so aus der ferne nicht beurteilen) einen anderen, dass ganze zieht sich ja schon sehr sehr lange so hin. Ohren nochmal checken lassen und unbedingt auch die Zähne, vielleicht liegt das Problem der Gewichtsabnahme an diesen.


    Was ist den jetzt eigentlich mit der Ohrenentzündung? Ist diese mittlerweile vollständig kuriert? Ich hatte noch nie ein Schweinchen mit Ohrenentzündung, aber schonmal eins mit einer Erkältung, hat dann auch Baytrill bekommen und zumindest die Erkältungssymptome waren sehr schnell (1-3Tage) rückläufig, nach dem ansetzen von Baytrill.


    Ich kann das schon verstehen, ich bin auch kein Freund von Päppeln, aber da dein kleiner ja noch deutlich Lebenswillen zeigt und sich nicht völlig aufgegeben hat, ist es wohl auch in seinem Interesse, dass er wieder ein fittes Schweinchen wird.


    Ich wünsch euch viel Glück und Durchhaltevermögen.

  • Nein, die Tä will ich nicht wechseln, den die haben wirklich einen sehr guten Ruf!


    Zähne wurde letztes Mal vorsichtshalber ordentlich kontrolliert. Alles o.k.


    Eine Ohrenentzündung ist recht langwierig. Manchmal steht Eiter im Ohr, Manchmal schütteln die Tiere sich und bekommen einen Schiefhals. Ohne solche Symptome sieht man das so gar nicht. Bei unserem anderen Meerschweinchen mit OE war das Ohr so total sauber, aber mit Hilfe von Geräten konnte die TÄ den Eiter tief unten sehen :-(

  • Oh je!
    Im Buch "das Meerschweinchen als Patient" steht, dass AB bei einer Mittelohrentzündung oft nicht den gewünschten Effekt erziehlt, sprich nicht anschlägt und das man dann letzten Endes nicht um eine Euthanasie herumkommt :(
    Ich hatte mal ein Schweinchen mit Verdacht auf eine Mittelohrentzündung, da war auch eine Verschattung auf dem Röntgenbild sichtbar. Sie hielt auch den Kopf schief und das Ohr war sehr empfindlich. Letztendlich musste ich sie aber wegen etwas anderem erlösen. Sie hatte schmerzhafte Beläge im Mund und konnte deswegen nicht mehr fressen :cry:
    Es ist eine schwierige Situation. Da Du ja sagst, dass er eigentlich noch recht fit wirkt.
    Was bekommt er denn für eine Ohrensalbe? Falls er nicht schon eine Antibiotische Salbe bekommt, wäre das vielleicht noch eine Möglichkeit, z.B. Polysoectran. Da würde ich dann aber die Tropfenvariante empfehlen. Die ist leichter ins Ohr einzubringen. Finde ich zumindest.
    Das Problem ist, wenn es nicht besser wird und man ihn weiter mit AB und Schmerzmitteln vollpumpt wird irgendwann der Darm und die Leber Probleme machen. Es ist also ein Wettlauf mit der Zeit :(
    Rotlicht wollte ich damals auch versuchen, aber der TA meinte, dass würde nichts bringen. Warum weiß ich allerdings auch nicht. Aber schaden tut es wahrscheinlich auch nicht.
    Ich habe mich damals viel über das Thema informiert und leider nur negatives gelesen.
    Du kennst Dein Schweinchen am besten. Er wird Dir zeigen, wenn er nicht mehr will.
    Tut mir leid, dass ich Dir nichts gutes darüber erzählen kann. Ach Moment. Eine Idee hab ich noch. Es gibt eine Spritzenkur, mit der man das Immunsystem auf trapp bringen kann. Nennt sich Zylexis. Ist aber nicht ganz billig, so ca. 20€ pro Spritze. Man braucht glaub ich 3 Spritzen. Wäre vielleicht noch einen Versuch wert. Aber das war´s dann auch schon. Cortison wurde ja auch schon gegeben.
    Echt ne blöde Situation. Die Chancen stehen einfach nicht gut :cry:
    Ich drücke Dir trotzdem die Daumen, dass er sich noch mal aufrappelt. Der Lebenswille ist ja da.
    Alles Gute!
    Lg, Natascha

  • @ Natascha:


    Kannst Du mir bitte mal sagen mit welchen Stichwörter Du soviel über Mittelohrentzündung gefunden hast. Ich suche unter Meerschweinchen & Ohrentzündung / Mittelohrentzündung / Otitis. Habe aber wenig gefunden.


    Ich weiß echt nicht, ob ich aufgeben soll. Er ist viel ruhiger, aber nicht apathisch. Er purrt auch seine Damen an. Hier und da frieß es, aber ausschließlich Gras und Löwenzahn und in nur ganz, ganz geringen Mengen. Ich werde nicht schlau daraus, ob er den Rest nicht will oder nicht kann.


    An Ausfallerscheinungen hat er ja """nur""" den schiefen Kopf. Er kippt nicht um, er dreht sich nicht im Kreis. Gestern hat er den Kopf auf den Boden gelegt. Das habe ich so aber auch erst einmal gesehen.


