Meerschweinchen Vergesellschaftung

Mein armer kleiner Frühkastrat...

Tipps und Hilfe rund ums Vergesellschaften von Meerschweinchen

  • Hallo an alle -


    ich habe eigentlich schon viel Erfahrung mit der Meerschweichenhaltung
    und den Tieren selbst, stoße aber gerade auf Neuland und weiß nicht, wie
    ich mich da verhalten soll.
    Ich habe mir vor 2 Monaten zwei Weibchen gekauft und diese
    einquartiert. Sie sind sehr lebendige und ungemein neugierige
    Schwestern. Als dann der Eigenbau fertig war, wollte ich noch ein
    Männchen dazusetzen, damit sie einen Konterpart haben. Ich ging also
    zum Züchter und man empfahl mir einen Frühkastraten, weil meine
    beiden Frauen ja auch noch kein halbes Jahr alt sind.
    Der Kleine kam an und ich setzte sie zusammen in eine Handtuchbucht.
    Sie balzten alle kräftig rum und markierten fleißig. Ich hatte aber schon
    nach einigen Minuten das Gefühl, dass eigentlich kein Konflikt vorhanden
    war. Auch nach 48 Stunden sah alles friedlich aus und ich setzte sie
    gemeinsam in den neuen Stall.


    Seither wir der kleine Süße von beiden Weibchen weggebissen. Er ist
    sehr zutraulich und mutig, kann sich aber vor den beiden nicht wirklich
    retten. Ich habe auch das Gefühl, dass sie sein Geschlecht nicht
    bestimmen können und ihn deshalb nicht akzeptieren. Hätte ich gewusst,
    dass es dem armen Wurm so schlecht ergeht, weil er ein Frühkastrat ist,
    hätte ich mich gegen ein solches Tier entschieden und den Damen eine
    richtigen Mann vor die Nase gesetzt. Er tut mir einfach sehr Leid und ich
    weiß nicht, wie ich ihm helfen kann. Eigentlich sollte er ja eher
    Gesellschaft sein als Hassobjekt.


    Vielleicht fällt euch dazu ja etwas ein. Ich habe den Kleinen erst seit
    Samstag, wahrscheinlich ist das alles also normal... trotzdem würde es
    mich freuen, wenn jemand ähnliche Erfahrungen gemacht hat.


    Gruß, Annanna :?

  • Hej Lys


    Handtuchbucht meint einen Bereich im Zimmer, den ich mit frischen Handtüchern ausgelegt und mit Kartons begrenzt habe. Vielleicht 2x2m groß. Darin standen drei Häuschen, reichlich Futter und Wasser, natürlich ein Heuball etc. Ich habe sie zusammen eingesetzt, nachdem ich ihn nachhause gebracht habe, weil meine beiden sich auf dem Schoß nicht allzu wohl fühlen, ich dachte es wäre also besser, sie gleich zusammenzusetzten. Die Häuser habe ich vorher abgewaschen, auch den Spielkram (Röhren und so weiter) und habe sogar ein neues Haus für den Jungen gekauft, dass dann auf keinen Fall nach den Mädels riechen konnte.
    Er ist zuerst in eines der Häuser gelaufen und kam dann ganz entspannt raus und hat sich am Futternapf bedient. Die beiden großen haben ununterbrochen an seinem Hintern gerochen, was er auch mit sich hat machen lassen. Dann hat er versucht sie zu bespringen, was von Gegenversuchen gefolgt wurde. Anschließend sind die drei miteinander durch das Gehege gelaufen und haben einander verfolgt. Später hat der kleine dann bei der Rangniederen geschlafen und auch bei der Leitsau gesessen. Am nächsten Tag war das dann alles wirklich entspannt.


    Gruß, Annanna

  • Dann klingt die Vergesellschaftung schon recht gut. Hast du auch den normalen Käfig frisch ausgeputzt und möglichst alles relativ neu gestaltet?


    Wie groß ist der Käfig? Hast du alle Engstellen entschärft? (Häuschen mit einem Eingang oder enge Stellen, wo man nicht ausweichen kann).


    Wird er wirklich gebissen oder nur heftig weggetrieben? Solange es nicht blutig wird, muss der Kleine wohl einfach durch.


    Lg
    Lys

  • Hallo,
    was meinst du denn mit "er wird gebissen"? Wird er weggebissen, also schnapen sie nach ihm? Oder hat er richtig blutende Wunden?


    So lange es nur ersteres ist, finde ich das gar nicht unnormal, die sind ja erst 3 Tage zusammen, davon nur einen im EB. Es ist meistens so, dass es noch mal rappelt, nachdem man sie vom VG-Auslauf in den EB setzt, weil die Situation einfach eine ganz andere ist. Der Auslauf ist neutral, der EB gehört aber den Mädels. Bei mir hat es einmal 3 Wochen gedauert, bis die anderen aufgehört haben, die Neue ständig zu jagen, und heute sind die extrem harmonisch.
    Dass es am "unbestimmbaren" Geschlecht liegt, glaube ich auch nicht. In so vielen Gruppen laufen Frühkastraten ganz ohne Probleme rum! Und manche Frühkastraten entwickeln sich auch zu ganz normalen brommselnden Böckchen. Das ist auch eine Charaktersache.
    In einer älteren Gruppe hätte er vielleicht einen Baby-Bonus, aber da die beiden anderen ja selber noch jung sind, sehen sie ihn wahrscheinlich einfach nur als Eindringling in ihrem EB an.
    Ich würde sagen: abwarten ;)

  • Vielen Dank für eure Antworten!


    Nein, bisher habe ich Gott sei Dank noch keine Wunden bei ihm gefunden. Sie scheinen ihn also einfach nur zu scheuchen, wenn er irgendwo ist, wo es ihnen nicht passt.
    Der Stall war komplett neu gebaut und gehörte somit niemandem, aber die alte Hierarchie hat sich sehr schnell und deutlich durchgesetzt.
    Naja, ich werd den kleinen Engel einfach weiterhin beobachten und hoffen, dass die Frauen ihm nicht allzu sehr zusetzen. Mal schauen was passiert, wenn er groß und stark ist.
    Ich habe ihn ja jetzt erst eine Woche und der sechswöchige Fratz traut sich schon aus der Hand zu fressen! Ich bin hin und weg. Er ist noch ziemlich unbeholfen finde ich. Während die Frauen überall hochspringen müssen bleibt er lieber am Boden und watschelt einher... er ist wirklich unheimlich süß *seufz*


    Ach ja, nachdem ich das auchnoch losgeworden bin verabschiede ich mich erstmal :wink:


    Grüße, Annanna :D