Meerschweinchen Krankheiten / Gesundheit

Immer wieder die Zähne...

Umgang mit kranken Schweinchen, Therapien, Medikamente und Heilungsverlauf.

  • Hallo Foris,


    aus aktuellem Anlass stelle ich mir nun wirklich die Frage, was denn nur mit den Zähnen der Meeries los ist.
    Ich habe immer gedacht, das nur die Ninchen solche Problemtiere bzgl. der Zähne wären und nun immer wieder die Zahntrhreads.
    Woran liegt es??? An unseriösen Züchtern, die die Kieferform der Lütten verändern und sie damit krank machen?? An unkontrollierter Vermehrung von eh schon "kranken" Schweinen?? Am Futter???
    Ich finde es wirklich erschreckend, wie gehäuft diese Probleme jetzt auftauchen und habe ja auch meinen Melle durch eine Kiefer-Zahngeschichte verloren.


    Was sagt Ihr??
    LG Moffat.

  • Ich kann nur von mir sprechen und sagen, dass mein Zahnschweinchen Fee aus unkontrollierter Vermehrung stammt und ich sie daraus "gerettet" habe. Da war sicherlich auch Inzucht usw. mit im Spiel...


    Aber du hast recht, es gibt im Moment (inklusive mir selber) ziemliche viele Probleme mit Zahnschweinchen...

  • Hallo Moffat,


    tja, bei meinem Maxi hab ich keine Ahnung. Du weißt ja, wie lange er schon Zahnschwein ist, und das Einzige, was ich ausschließen kann,ist, dass es vom Futter kommt.
    Ich habe ihn mit sieben Monaten aus dem TH geholt, und da wurde er unkastriert abgegeben (ich vermute, er stammt entweder aus der Zoohandlung, oder aus einer Kinderzimmerzucht). Seine Zahnprobleme haben aber erst 1,5 Jahre später angefangen.


    Wie gesagt, ich weiß nicht, warum er Zahnprobleme hat, ich weiß nur, dass es ohne sie einfacher wäre (er ist heute zum 5. Mal operiert worden :( )


    Liebe Grüße
    Lena

  • Im Moment liegt er im Heu und schläft, ist aber auch schon gepäppelt worden.
    Ich weiß nicht, ob du es mitbekommen hast, er hat sich ja auch noch den unteren rechten Schneidezahn abgebrochen und es ist ungewiss, ob der wieder nachwächst. *seufz*
    Dieses Schweinchen lässt aber auch nichts aus...

  • ich denk auch es liegt an fehlerhafter Genetik. Letztendlich wird in den letzten 10 Jahren soviel rummanipuliert und willkürlich "gezüchtet" dass mich das auch nicht wundert. Ich denk mit der Zeit müssen wir uns drauf einstellen, dass auch Meeries immer häufiger krank werden.

  • Ich denke das liegt an verschiedenen Faktoren.


    Zum einen einfach daran das entweder "wild" vermehrt wird und Fehler dabei entweder nicht auffallen (weil Tiere weg oder tot) aber auch daran das innerhalb des Rassestandarts auf kurzköpfigkeit wert gelegt wird.


    Ich hab mal zwei meiner Schweine als Beispiel:


    Amico (kurzer Kopf...verstorbenens Zahnschwein)




    Im Vergleich zu Paulina die deutlich länger in der Schnauze ist



    Oder Buffy



    Der Rest sind zwei thesen von mir:



    Dazu kommt das viele Tiere in Innenhaltung leben und durch die gleichbleibende temperatur schon mal weniger fressen müssen. Weniger Futteraufnahme bedeutet aber auch weniger Zahnabrieb. Wäre mal interessant ne Studie zu haben zwischne dem Anteil von Innen- und Außenhaltungsmeerschweinchen mit Zahnproblemen.


    2. These: Heufütterung bedeutet weniger Zahnabrieb als Wiesenfütterung (auch hier wären Studien interessant). Grund meiner Behauptung: heu sättigt einfach mehr als Wiese.



    ---------------------------------



    Noch nen anderer Aspekt: Man mmuss unterscheiden was zuerst da war: kommen die zahnprobleme ursächlich von den Schneidezähnen (möglicherweise Nährstoffmangel) oder kommen sie von den Backenzähnen (Kieferfehlstellung)



    Mein ganzes Fazit aus 1 1/2 Jahren intensiven beschäftigen mit dem Thema ist aber ein anderes.


