Am 04. Juli 2008 kam Lili zu uns... ein kleines Bündel Knochen mit viel Fell - die Waage zeigte später jämmerliche 193 Gramm an. Wir haben sie gepäppelt, mit Vitaminen und Calcium vollgepumpt und ihr Spielkameraden gegeben.
Lili wuchs und nahm zu und lernte laufen. Sie wurde eine süße mopplige Plüschkugel, die immer hungrig war... oder müde. Ihre Vorderpfoten blieben durch den Vitamin-/Mineralienmangel immer Seerobbenmäßig nach außen verdreht, aber das machte ihr nichts aus.Ihr Darmtrakt war immer sehr empfindlich. Anfangs blähte sie sogar von Löwenzahn auf. Später wusste sie, was sie fressen kann und was ihr nicht bekommt.
Mit Lili zog der erste weibliche Salatkiller ins Haus und somit der Grundstock für die heutige gemischte Gruppe. Sie war ein furchtbar stures Schweinchen. Nachdem sie nun laufen konnte, kam als nächstes die Kletterei auf den Unterstand. Dann sah sie Ginny in der Hängematte und nach einer Woche voller Misserfolge, saß sie dann letztendlich doch triumphierend in der Matte. Was sie nicht wollte, wollte sie nicht. Sie war sturer als ein Muli, aber sie hat sich damit auch ein normales Leben in der Gruppe "erkämpft". In ihren Glanzzeiten wog sie 1.245 g und auch am Tag vor ihrem Tod brachte sie noch 1.072g auf die Waage - davon waren allerdings auch ein guter Teil die Tumore.
Im letzten Jahr, im Alter von 21 Monaten schwollen ihre Zitzen an und sie 'beulte aus'. Beim Tierarztbesuch wurden Eierstockzysten festgestellt. Sie bekam Hormone und es wurde besser. Nur zwei Monate später wurde es wieder schlimmer, da hatte sie dann außerdem schütteres Fell und teilweise sogar komplett kahle Stellen. Es wurden weitere Untersuchungen gemacht und es stellte sich heraus, dass sie außer den Zysten auch Tumore hat. In Anbetracht ihrer Vorgeschichte und ihrer Darmprobleme waren der Tierarzt und ich uns einig, dass sie nicht operiert wird, weil sie es nicht überlegen würde. Also beschlossen wir, dass wir ihr noch "ein paar schöne Wochen" machen und wenn es nicht mehr geht zum einschläfern wiederkommen.
Lili bekam nur ein paar unterstützende Kräuter und homöopathische Mittel und war ansonsten immer mittendrin. So wurden aus den 'paar' schönen Wochen dann 8 Monate.
Schon ab Weihnachten ging es ihr wieder schlechter. Am 4. Januar bekam sie auch noch eine Pilzstelle unter dem Auge. Sie wurde behandelt, aber es wurde nicht besser. Stattdessen gab es immer neue Pilzstellen am ganzen Körper. Ab diesem Moment waren ständig Mandy oder Enya an ihrer Seite. Sie wachten auch über Lili's Schlaf.
Sie zeigte Schmerzverhalten, bekam zweimal täglich Novalgin und verbrachte noch einen Tag damit, sich vollzufuttern.
Am Morgen des 7. Januar hatte sie auch unter dem Kinn eine große Pilzstelle. Sie war den ganzen Tag am Fressen, als wäre alles in Ordnung. Nachmittags hat sie eine große Portion Riesenlöwenzahn/Petersilie verdrückt. Danach sind wir mit ihr und ihrer Freundin Mandy zum Tierarzt gefahren. Nach einer Untersuchung hat er bestätigt, dass es Zeit für sie wird zu gehen. Sie bekam eine Spritze, schlief an Mandys Seite ein... und tippelte um kurz nach 18 Uhr über die Regenbogenbrücke.
Machs gut, Du kleine Kämpferin. Wir hoffen, Du hast die 2,5 Jahre bei uns genossen und Dich so wohl gefühlt, wie ein Schweinchen es nur kann...
Zurück bleiben zwei traurige 2Beins und Lilis Salatkillerfreunde