Liebe Schweinchen-Liebhaber,
ich wende mich heute einmal an euch, weil ich Rat brauche. Es geht um eine Bekannte, die mir viel bedeutet, aber jetzt stelle ich diese Freundschaft in Frage.
Folgendes hat sich zugetragen:
Die Dame hat zwei Meerschweinchen. Böcke. Vermutlich schon 6 Jahre alt.
Letztes Jahr begannen die "Probleme". Das Tier nahm immer mehr ab und wollte nicht richtig essen. Irgendwann gesellte sich dann noch Durchfall hinzu.
Sie ist damals zu meinem TA. Der meinte, es seien die Zähne. Angeblich wurden sie falsch gekürzt und das Tier fraß danach immer noch nicht richtig.
Bis vor Kurzem war sie in dem Glauben, die Zähne seien Schuld. Mehrmals wurden diese immer wieder von einem anderen TA gekürzt und mehr kaputt gemacht als geholfen wurde. Das Schwein bekam 4 Wochen AB (!) und der Durchfall besserte sich auch nicht. Kommentar meiner Bekannten: Der ist alt, das ist halt bei dem so.
Dann war sie dieses Mal wieder bei einem TA und der meinte (nur mit Abtasten), es sei eine Nierenzyste. Ganz ehrlich: Das kommt soooo selten vor, dass ich daran nicht glaubte. Vor allem ohne Ultraschall oder Röntgen schon dreimal nicht...
Jedenfalls fing das Schwein kurze Zeit darauf mit Blutpinkeln an und ich sagte ihr, dass es ein Blasenstein sein muss, zumal er beim Weinen auch heult. Ich kenne die Symptome von Teddy noch allzu gut. Sie nahm es nicht ernst, schließlich hatte ja der TA gesagt es seien die Nieren. Vor ein paar Tag en kam sie dann zu mir, ich solle dem Schwein glaube Cortison spritzen. Und sie bildete sich ein, das Tier würde durch die Haut nach Urin riechen, wegen der kaputten Nieren. Ich habe nichts gerochen. Das Cortison hatte sie wieder von einer anderen TA. Ich dachte ich spinne. Zufällig erfuhr ich, dass das Tier seit über einem Jahr fast täglich eine Spritze über sich ergehen lassen musste. Zitat hierzu: "Danach frisst er wieder besser und heult nicht." Ich dachte nur: AHA...
Ich habe das Tier dann abgetatstet und spürte eine sehr dicke Blase. Da wars eigentlich sicher: Blasenstein. Ich habe es ihr gezeigt und sie zeigte sich einsichtig. Jedenfalls entdeckte sie dann meine letzte Eurologist Tablette und bat darum, sie haben zu dürfen. Ich gab dem Tier die Tablette und siehe da: Beim Pinkeln keine Schmerzen mehr, Blut wurde weniger und die Köttel normal.
Dann waren wir bei meinem TA endlich mal wieder verabredet und er bestätigte den Stein (0,75cm). Er kann diesen nur durch eine OP holen. Diese würde das Tier in dem Zustand (Spritzen, Cortison, Novalgin, etc.) nicht überleben. Sie hat mir auch versprochen, dass ich, sollte ich Recht haben, die Behandlung vorschlagen darf. Also habe ich Lysium empfohlen.
Heute bekomme ich dann wieder die Nachricht, dass das Lysium gar nicht wirkt, Eurologist besser sei und und und.
Sie hat a) die falsche Dosierung gegeben und b) nach einer Tablette kann man keine Wunder erhoffen. Eurologist schlägt jedenfalls prima an.
Heute habe ich ihr dann mitgeteilt, dass sie ihr Schwein nun schon so lange unnötig gequält hat und sich so viele Sachen bei dem Tier eingeredet hat, dass es nicht wundert, dass das Tier keine Kraft mehr hat. Sie fühlte sich dann natürlich in der Ehre verletzt. Aber ganz ehrlich: Man doktort doch nicht an seinem Schweinle rum, wenn man die Diagnose gar nicht bestätigt weiß oder?
Und dann wollte sie nun was vom Eurologist. Ich habe sie dann gefragt, warum sie das überhaupt noch will, wenn sie jetzt schon das Lysium kritisiert und sich eh nie an Pläne hält. Es kam natürlich nichts zurück...
Ich habe ihr sogar angeboten, das Tier zur Pflege zu nehmen, weil ich den ganzen Tag daheim bin. Das wollte sie auch nicht.
Deswegen habe ich jetzt auch gesagt, dass wir uns nicht mehr über das Thema Meerschwein unterhalten sollten und sie mit dem Tier machen kann was sie will.
Das Eurologist hat gleich gewirkt und es kam sogar der erste Grieß zum Vorschein. Ein gutes Zeichen. Aber wie soll ich überzeugen? Ich möchte helfen und sie wehrt sich jedes Mal gegen alles. Was hättet ihr getan?