    Zum einen werde ich bei verdacht auf Zahnprobleme sofort einen Zahntierarzt aufsuchen.


    2. Werde ich nicht mehr als 2 Behandlungen an einem Tier durchführen lassen. Ich hab mittlerweile viel "Dauerzahnschweine" mitverfolgt und keins davon ist wirklich wieder gesund geworden. Es hat die Besitzer ne riesige Stange geld und noch mehr Nerven gekostet, dem Tier aber keine qualitativ hohe Lebenszeit mehr eingebracht. Ich für mich hab einfahc beschlossen, dass ich kein Schwein mehr alle paar Wochen in Narkose legen lassen und päppeln werde.

  • Zitat von schweinsnase77

    dem Tier aber keine qualitativ hohe Lebenszeit mehr eingebracht


    Kann man geteilter Meinung drüber sein. Ok, ich sehe hier nur meinen Maxi, und ich weiß nicht wie das bei anderen "Dauerzahnschweinen" ist. Aber Maxi ist jetzt seit Anfang März Zahnschwein, ihm müssen alle paar Wochen die Zähne in Narkose gemacht werden, aber selbst in den Zeiten, in denen er gepäppelt werden muss und schlecht fressen kann, popcornt er, umwirbt seine Mädels, rennt herum,...
    Und ein Schweinchen, dass so offensichtlich Freude am Leben zeigt, lasse ich nicht einschläfern.

  • Hallo Ihr Lieben,


    uffa, ein interessantes Thema... leider auch für mich, denn wie Ihr wisst, hat mich mein Zahnschweinchen Gonzo nicht nur sehr viel Geld, Sorgen und Zeit gekostet, sondern auch viel Leid und Tränen :cry:
    11 Monate Behandlung, 28 TA-Besuche und immer wieder ein ständiges Auf und Ab.
    Ich habe schon als Kind Meerschweinchen gehabt (okay, viel falsch gemacht und eigentlich nicht viel Ahnung gehabt ausser einem sog. Ratgeber...) und dann als Erwachsene vor ca. 9 Jahren wieder mit der Schweinchenhaltung angefangen und seitdem ohne Unterbrechung Wutzen gehabt.
    Habe versucht, viel über Haltung, Ernährung und Bedürfnisse der Süßen zu lernen und hatte auch schon diverse Krankheiten hier (Blasenentzündung, Nierenprobleme, ausgeleiherte Perinealtasche, Arthrose), aber mit Zahnproblemen hatte ich noch gar keine Erfahrung und habe auch nie so bewusst mitbekommen, wie häufig die vorkommen.


    Bei Gonzo bin ich mir fast sicher, dass sie durch Inzucht und schlechter Ernährung in den ersten 5 Monaten seines Lebens kamen.
    Komischerweise hatte er in den ersten 2 Jahren, in denen er dann bei mir lebte (und gesund ernährt wurde) keine Probleme, erst im Dezember 2009 fing es auf einmal an... Inappetenz und die restliche lange Geschichte kennt Ihr ja :(
    Kurznasig war er nicht (er hat seinen Namen sogar bekommen, weil er als kleines Schweinchen eine irgendwie zu lange Nase für den Rest seines Körpers hatte), daran kann es also nicht liegen.
    Aber ich denke, dass das "niedliche Zuchtziel" Kurzköpfigkeit sicherlich ein Grund für Zahnfehlstellungen sein kann.
    Ein grosser Grund für Zahnprobleme ist natürlich falsche Ernährung (TroFu) oder einfach nicht ausreichende Kost in Bezug auf den Zahnabrieb.


    Ich gebe Annette recht, es wäre interessant, zu erfahren, ob Wiesen- und Kräuterfütterung weniger Zahnprobleme zur Folge haben als Heufütterung.
    Mein Zahn-TA sagte ebenfalls, dass Gras Gras Gras und nochmal Gras das Beste für einen guten Zahnabrieb ist, besser als Heu.


