Mein kleiner Pechvogel scheint es jetzt gerade wieder einmal alles gut überstanden zu haben,
was ihm passierte. Da bin ich wirklich heilfroh... ;o) ...und freue mich.
Im Dezember hat er - als Drittschwein der Rangfolge muss man ja zusehen, dass man genug Futter
abkriegt - wohl den Hals nicht voll genug bekommen können. Er hat restlos alles aufgefressen, was
die anderen noch übrig gelassen hatten.
...und das ist wahrscheinlich doch eine Spur zu viel gewesen.
Er bekam einen hässlichen Durchfall und war in der Folge auch recht lange krank. Mit Heu hat sich
die Verdauung ja wieder normalisiert, aber bei jedem Versuch, ihm etwas anderes zuzufüttern,
schlug das sofort durch und er machte wieder seine breiigen Häufchen.
Vom Tierarzt bekamen wir ProPre Bac, das hat er 2x am Tag ganz brav geschluckt, aber trotzdem
war seine Verdauung auch weiterhin eine wackelige Angelegenheit. Mal so und mal so.
Dann kam eine Zeit, in der er fast gar nichts mehr fressen wollte und stattdessen lustlos und bloß
mir zum Gefallen am Futter mümmelte. Meine Gedanken bewegten sich nur noch hin und her zwischen
den beiden Polen - Hat er überhaupt etwas gefressen? - und - Welche Köddelchen sind von ihm?
Leider sind bei einer Dreierbande die Verdauungsprodukte nicht etikettiert.
Ich habe ihn also schweren Herzens einzeln setzen müssen. Vorher hatte ich erst die anderen beiden
gefüttert und ihn im Anschluss dann wieder dazugesetzt.
Das wenige Fressen hat ihm Zahnprobleme beschert. Meinem armen Schweinchen mussten nun
auch noch die Backenzähne abgeschliffen werden.
Für zwei Tage musste ich ihn päppeln, weil er offensichtlich noch nicht wieder richtig kauen konnte.
Aber dann schien er über den Berg zu sein.
Jedenfalls ging es permanent wieder aufwärts mit ihm, er fraß freiwillig und unser Kampf neigte sich dem
Ende zu. Das dachten wir jedenfalls...
Das große ABER kam jedoch noch hinterher. Hoppel war freudestrahlend wieder in der Triobehausung eingezogen.
Freudig wurde er von den beiden anderen begrüßt und übermütig wetzten sie gemeinsam durchs Gehege.
Alle Schweine gesund und munter - das dauerte nur drei Tage, dann kam mir mein Hoppel irgendwie mickrig vor.
Dass etwas nicht in Ordnung war, merkte ich sofort, auch im Verhalten ihres Leitschweins.
Sie legte sich neben ihn und hielt deutlich zu ihm Körperkontakt, als wolle sie ihn aufmuntern.
Nach der Ursache musste ich bei meinem Pechvogel auch nicht lange suchen. Er hatte sich einen
Heuhalm ins Auge gerammt, das ganze Auge war trübe und verfärbt - die Hornhaut mit Sicherheit verletzt.
Da war der nächste Gang zum Tierarzt fällig! Seufz!
Ausgerechnet an einem Mittwoch-Nachmittag musste das passieren...mein Tierarzt hat nur vormittags
Sprechzeit und die Ausweichlösung auch. Also habe ich das Internet befragt und wurde tatsächlich
fündig, eine Kleintierärztin in der Nähe hat nachmittags auf.
Sie gab mir Gentamicin-Augensalbe, die ich 4x täglich in sein Auge streiche und nach einem
Kontrolltermin am vorigen Montag, muss ich nun morgen noch einmal hin mit ihm.
Sagt selber, ist er nicht brav gewesen? Er hat superstill gehalten dabei und es ist schon wieder
recht gut geworden. Die TÄ wird zufrieden mit ihm sein.
Aber nun baue ich das Behelfskrankenhaus ab!! Es reicht nämlich jetzt. Noch mehr Pech ist unerwünscht.
Das wirklich Gute bei Hoppel ist, dass er immer wieder einen Superappetit entwickelt und das Futter
freiwillig annimmt. Das hat ihm schon mehr als einmal im Leben gehalten.
Bei allem Pech scheint er doch ein Glücksschwein zu sein. Aber ein Sparschwein ist er auch - was ich in ihn
alles schon in den viereinviertel Jahren reingesteckt habe...