Meerschweinchen Futter / Ernährung

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Themen zur Meerschweinchen Ernährung bzw. Nahrung

  • Ich :)
    Jetzt im Sommer hab ich ehrlich gesagt nicht gerechnet, weil das Gemüse ja so spotbillig ist und ich ja auch mehr Wiese füttere als Gemüse. Im Winter hab ich für 4 Schweinchen 80-100 Euro im Monat für Futter ausgegeben. Ich hab aber nicht so saisonal gefüttert werden, wie es vielleicht möglich wäre. Das werde ich diesen Winter versuchen. Also mehr Kohl und Wurzelgemüse, weniger Fruchtgemüse. Kohl hat auch gute Nährstoffe, kostet aber keine 3,50€ das Kilo *g* Dazu noch ein bisschen Immergrünes aus dem Wald, dann kann ich die Kosten hoffentlich ein bisschen drücken. Schließlich sind es im nächsten Winter 5 Schweinchen ;)

  • Ich bin auch auf dem Weg dorthin.....ist aber gar nicht so einfach wenn man arbeitet.


    Ich hol zwar dann am Nachmittag ganz viel Wiese und Maisblätter, aber rund um die Uhr bekomm ich das noch nicht hin :(


    An Gemüse futtern meine inzwischen gar nicht mehr, als bei der portionierten Fütterung, da bleibt doch mal einiges liegen und ich taste mich allmählich heran.


    Zu den Kosten: Ich hab zwar sehr viel mehr Sorten, aber irgendwie von der Menge her gar nicht so viel mehr, vielleicht weil sie momentan viel mehr Wiese, Kräuter und Äste futtern - aber im Winter wirds sicher teurer werden.


    Vielleicht können sich hier auch nochmal die ad lib Spezis melden, die noch in diesem Forum aktiv sind :)

  • Naja ein bisschen muss man glaube ich auch bedenken, dass viele Schweinchen bei der "nach Belieben"-Fütterung auch nicht mehr so viel mit einmal reinschlingen, sondern ruhiger und verteilter essen.
    Sie futtern dann halt mehr abwechselnd Heu und FriFu.
    Wenn ich morgens einen guten Berg Wiese gebe, dann wird dass über mehrere Stunden gegessen und dann gibt es ja auch schon wieder Nachschub.
    Zudem soll man ja auch nicht Mördermassen geben, sondern eben auch sehr viele Sachen, damit die Schweinchen mehr nach Lust und Laune futtern können, auf was sie gerade Hunger haben.
    Abwechslung spielt da eine fast größere Rolle als die Masse, zumal es nicht jeder das Geld hat, Kiloweise zu füttern (zumindest gekaufte Sachen).


    Wer sich mir dieser Ernährungsweise stärker auseinandersetzt, der wird auch mitbekommen, dass man nicht mehr großartig auf das Wort "giftig" setzt und mehr oder weniger alle Futterlisten über den Jordan wirft.
    Da werden halt auch Tomatenpflanzen etc. gegeben, so in etwa nach dem Motto "die Dosis macht das Gift" und da man auf die Selektionseigenschaft der Schweinchen setzt, werden sie es wissen, ob sie das gerade brauchen oder eben nicht.


    Die Umstellung sollte halt nur allmählich stattfinden, damit sich die Kleinen daran gewöhnen können. Wenige Meerschweinchen haben damit auch Probleme (meiner Meinung nach, weil durch die Domestikation auch ehemals angeborene Motivationen (oder umgangssprachliche Triebe) und Instinkte verloren gehen können, da sie ja generell 100%ig essbare Sachen bekommen und Schweine, die schlecht selektieren können, nicht mehr selber von der Natur selektiert werden.



    Meine eigene Meinung in diesem Thema geht allerdings dahin, da zumindest ich der Meinung bin, dass man eine möglichst naturgetreue Ernährung zu imitieren versucht, dass diese Form eigentlich nur in den Zeiten funktioniert, wo man auch an Wiese kommt, denn ich glaube nicht, dass jemals ein wildes Schwein in Peru unser Gemüse aus dem Laden gesehen hat und damit instiktiv etwas anfangen kann. Das ist aber nur eine Anmerkung von mir.

  • Zitat von Gwynbleidd


    Meine eigene Meinung in diesem Thema geht allerdings dahin, da zumindest ich der Meinung bin, dass man eine möglichst naturgetreue Ernährung zu imitieren versucht, dass diese Form eigentlich nur in den Zeiten funktioniert, wo man auch an Wiese kommt, denn ich glaube nicht, dass jemals ein wildes Schwein in Peru unser Gemüse aus dem Laden gesehen hat und damit instiktiv etwas anfangen kann. Das ist aber nur eine Anmerkung von mir.