    Hat ein Schweinchen erstmal Zahnprobleme, ist ein grosses Problem, dass sich viele TÄ damit nicht auskennen. Das heisst, oft werden Zahnprobleme gar nicht oder viel zu spät entdeckt. Leider wird dann auch oft rumgedoktort und es wird viel zu viel falsch gemacht und den Schweinchen ist nicht mehr zu helfen :-(


    Ich habe mit Gonzo sehr lange gekämpft und gelitten und im Endeffekt doch verloren. Ich hoffe, dass ich nie wieder mit einem Zahnproblem konfrontiert werde.
    Wenn es dennoch so sein sollte, dann sehe ich es wie Annette: Sofort zu einem Zahnspezialisten (ich vertraue meiner Stamm-TÄ sehr und würde mit allem anderen immer zu ihr gehen, aber nicht mehr mit einem Zahnproblem)!
    Ob ich nochmal so lange Zeit kämpfen würde und immer wieder behandeln lassen würde... ich weiss es ehrlich gesagt nicht...


    Wenn das Schweinchen dauerhaft munter ist, zwischen den Zahnbehandlungen selbständig frisst und auch ansonsten ein "normales" Schweinchenleben lebt und mir zeigt, dass er Freude am Leben hat, dann würde ich alle paar Wochen Zahnkorrekturen machen lassen.
    Viele Zahnschweinchen haben es geschafft! Also nicht aufgeben!


    Wenn es aber nach jeder Behandlung tagelang nicht fressen kann und die Abstände zwischen den Behandlung sehr kurz sind und das Tier nicht am normalen Leben der anderen Schweinchen teilnimmt, weil es ihm schlecht geht, dann würde ich das Schweinchen nicht bis ins geht nicht mehr am Leben halten...
    Aber ich denke, das kann man nicht pauschalisieren, denn jedes Tier ist anders und im Endeffekt muss der Besitzer entscheiden. Auch wenn es sehr schwer ist, über Leben und Tod zu entscheiden :-(
    Man kämpft und hofft und lebt nur noch für dieses kleine Tier und dann trotzdem loslassen müssen, ist nicht einfach.
    Aber ich hoffe, dass jeder, der sein Tier liebt, den richtigen Moment findet und entweder weiter macht oder loslässt. Hauptsache, das Wohl des Tieres ist das Wichtigste und dass man das nicht aus den Augen verliert....


    Liebe Grüße
    Yvonne

  • Ich wollte auch immer mal wissen, warum diese "Fälle" irgendwie immer öfter auftauchen.
    Ich hatte ja auch schon Zahnschweinchen.
    Allerdings hatte ich da z.T. auch selber Schuld denke ich, da ich vor Jahren noch nicht wusste, dass man Trockenfutter nicht geben sollte.
    Vielleicht war das einer der Punkte, dass ich bzw. die Schweinchen in den Teufelskreis gerutscht sind.


    Was mich aber immer nachdenklich stimmt, ist das eines meiner Schweinchen damals erst mit 5 Jahren diese Probleme bekommen hat. Vielleicht hatte es also noch andere Gründe.
    Ich finde es einfach merkwürdig, dass manche Schweine auch bei bester Ernährung manchmal erst nach Jahren Probleme bekommen.


    Eine Fehlstellung müsste doch eigentlich viel früher auftreten, oder?
    Ich meine wenn sie genetisch ist, dann kommt doch das Tier damit zur Welt und sollte relativ schnell Symptome zeigen.


    Aber auf jedem Fall würde ich auch die Zucht in Richtig "runder Kopf" mit Schuld geben, da nach diesem Kindchenschema gezüchtet wird.


    So wie ich mich noch halbwegs an den Schulunterricht erinnern kann und auch an den Stoff jetzt im Studium, ist das Erbgut eigentlich sehr variabel und genetische Fehler tauchen oft nur bei massiver Inzucht oder sehr reinrassigen Zuchten auf (bitte um Verbesserung, wenn nicht so).
    Sprich solange wieder neue gesunde Gene in die Population kommen (was eine bestimmte Anzahl an Individien, die sich verpaaren erfordert) werden viele genetische Fehler dem Nachwuchs nicht mitgebeben.
    Würden also immer mehr Fälle von Zahnproblemem auftreten, die z.T. auf genetische Ursprünge zurückzuführen sind, dann würde doch schon eine massive Genvarianten- Verarmung bei den Hausmeerschweinchen vorliegen.


