Ich habe nun auch mal eine Frage bzgl meines völlig unsozialen Jungschweins, dessen Verhalten ich mir nicht erklären kann.
Das Mädel ist am 02.08. geboren, also 6,5 Monate alt. Einzeln betrachtet sehr süß und von Anfang an (mit ca. 6 Wochen zu mir gekommen) völlig zutraulich.
Sie kam mit ihren beiden Schwestern zu mir. Diese wurden von ihr extremst gemobbt, mehr oder weniger ständig in eine Ecke getrieben und sie hat einfach immer weiter zugebissen, jedoch ohne sie dabei ernsthaft zu verletzen. Die beiden Schwestern hatten KEINE Chance, haben sich allerdings auch NIE gewehrt... nicht mal ansatzweise irgendwie versucht, sich ihr zu widersetzen.
Beide Schwestern sind inzwischen sehr gut in ein neues Zuhause vermittelt worden (das war sowieso der Plan!)
Im Dezember habe ich eine ca. 3-jährige Notschweinedame aufgenommen, die sehr lieb und sehr sozial war. Ich hatte die Hoffnung, dass sie als Super-Nanny einen guten Einfluss auf das ungezogene Schweinekind hätte. Tja, gleiche Story wie schon zuvor. Die 3-jährige Schweinedame saß heulend und schreiend in einer Ecke und das Jungschwein hat sie immer weiter terrorisiert.
Die Notschweinedame ist inzwischen leider verstorben.
Jetzt habe ich seit 3 Wochen zwei stattliche Rosettenmädels, Jahrgang 2007, ebenfalls Notstation. Sie waren nur zusammen zu vermitteln und ich dachte, ein ausgewachsenes "Doppelpack" hätte vll eine Chance.
Gestern dann ein Vergesellschaftungsversuch auf völlig neutralem Gebiet (Küche), viel Platz, viel Heu, viele Leckerchen, noch mehr Unterstände.... extra hier nochmal alles gelesen, man will ja nix falsch machen!
Nach 7 Stunden habe ich aufgegeben
Die beiden Rosettenmädels, sehr groß und jeweils knapp 1200 g und eins eindeutig Chefmädel, saßen völlig wehr- und willenlos in eine Ecke gedrängt, wurden über Stunden attackiert ohne sich auch nur ansatzweise zu wehren oder zu fliehen, und sie haben ebenfalls die ganze Zeit solche Angst- und Panikschreie ausgestoßen, wie ich sie wirklich noch nie gehört hatte! Sie haben gezittert, sich völlig naßgemacht, einer traten vor Panik die Augen ganz weit aus dem Kopf und ich hab gedacht, sie werden einen Herzinfarkt kriegen!
Mein KASTRAT (10 Mon.) war natürlich dabei, hat seine Sache gestern erstaunlich gut gemacht, aber kann gegen das böse Killer-Schwein nix ausrichten. Die treibt ihre Beute wie gesagt in die Enge, schleicht sich geduckt an (wie ein Löwe auf Beutezug) und beißt dann zu, immer wieder. Kurze Pause, bißchen gefressen, dann gehts weiter.
Zähneklappern, rumhetzen, auch mal beißen, besteigen etc..... das gehört bei einer Vergesellschaftung dazu. Was hier abgeht, kann ich jedoch nicht einordnen.
Erwachsene Schweinchen lassen sich von einem Jungtier, das auch optisch höchstens die Hälfte ist, tyrannisieren, ohne sich zu wehren oder zu fliehen!
Ich habe hier überall gelesen, aber keine Antworten auf dieses Verhalten gefunden.
puuuuh, langer Text! Danke fürs lesen!
Fragen Fragen Fragen.....
Warum wehren sich die großen Schweinchen nicht oder laufen wenigstens mal weg?
Gibt es tatsächlich "Killer-Schweine", die nicht zu vergesellschaften sind?
Was könnte ich tun ?
vielen lieben Dank für jeden Tip und jede Antwort!
lg Julia