Hallo Leute!
Nachdem ich selbst einige Horrorgeschichten über Augenoperationen bei Meerschweinchen gelesen habe und mir das am Anfang wirklich einen Schrecken eingejagt hat,dachte ich mir,dass ihr vielleicht auch mal eine positive Geschichte lesen möchtet.
Vor etwas vier Wochen stellte ich fest,dass die Partie um das rechte Auge meines Meerschweinchens Mr. Smith angeschwollen war und das Auge hervortrat.Außerdem fiel mir auf,dass er nicht mehr so gut fraß und er stark abgenommen hatte,zudem wirkte er apathisch und saß die ganze Zeit nur in seinem Häuschen.
Daraufhin fuhr ich mit ihm in die Tierklinik,in der die Tierärztin meinte er habe eine Infektion.Sie verschrieb mir Baytril und gab mir CC damit ich ihn befüttern konnte.Da sich nach einer Woche AB nichts änderte,fuhr ich in eine andere Tierarztpraxis,in der sich zwei Tierärztinnen auf kleine Heimtiere spezialisiert hatten.
Zuerst stellte man fest,dass der Kleine zu lange Backenzähne hatte,da er nicht richtig gefressen hatte.Zudem fand man an den unteren Schneidezähnen Eiter.Er bekam weiterhin Baytril und ich fütterte ihn mit RodiCare(was er unheimlich gerne mag) weiter bei.Das Zahnproblem hatte sich ziemlich schnell erledigt.
Dann ging es mit dem Auge weiter.Solange Mr.Smith das Baytril bekam,veränderte sich der Zustand des Auges nicht.Als ich das AB jedoch absetzte schwoll die Augenpartie immer weiter an und er konnte das Auge nicht mehr richtig schließen und er hatte Eiter im Augenwinkel.Ich fuhr nochmal zum Tierarzt und die Tierärztin teilte mir mit,dass hinter dem Auge vermutlich ein Abszess sitzt und das von alleine nicht mehr weggehen würde.Sie sagte mir,dass ich mich darauf einstellen sollte,dass sie das Auge entfernen müsse.Doch sie und auch ich wollte nicht so schnell aufgeben und verschrieb mir,nachdem sie festgestellt hatte,dass die Hornhaut schon an einigen Stellen beschädigt war, nochmal Baytril,Augentropfen mit Vitamin A(damit das Auge feucht bleibt) und ein Augensalbe(Posifenicol).
Zwei Tage lang versuchte ich,dass Auge sauber zu halten und zu tropfen und zu salben,doch am letzten Freitag sah das Auge aus,als wäre es von einem Zombie.Es war trüb und hatte einen blutroten Kreis.
Also fuhr ich erneut zum Tierarzt.Die Schwellung war zwar durch das AB zurückgegangen,aber die Hornhaut war schon ziemlich trocken und das Auge nicht mehr zu retten.
Also ließ ich den Kleinen da und ihm wurde das Auge entfernt.
Ich kann euch sagen,dass es ein ziemlicher Schock ist,wenn man das Meeri abholt,in das Körbchen guckt und da sitzt das kleine Ding und hat Fäden im Gesicht und ist silber angesprüht.Außerdem war die Wunde natürlich mit Flüssigkeit gefüllt und deswegen angeschwollen.
Geschockt war ich auch,als er abends nieste und ihm Blut aus der Nase spritzte.Ich war fertig mit den Nerven,aber am nächsten Tag war ich wieder in der Praxis und die Tierärztin war vollkommen begeistert.Die Wunde war bereits gut abgeschwollen.
Außerdem erzählte sie uns,dass er aus der OP ganz alleine aufgewacht ist und er gleich selbstständig gefressen und getrunken hat und auch die zusätzlichen RodiCare Spritzen alleine genommen hat.Sie meinte,dass sie sich solche Patienten öfter wünscht.Das ganze Praxisteam hat sich wohl in ihn verliebt
Mr.Smith bekommt jetzt noch bis Freitag Baytril und nächste Woche werden die Fäden gezogen.
Ihm geht es sehr gut.Ich hätte nicht gedacht,dass so ein kleines Tierchen mit nur einem Auge zurechtkommt und bin sehr glücklich über diesen Umstand. (Das Meeri einer Arzthelferin hat sogar gar keine Augen mehr)
Also,wie ihr seht,können solche Operationen auch gut ausgehen und eine schnelle Besserung auftreten