• Hallo zusammen,


    meine Wutzen lieeeben Ackerschachtelhalm. Gibts da ne Obergrenze? Oder darf ich das in großen Mengen verfüttern? Wer hat Erfahrung?
    Fressen eure das auch so gern?


    Liebe Grüße
    Lys

  • Nee, giftig oder unverträglich ist er 100%ig nicht. Die anderen Schachtelhalmarten sind wohl nicht soo verträglich, aber laut unserer TÄ ist Ackerschachtelhalm völlig unbedenklich. Zudem enthält er sehr viel Kieselsäure, ist also gut für den Zahnabrieb.

  • Ackerschachtelhalm hat ne harntreibende Wirkung, was gut ist bei Blasenbeschwerden. Ich hab schon mal ein paar mit gepflückt (3-4 Pflanzen auf eine große Tüte Gras) und hab sie später bei den verschmähten Resten nicht gefunden, also gehe ich davon aus, dass sie die gefressen haben. Wenn sie die giftig gefunden hätten, hätten sie sie rausselektiert.

  • Ich wünscht, bei unseren Wutzen würde mehr davon gefuttert werden. Eignet sich hervorragend zum Zahnabrieb und hat auch eben auch - wie von Selene schon gesagt - eine harntreibende Wirkung.


    Der Thiaminase-Gehalt ist aber je nach Art unterschiedlich. Am niedrigsten ist er im Ackerschachtelhalm, weshalb der sich am besten eignet. Ganz viel Thiaminase ist im Sumpfschachtelhalm, deshalb sollte man die Pflänzchen gut unterscheiden, oder einfach schauen, wo er wächst. In der Nähe zu Bächen oder Seen ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass es sich um Supfschachtelhalm handelt.


    Leider ist unser Dorf und die Wiesen drum herum anscheinend "Ackerschachtelhalm-freies Gebiet". So sehr ich auch suche, ich finde keinen.


    Habe mal noch einen interessanten Beitrag zum Schachtelhalm kopiert:


    Zitat:
    Schachtelhalme gibts im Winter nicht zum Selbstsammeln, da geht nur das "Zinnkraut", den man beispielsweise in der Apotheke als Tee kaufen kann. Erst im Mai/April wirst du wieder Schachtelhalme finden können. Wenn du über den Winter gekauften, getrockneten Schachtelhalm verfüttert hast, ist Sumpfschachtelhalm auch kein Problem mehr - dieser ist nur schwierig für Tiere, welche Schachtelhalm noch nicht kennen ...


    Der Grund dafür ist der Gehalt an Thiaminase, Sumpfschachtelhalm hat von allen heimischen Schachtelhalmen mit Abstand den höchsten Gehalt an Thiaminase.
    Thiaminase ist ein Enzym, welches das lebenswichtige Thiamin (Vitamin B1) zerlegt ... für die Tiere mit Gärkammer im Blinddarm ist das zwar nicht ganz so schlimm, wie beispielsweise für Pferde, da diese Tiere immer über den Blinddarmkot genügend Thiaminase bekommen, dennoch ist es möglich, daß sie sich gerade mit dem Sumpfschachtelhalm erstmal überschätzen - damit dies nicht passieren kann, ist zweierlei wichtig:
    1. Kennenlernen der Schachtelhalme über eine Art, die deutlich weniger Thiaminase enthält.
    2. Wenn Schachtelhalm über längere Zeit angeboten wird, darauf achten, daß wirklich immer genügend anderes Futter da ist, damit das Meerschweinchen auf thiaminasefreie Kost ausweichen kann.
    Gefährlich wird Thiaminase nur dann, wenn es über mehrere Wochen kontinuierlich in zu großer Menge aufgenommen wird, da es dann die lebenswichtige Thiaminase zerstört und damit zu einem Thiaminasemangel führt. Sind die Thiaminspeicher nach ein paar Wochen leer (wird kein Thiamin über die Nahrung mehr zugeführt, weil das alles durch die Thiaminase im Schachtelhalm aufgebraucht wird, ist das Thiamin schon nach zwei Wochen zu ca. 50% aufgebraucht! Nach vier Wochen treten die ersten Mangelerscheinungen auf), fangen die Meerschweinchen an zu torkeln, wirken verwirrt und haben Krämpfe. Werden die Meerschweinchen bei diesen Symptomen weiterhin dazu gezwungen, Schachtelhalm zu fressen, setzen irgendwann lebensgefährliche Erschöpfungszustände ein und irgendwann sterben die Meerschweinchen.
    Wenn Meerschweinchen genügend andere Nahrung haben, an der sie sich sattfressen können, überschätzen sie den Schachtelhalm auch nicht und fressen nie mehr, wie sie auch tatsächlich vertragen - daß man nun nicht gleich mit dem Sumpfschachtelhalm anfängt, wenn man Schachtelhalm verfüttern will, ist eine reine Vorsichtsmaßnahme - die Meerschweinchen lernen besser Thiaminase einzuschätzen, wenn die Konzentration nicht so derartig hoch ist wie ausgerechnet im Sumpfschachtelhalm. Kennen sie Thiaminase, fressen sie einfach vom Sumpfschachtelhalm deutlich weniger, wie sie von Ackerschachtelhalm oder Waldschachtelhalm fressen würden ...
    Dazu kommt, daß dadurch, daß sie vom Ackerschachtelhalm mehr fressen können, ohne daß dieser gefährlich wird, sie sich natürlich auch die Zähne besser abschleifen können.

    Quelle: http://www.tierpla.net/post123136.html#p123136


    Finde ich sehr informativ.
    Grüße. Micha

  • Hi Steffi,


    Ich würde an Deiner Stelle bei Nehle noch ein wenig aufpassen und ihr Zeit zum "Herantasten" geben, weiß ja nicht, ob sie schon gelernt hat, mit Thiaminase umzugehen.


    Aber das hat sie dann sicher schnell raus, die kleine Chill-Wutz.


    Liebe Grüße aus der verregneten Nachbarschaft.
    Micha

  • Hi Micha,


    die Nehle ist eine ganz Schlaue und hat nur mal kurz dran genagt ;-) War nicht ihr Fall :lol: Auch die meisten anderen ungewöhnlichen Sachen lässt sie erstmal links liegen. Endlich mal ein Schweini, dass weiß, wie man sich langsam an Sachen gewöhnt :-)


    Grüßle
    Lys

  • ...habe heute mal einen Versuch gestartet und ihnen ein paar Stücke Ackerschachtelhalm gegeben. Neugierig stand ich nun vor den Tieren und wartete ganz gespannt, wie sie darauf reagieren werden. ...und siehe, sie waren hin und weg und das Ganze war im Nu aufgegessen. Zusammen mit den Erdbeerblättern und Löwenzahn und anderen Gräsern. ... ich habe auch aufgepasst, wo ich ihn gepflückt habe, weil in Nähe von Gewässern würde ja der giftige Sumpfschachtelhalm wachsen. LG :lol:

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