    Meinst Du wirklich es gibt keine Hoffnung mehr. Immerhin ist er schon ca. 4 Wochen in Behandlung ...

  • Also ich habe damals alle möglichen Suchbegriffe eingegeben. Eben auch Mittelohrentzündung, Otitis, Kopfschiefhaltung, Meerschweinchen frisst nicht mehr richtig usw.
    Ich habe alles rauf und runter gegooglet und da bin ich auf ein paar Threads in anderen Foren gestoßen, in denen fast ausschließlich stand, dass das ganze mit dem Tod des Tieres endete. Leider finde ich die Threads nicht mehr, aber ich guck noch mal. Wenn ich auf was stoße poste ich den Link hier.
    Hier zumindest mal ein Link aus dem Buch "das Meerschweinchen als Patient"


    http://books.google.de/books?i…20meerschweinchen&f=false


    Da steht, dass je nach Allgemeinbefinden eine Euthanasie anzuraten ist.
    Du schreibst ja, dass er immer noch Schmerzmittel braucht. Du hast sie wohl mal weggelassen und dann ging es ihm schlechter. Man kann die Schmerzmittel halt nicht ewig geben, wegen der Leber.
    Es ist eine schwierige Situation, weil er ja doch noch recht fit ist. Aber Schweinchen sind ja gute Schauspieler. Ich denke zum jetzigen Zeitpunkt würde ich ihn auch noch nicht erlösen lassen. Die Frage ist nur wie lange soll man warten? Was sagt denn Dein TA dazu? Schmerzen hat er definitiv.
    Ach wenn die Tiere einem doch nur sagen könnten, was man tun soll.
    Meine Züchterin habe ich damals auch um Rat gefragt. Sie meinte das sie selber noch kein Tier mit Mittelohrentzündung hatte, aber Bekannte von ihr und Züchterkollegen. Es ist leider nie gut ausgegangen :cry:
    Ich gucke noch mal, ob ich was finde.
    Lg, Natascha

  • Hallo, das ist lieb von Dir.


    Das Buch "M. als Patient" und auch die Leitsmptome habe ich selbst als Bücher hier. Vielen Dank.


    Meine TÄ konnte meine "Euphorie" nicht teilen, daß ich froh war, daß es kein Tumor, sondern "nur" eine Mittelohrentzündung ist. Ihr selbst ist ein Schweinchen damit eingegangen.


    Das er jetzt praktisch gar nichts mehr frißt, weiß sie ja noch nicht. Habe morgen um 9.15 h den nächsten Termin.


    Ich werde nur nicht wirklich schlau aus ihm. Gras frißt er, wenn er denn frißt, ganz normal, aber alles harte scheint er noch nicht mal abbeißen zu können. Bin aber nicht sicher.


    Bin für jede Info dankbar. Züchterin anschreiben ist auch noch eine gute Idee...

  • Die Schmerzen die er hat strahlen wahrscheinlich auf den Kiefer aus und das tut ihm beim kauen weh. Deswegen isst er auch nur leicht zu kauende Sachen. Je nach dem wie lange das Schmerzmittel anhält, macht er das wahrscheinlich mal mehr mal weniger gut.
    Frag Deine TA doch morgen mal, ob Zylexis noch eine Möglichkeit wäre, dass Immunsystem anzukurbeln. Falls sie sich damit auskennt.
    Ja, man denkt auch erst mal ein Tumor sei viel schlimmer als eine Mittelohrentzündung. Klingt ja auch viel logischer. Aber das trifft wohl auf eine Mittelohrentzündung leider nicht zu.
    Ich durchforste auch noch mal das Internet, vielleicht stoße ich noch auf irgendwas, dass Dir weiter hilft.
    Sprich morgen auch ausführlich mit Deiner TA darüber, was für Möglichkeiten es noch gibt und wann evtl. auch der Zeitpunkt kommt, an den man ihn erlösen lassen sollte.
    Ich weiß es ist hart darüber nachzudenken, vor allem weil er ja doch noch recht agil wirkt. Die Frage ist nur, soll man so lang warten, bis er vor lauter Schmerzen nur noch apathisch in der Ecke liegt, damit einem die Entscheidung leichter fällt? Eine schwierige Situation den richtigen Zeitpunkt zu finden ohne das das Tier unnötig lange leiden zu lassen. Meine Chi-Chi war auch noch relativ fit. Sie konnte einfach nur nicht fressen. Sie lag auch nicht apathisch rum. Aber sie hatte starke Schmerzen und es wäre nur eine Frage der Zeit gewesen, bis sie jämmerlich zu Grunde gegangen wäre. Es gab so gut wie keine Chance auf Heilung, also hab ich sie gehen lassen. Und trotzdem frage ich mich beinahe täglich, ob es die richtige Entscheidung gewesen ist. Hab ich zu schnell aufgegeben? Ich wollte einfach nicht das sie noch weiter leidet. Aber sie fehlt mir schrecklich :cry:
    Ich hoffe so sehr für Dich, dass es für Dein Schweinchen noch eine Chance gibt.
    Fühl Dich gedrückt!
    Lg, Natascha

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