• Hey,


    ich möchte hier von meinen Erfahrungen berichten.


    Zu mir: ich halte insgesamt 10 männliche meeris- 3 böcke und 7 kastraten. und dies seit über 2 jahren- ich habe schon echt viele worst-case-szenarien durch die ihr euch so vielleicht ersparen könnt.


    zu allererst: die gehegegröße


    für böcke und kastraten gilt IMMER: 1qm/tier als grundfläche. darunter KANN es klappen- aber es kann auch dermaßen in die hose gehen dass man total zerbissene Tiere hat.


    die gehegeTIEFE muss mindestens 70, besser 80cm betragen- männliche meerschweine sind da etwas eigen und sind nicht imstande normal eng aneinander vorbei zu gehen. sie sehen den kerl der auf sie zukommt nur als provokateur der sie reizen will, und dann geht der zoff auch gleich los.


    die GehegeLÄNGE würde ich NIE wieder unter 2m wählen. alles darunter birgt ein sehr großes streitpotenzial.
    und zwar jagen sich meeris bei zoff ca 2m weit, dann lässt der verfolger normalerweise ab. bei 140 oder 150cm gehegelänge geht es aber 1.) um eine ecke und der fluchtweg führt wieder am verfolger vorbei oder 2.) die flucht endet in einer ecke und der verfolgte wird in diese gedrängt zerbissen da er nicht weichen kann.


    EBENEN sind gerade bei der Bockhaltung zwar lieb gemeint- aber sinnlos bis hin zu problematisch. wie schon weiter oben angemerkt können kerle nicht normal aneinander vorbeigehen- es braucht wirklich nur einen blick und die verhauen sich aufs übelste. aber: wie erreicht man denn eine weitere ebene? über rampen... und diese müssten also mindestens 40, besser 50-60cm breit sein damit sich 2 kerle die sich auf einer rampe treffen nicht verhauen. schmälere rampen bergen also wieder ein immenses streitpotenzial. und wenn man sich nur auf der rampe zofft kann man den gegner ja auch noch runterschubsen :roll:


    Auch ein sehr häufiger fehler in der bockhaltung ist die einrichtung des geheges. wichtig ist: man darf keine künstlichen sackgassen schaffen. d.h keine häuser mit einem eingang.
    Böcke sind auf in ihren augen fehlende unterwerfungsgesten sehr empfindlich, und reagieren ziemlich überzogen.
    eine unterwerfungsgeste ist das weichen, das platz machen. und zwar nach hinten weg. in einem haus mit einem eingang geht das aber nicht- da führt der einzige weg aus dem haus raus nach vorn auf den ranghöheren hin. das versteht der ranghöhere aber nicht- und denkt dass der rangniedere ihn angreifen will.




    ich hatte anfänglich für meine ersten 4 Jungs auch so einen mehrstock-käfig. und in dem haben sie sich so viel gezofft wie seit dem nicht mehr. da hat es mindestens 1x/tag gekracht, oder sie saßen alleine, jeder auf einer ebene, und langweilten sich halb zu tode (wir hatten den käfig um noch eine ebene erweitert)


    danach folgte der erste EB- knappe 150cm lang. die streitereien wurden zwar weniger, aber WENN es krachte dann gleich mal doppelt so heftig. das problem waren die oben beschriebenen ecken- bevorzugt scrat saß in einer ecke und rufus peckte wie irre auf ihn ein.


    Häuser hatte ich zu dem zeitpuunkt bereits entfernt und gegen weidenbrücken und unterstände aufgetauscht- wenigstens darum haben sie sich nicht mehr gestritten.


    nach nur wenigen wochen haben wir den kurzen EB geschrottet und einen kasten geopfert- 237x60cm grundfläche, 3 ebenen. seit dem funktioniert es erst OHNE mobbing und zoff- allerdings sind eben fast alle meine Jungs kastriert und LÄNGST aus der rappelphase raus.


    gerade bei jungen kerlen könnte es auch bei diesen maßen in die hose gehen.