    Die hier aufgestellte Theorie mit den Innen und Außenmeerschweinchen ist vielleicht auch gar nicht so abwegig. Meine Mutter meinte schon oft zu mir, dass sie damals Meerschweinchen bei den Kaninchen im Stall hatten (wegen Meerschwein- Gequicke verscheucht Mäuse und Ratten :roll: ) und diese haben alles bekommen, wovon heute strick abgeraten werden würde (Körner, Brot etc. etc.) und Zahnprobleme hatten die wohl nie.


    Also ich denke es sind verschiedene Faktoren, die dazu beitragen. Man sollte aber auf jeden Fall so viel wie möglich machen, um mögliche Auslöser zu vermeiden.


    Ich hoffe, es wird in dem Bereich mal ein bisschen Forschung betrieben um Konsequenzen zu ziehen.
    Ich bin nämlich immer sehr traurig, wenn ich Zahn- Threads sehe und nachdem ich Yvonne eine sehr lange Zeit mit ihrem Gonzo begleitet habe und auch selber schon so etwas durchgemacht habe, kann ich ehrlich gesagt, diese Threads nicht mehr sehen. Zumal so viele kein gutes Ende nehmen :( .
    Man zittert immer mit und hofft das Beste und manchmal reicht es einfach nicht und man kann nur machtlos lesen und selber schon gar nichts machen. Einfach Sche***


    Natürlich gebe ich auch Tipps, wenn ich jemanden sehe, der welche braucht, aber da hier mittlerweile sehr viele die „Bekanntschaft“ machen mussten, sind die Ansprechpartner immer da und geben Tipps.


    Ich kann nur hoffen, dass auch die Veterinärmedizin noch mehr Fortschritte beim Thema Zahnmedizin macht und man vielleicht irgendwann mal eine Art „Heilung“ bringen kann.

  • Prinzipiell ist Kurzköpfigkeit ein Zuchtziel bei allen zuchtlinien. Bei Rexen und teddies sieht man es desalb häufiger, weil alle Tiere in Europa auf sehr wenigeAusgangstiere zurückgehen udn Rexe/Teddies immer quasi reinrassig sind, während Glatthaar und Rosetten untereinander vermehrt werden können. (Zwar kann man Rex und Teddies auch über trägertiere züchten, aber da ist halt auch das Trägergen immer "reinrassig")


    @Gwenbleidd: Das mit den Auslösern ist ja genau das Problem. niemand weiß eigentlich warum genau ein zahnschweinchen Zahnschweinchen wird. Man kann zwar teilweise Rückschlüsse ziehen, aber man kann keine allgemeingültige Aussage daraus "basteln" Ne andere Variante wäre zum Beispiel ne These aufzustellen, dass Meerschweinchen Zahnprobleme bekommen weil sie unwissentlich falsch ernährt werden. Bis heute gibt es keine Studien (kann es wahrscheinlich auch nie geben) was ein Tier oder auch der Mensch wirklich an Mineralstoffen udn Vitaminen braucht. Einfach weil der individuelle bedarf zu verschieden ist. Anders kann man sich ja auch das momenatn auch gehäufte auftreten von Blasensteinen und Verdauungsproblemen nicht erklären.


    Momenatn bin ich einfahc an nem Punkt wo ich sage, dass sehr viel einfach nur Zufall ist, und wir uns auf dem Ernährungssektor viel zu viel Streß machen, weil wir einfach versuchen was zu perfektionieren was sich nicht perfektionieren lässt.

  • Da stellt sich bei mir die Frage, ob nicht mal das Zuchtziel "gesunde Tiere" eingeführt werden sollte, unabhängig vom Aussehen. Letzten Endes führt doch jede Zucht auf ein bestimmtes phänotypisches Merkmal letztendlich zu einer Art Inzucht, da man ja immer mehr Allele verliert, wenn man immer gleiche Typen kreuzt, oder nicht? Wäre es da nicht mal sinnvoll, wirklich nur topgesunde Tiere zu vermehren, die auch keine unsinnigen physiologischen Veränderungen aufweisen und auf Lebenszeit und Gesundheit zu züchten?

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