Meerschweinchen Krankheiten / Gesundheit

Koodinationsprobleme beim Laufen / Meerschweinchenlähme

Umgang mit kranken Schweinchen, Therapien, Medikamente und Heilungsverlauf.

  • Hat jemand von Euch Erfahrungen mit Meerschweinchenlähme? Wie die verläuft?


    Ich bin total fertig. Mein absolutes Lieblingsmeerschweinchen hatte gestern Koordinationsprobleme beim Laufen. Ich bildete mir gestern Morgen schon ein, dass der irgendwie komisch läuft, aber konnte das nicht festmachen.


    Gestern Nachmittag kam ich nach Hause und auf unebenen Boden kippte immer sein „Hinterteil“ um. Er ging, auch sonst irgendwie, als hätte er „einen über den Durst“ getrunken. Als er vom Boden auf ein Podest sprang, klappte das zwar, aber als er von dort wieder auf den Boden sprang, kippte er richtig auf die Seite. Rappelte sich aber sofort wieder hoch.
    Er ist alles in allem ruhiger als sonst, aber nicht apathisch. Er frisst und trinkt auch.


    Natürlich war ich gestern sofort beim Tierarzt. Ich konnte auch sofort durchgehen, aber so richtig was feststellen konnte der nicht. Fieber hat er nicht. Er hat auch noch Gefühl/ Reflexe in der Hinterhand. Verdachtsdiagnose: Meerschweinchenlähme, aber der TA ist sich nicht sicher. Er hat Kortison gespritzt. Er läuft heute schon wieder besser, aber normal ist der nicht!!! Seine Kopfhaltung kommt mir auch ein wenig schief vor.


    Außerdem macht er so einen Orientierungslosen Eindruck. Wenn wir ihn auf den Boden setzen, dann läuft er sonst auf direktem weg zum Gehege. Gestern setzte er sich in die Ecke oder lief totale Umwege. Er rannte – sagt mein Mann – gegen einen Holzscheit.


    Er hat auch einen großen Brusttumor, mit dem er schon >1 Jahr lebt. Der TA meint, dass die oft bösartig sind. Von einer Entfernung wurde uns abgeraten, weil er überall kleine Knoten hat. Die könnte man halt gar nicht alle entfernen. Meist sollen diese Brusttumore bösartig sein. Das wäre halt auch noch eine Möglichkeit. Er ist übrigens 4,5 Jahre alt.


    Und dann ist mir noch eingefallen – habe ich bei TA auch nicht dran gedacht, so aufgelöst, wie ich war -, dass ich ihn am Tag zuvor ein wenig naß gemacht habe (mit einer sehr nassen Hand übers Fell gestreichelt), da es so warm war, und die Meeries draußen waren (Schatten). Er ist ein Lunky mit schön dickem Fell. Das haben wir schon öfter gemacht und hatten nie Probleme damit.


    Hatte jemand von Euch schon mal so etwas? Kann das wirklich Meerschweinchenlähme sein, obwohl er ja viele Symptome nicht hat?


    Bin für jede Erfahrung dankbar!!!!
    Gruß mulemaus

  • Hallo,


    Zitat von mulemaus226

    Kann das wirklich Meerschweinchenlähme sein,


    Wie lange besteht die Gruppe denn schon? Denn Meerschweinchenlähme schleppt man sich in die Gruppe mit neuen Tieren ein. Hatte es schon länger keinen Kontakt zu neuen oder fremden Meerschweinchen kann man die Meerschweinchenlähme ausschließen.


    Lähmungen haben oft etwas mit Vitamin B oder C Mangel zu tun.



    Liebe Grüße
    Nadine

  • Hallo,


    wir haben Anfang März ein neues Meerschweinchen gekauft, daß nach 3-4 Wochen aus unbekannter Ursache verstorben ist. Danach ist kein neues Schwein mehr in die Gruppe gekommen.


    Es geht im VIEL besser. Er wankt zwar immer noch ein wenig, aber nur noch minimal.
    Außerdem frißt er und nimmt auch am Sozialverhalten bei. Eigentlich hoffe ich, Meerschweinchenlähme ausschließen zu können.


    Montag geht es wieder zum Tierarzt. Ich habe inzwischen einen ganz anderen Verdacht: Ohrenentzündung.


