VG gescheitert?

Wann kann man denn eine VG als gescheitert ansehen?

Letzten Montag mussten wir Didi gehen lassen und er ließ seinen Partner Timo (1, frühkastriert) zurück.

Wir wollten das Experiment wagen und ihn mit unserem Kastraten und seinen beiden Mädels vergesellschaften auf 4,5 m².

Es gibt keine Sackgassen, die Rennstrecke beträgt 3 Meter und alle Häuser haben 2-3 Eingänge.

Anfangs war die Situation heikel und sowohl Timo als auch Flocke haben einmal kleine Blessuren davongetragen. Mittlerweile ist es aber eigentlich sehr ruhig - dachte ich.

Fine ist in der Gruppe die Chefin und Timo versucht mittlerweile (wohl, weil er es bei Flocke nicht schafft oder geschafft hat, bei den beiden gibt es übrigens kaum noch Geklapper), ihr den Rang streitig zu machen.

Oft stand sie mit offenem Mund da und es wurde geklappert und sie hat gemeckert, wie sie noch nie vorher gemeckert hat. Sie ist und bleibt nun mal ein Chef-Schwein.

ABER vor etwa drei Stunden habe ich gesehen, dass Timo sie scheinbar sehr ungünstig erwischt hat. Sie hat eine Wunde direkt an der Oberlippe bzw. im Spalt. Sie ist vor allem tief und ich konnte sie leider nicht "behandeln", weil Fine sich dagegen sträubte.

Aber da ihre linke Schnutenhälfte schon anschwoll, habe ich mir direkt ein Taxi gerufen. Beim TA wurde die Wunde dann behandelt, u.a. geklammert (fressen ist schwierig, aber sie versucht es und futtert auch).

Aber was mache ich nun? Fine würde niemals zulassen, dass Timo ihr den Rang streitig macht. Bis jetzt ist nicht wieder was passiert und Timo hat sie auch nicht großartig provoziert.

Sollte ich die Trennwand nun wieder einbauen und ihm ein Weibchen holen?

Dabei dachte ich, es wird langsam alles ruhiger. Aber ich möchte auch nicht riskieren, dass nochmal irgendein Schwein so eine üble Wunde abbekommt.

Oder ist Hopfen und Malz noch nicht verloren?

Das ist eine Lösung, jedoch geht es mir primär darum noch nicht.

Wie sieht es mit der VG aus? Manche Seiten sagen, selbst solche Wunden wären noch kein Grund, die VG als gescheitert zu erklären, andere Seiten würden solche Tiere direkt nach der kleinsten Wunde trennen.

Geht es gar nicht anders, muss ich ihn ja sowieso wieder separieren oder eben noch zwei Weibchen holen. Das steht außer Frage, denn es wäre für mich als Konsequenz sowieso selbstverständlich.

Aber das ist eben nicht primär Thema dieses Threads :wink:

Denn einen Versuch war es wert und ich bin mir eben nicht sicher, wo sich die Lage eigentlich beruhigt hatte, zumindest zw. Flocke und Timo, wenn auch noch nicht komplett. 2,2 ist zwar ungewöhnlich, aber eben nicht unmöglich. Aber so viel Erfahrung habe ich eben mit solchen merkwürdigen Vergesellschaftungen und Kombinationen noch nicht.

Ich weiß nicht recht, wie ich die Situation einschätzen soll.

Timo hat sich damals seeeehr gut unter Didi untergeordnet. Da gab es NIE Probleme. Er ist also "eigentlich" ein friedlicher Charakter, testet nun aber scheinbar sehr stark seine Grenzen aus (das hat er bei Didi sehr sehr selten getan und es gab nie Beißereien und gebrommselt hat er bei Didi auch sehr selten).

Er versucht, Fine zu besteigen, die das aber nicht zulässt. Flocke und er haben sich mittlerweile aber zumindest etwas arrangiert. Lilly hält sich aus dem ganzen Kram raus und lässt das Besteigen über sich ergehen. Aber sie war schon immer schüchtern und lässt sich zum Teil auch unterbuttern.

Ich überlege, ob ich mich vorsichtshalber schon mal auf die Suche nach zwei Weibchen mache, obwohl ich eigentlich nie 6 haben wollte :wink: (und ich nicht weiß, ob es nicht dann noch stressiger für die Schweine wird)