Gestern Abend haben wir etwas Schreckliches erlebt.
Unsere Nina, die erst seit Dezember 2009 bei uns lebte, kam abends nicht zum Gurkefressen. Extrem ungewöhnlich für sie, kam noch nie vor.
Habe sie dann direkt mal rausgenommen und bemerkt, dass sie etwas seltsam atmete, Nasenlöcher sehr geweitet, Maulatmung. Wir sind sofort in die Tierklinik gerast.
Dort wurde sie erst abgehorcht, verschärfte Lungengeräusche. Ein Röntgenbild brachte Klarheit: Ganz schlimmes Lungenödem. Die Tierärztin sagte uns direkt, dass die Prognose sehr vorsichtig sei. Sie wolle es aber wenigstens versuchen. Seltsamerweise hatte sie auch einen völlig aufgegasten Magen. Sie ist dann direkt mit dem Tier runter, kam nach wenigen Minuten aber schon wieder hochgerast und sagte, es würde nicht gut aussehen, das Tier sei ganz plötzlich in Seitenlage gegangen, blaue Lippen, wir haben dann in 5 Sekunden die Entscheidung zum Einschläfern getroffen.
Sie hatte schon ein Diaretikum gespritzt, aber das braucht gute 20 Minuten um zu wirken, es ging dann leider einfach alles sehr, sehr schnell. Als sie mit ihr runtergegangen ist, war sie noch stabil.
Sie hat dann wenigstens nicht leiden müssen und wir sind auch sehr dankbar dafür, dass wir das abends bemerkt haben. Ansonsten hätten wir sie vermutlich morgens gefunden, sie wäre qualvoll erstickt und wir hätten nicht gewusst, was da passiert ist.
Aber dass es so schnell ging... ein Schock. Das Tier war auch noch nicht alt. Es war ein Tier aus einer Beschlagnahmung, Inzuchttier, war schon völlig runtergekommen, als sie damals zu uns kam. Völlig überängstlich, aber sie hatte sich so gut gemacht. Putzmunter, ist sofort mit den anderen mitgelaufen... obwohl wir unsere Schweine ganz selten mal rausnehmen, sind die fast alle so zutraulich, fressen aus der Hand, lassen sich problemlos zum Bürsten und Krallenmachen rausnehmen-.... und sie auch, das wurde so ein lustiges, zutrauliches Tierchen. Als wir sie bekamen, war sie ganz abgemagert. Hier hatte sie- und das kam uns immer schon strange vor- sehr schnell zugelegt und sie war trotz viel Bewegung und dem gleichen Futter wie die anderen auch in den letzten Wochen sehr fett geworden. Komisch kam mir das immer vor. Die Ärztin tippt auf einen angeborenen, vielleicht Inzucht-bedingten, schweren Herzfehler, der zum Öden geführt hat, vermutlich auch deutlich vergrößertes Herz.
Nina, du warst noch so jung. Du hast hier so gute Freunde gefunden und ich hoffe, wir haben alles getan, dass dein schlimmer Start ins Leben bei diesem Tierquäler schnell vergessen war. Du hast uns so viel gegeben und wir werden dich immer in sehr guter Erinnerung behalten. Leider haben wir nicht mal ein Bild von dir... irgendwie haben wir immer vergessen eins zu machen. Schade! Nina, mach´s gut, wir sehen uns irgendwann wieder, grüß die anderen Engel und pass auf dich auf!