    1. Wir behandeln seit mehreren Wochen eines unserer Meerschweinchen daraufhin (ansteckend)


    2. Er hält den Kopf z.Zt. schief.


    3. Wenn ich ihn auf der einen Seite hinter dem Ohr kraule, dann scheint ihm das extrem unangenehm zu sein und danach ist die Schiefhaltung des Kopfes noch stärker. Auf der anderen Seite (Ohr) reagiert er gar nicht.


    4. Mir viel ein, daß er letzten eine kleine Bißverletzung am Ohr hatte.


    5. Auch Ohrenentzündung kann ja zu Gleichgewichtsproblemem führen.


    Soweit ich reingucken kann, sieht das Ohr allerdings ganz normal aus. Kein Eiter.
    Aber ich denke, wenn es Meerscheinchenlähme wäre, dann hätte er sich nicht so schnell so gut erholt. Er schwankt zwar noch minimal, wie so ein Fahrradfahrer mit vollgepackten Taschen, aber heute läuft er eher noch besser als gestern.


    Kann mir jemand sagen, ob Kortison auch wie ein Antibiotikum hilft. Ich hatte den TA gefragt, ob Emil auch Antibiotika bekommen muß, aber er meinte nein, da das Kortison ähnlich helfen & 4 Tage wirken würde.
    Montag haben wir ja wieder einen Termin.

  • Hallo,


    wie und gegen was das Kortison hilft, hängt davon ab, was damit behandelt werden soll.


    Kortison alleine zeigt eigentlich (fast) keine Wirkung auf den Organismus. Es wird in der Leber zu Cortisol umgewandelt. Erst Cortisol zeigt dann die entsprechende Wirkung. Cortisol ist ein Hormon, welches katabole Stoffwechselvorgänge aktiviert und somit dem Körper energiereiche Verbindungen zur Verfügung stellen kann. Es besitzt eine dämpfende Wirkung auf das Immunsystem und wird in der Medizin daher genutzt, um überschießende Reaktionen zu unterdrücken und Entzündungen zu hemmen.


    Also für mich bedeutet das folgendes: Es hemmt zwar Entzündungen, kann aber keine Bakterien vernichten.
    Daher denke ich, muss man sehen woher die Entzündung kommt. Wenn sie durch Bakterien verursacht wird, wird Cortison wohl nichts bringen, da es zwar die Entzündung etwas unterdrücken kann, aber die Bakterien nicht abtöten kann.
    Ich denke, dass bei einer Ohrenentzündung Cortison alleine nicht ausreicht.


    Folgende Behandlungsarten wären bei Ohrenentzündung angezeigt:
    - ZNS-gängiges Antibiotikum, z.B. Chloramphenicol, Enrofloxacin (Baytril) oder Marbofloxacin (Marbocyl)
    - wenn der äußere Gehörgang auch betroffen ist, können auch antibiotische Augentropfen ins Ohr gegeben werden, z.B. Ofloxacin (Floxal AT) oder Azidamfenicol (Thilocanfol AT)


    Gute Besserung!!!

  • Hallo Mulemaus,


    hat mal jemand an Hirnmetastasen wegen der Tumorgeschichte gedacht? Das fände ich bei einem vermutlich bösartigen TU doch recht naheliegend. War bei meiner alten Katze, die zu Ostern gestorben ist, der Fall. Sie hatte am Ende auch immer wieder neurologische Ausfälle - 3 Wochen mal mehr oder weniger schwere, bis sie es so dauerhaft hatte, dass wir sie haben einschläfern lassen.


    Ich drück Dir feste die Daumen, dass es nur ein Entzündungsgeschehen ist, was sich behandeln lässt.


    Liebe Grüße,


    Sputnik

  • Hallo Sputnik,


    doch, natürlich. Der TA wies schon darauf hin, daß er ja diesen Tumor habe, diese öft bösartig seien und man ja nicht wisse ... Das Wort "Hirnmetastasen" ist jetzt nicht konkret gefallen, aber ...


    Ich hoffe, hoffe, hoffe, es ist "nur" etwas harmloses. Nach Rücksprache mit dem TA bekommt er seit Sa Schmerzmittel und Antibiotkum. Von Finja habe ich ja noch genug davon. Gleich um 12.30 h ha be ich dann wieder einen TA-Termin.

  • Wollte nur sagen, daß Emil geröntgt worden ist und auf den Bild ein Schatten um das Ohr herum zu sehen ist. Kann eine Entzündung sein ... Kann aber auch ein Tumor sein, das kann man auf dem Röntgenbild nicht sehen. Er wird jetzt mit Schmerzmitteln und Antibiotika behandelt. Hoffentlich ist es "nur" eine Entzündung!!!