    In diesem Gedankengang wird leider immer wieder vergessen, zwischen den beiden Tierarten Cavia und Cavia Porcellus zu unterscheiden.
    Im Gegensatz zu den wildlebenden Cavia wurden Cavia Porcellus während der Domestizierung über mehrere Tausend Generationen mit Küchenabfällen, also Gemüseresten, gemästet. Ihr Verdauungssytem passte sich dem an.
    Cavia Porcellus alleine mit Wiese, auch mit Andenwiese, zu füttern, führt zu klaren Mangelerscheinungen. Eine reine Gemüse- und Obstfütterung funktioniert jedoch, da ihre Verdauung dem angepaßt ist.
    Ebensowenig könnte man Cavia ohne Wiese, nur mit Gemüse, am Leben erhalten.
    Beide Male aus dem simplen Grund: sie haben unterschiedlich geprägte Verdauungstrakte.
    Beide Tierarten kann man verdauungstechnisch nur grob miteinander vergleichen Sie sind keineswegs identisch.


  • Gibt es da Fachliteratur zu? Vielleicht sogar was frei zugängliches. Würde mich zumindest stark interessieren, inwiefern sich der Verdauungstrakt bzw. die Verdauung da unterscheidet, also die funktionellen Eigenschaften.
    Aus eigener Überlegung könnte ich mir jetzt keine funktionellen Unterschiede vorstellen.
    Meine eigene Überlegung wäre:
    Beide Arten sind Herbivore mit einen funktionierenden Blinddarm mit den entsprechenden Zellulose zersetzenden Bakterien, um kleinere Zuckerverbindungen aufzubauen bzw. Cellulose abzubauen.
    Obst/Gemüse und Wiese bestehen in großen Teilen aus Cellulose. Daher sollte da schon mal kein Unterschied bestehen.
    Andere Zucker sollten eigentlich ebenfalls ähnlich verwertet werden können.
    Alleine bei der Vitaminverwertung würde ich noch zu dem Unterschied kommen, dass Wildmeerschweine diese eventuell besser aufnehmen können, da in Wiese (frei in die Luft geraten) jene nicht so konzentriert vorliegen, wie in Obst und Gemüse.
    Somit könnten Hausmeerschweine da ein Defizit bekommen, weil sie die Vitamine aus Gras/Kräutern etc. nicht so gut aufnehmen können.
    Allerdings kommt mir jetzt wiederrum kein Gedanken, weshalb das Verwerten der Vitamine aus Obst und Gemüse besser/leichter erfolgen soll, als es bei Wiese ist.
    Auch aus dem pflanzentechnischen Aufbau würde ich da nichts ableiten können.


    Vielleicht kannst du mir auch einen Anhaltspunkt dazu geben, wo der funktionelle Unterschied bestehen soll.
    Hat sich denn der Aufbau des Darmtraktes irgendwie verändert, wie es im Beispiel im Vergleich vom Menschen zum Schimpansen [sehr übertriebenes Beispiel] der Fall ist?
    Ansonsten müsste sich ja schon eine genetisch bedingte Veränderung von Proteinaktivitäten eingetreten sein, die eine andere Nahrungsverwertung mit sich bringen würde.


    Falls es übrigens zu rüberkommen sollte. Ich füttere sowohl Obst und Gemüse, als auch Wiese im guten Mix, wobei in den möglichen Monaten Wiese einen Großteil des FriFru ausmacht.

  • Zitat von Heinemanns

    Cavia Porcellus alleine mit Wiese, auch mit Andenwiese, zu füttern, führt zu klaren Mangelerscheinungen. Eine reine Gemüse- und Obstfütterung funktioniert jedoch, da ihre Verdauung dem angepaßt ist.


    Zu welchen Mangelerscheinungen kommt es da?


    Was ist Wiese für Dich? Du meinst damit nicht den klassischen englischen Zierrasen - oder?


    Gruß
    Yuta

  • Zitat von Yuta


    Was ist Wiese für Dich? Du meinst damit nicht den klassischen englischen Zierrasen - oder?


    Gruß
    Yuta


    Das wäre dann ja Rasen :wink:


    Ich benutz auch den Begriff "Wiese" und bei mir ist es alles das, was auf einer Futterwiese wächst und ich den Schweinchen geben kann :)


    Wobei die, die schon länger ad lib füttern, dann selbst nicht mehr selektieren, also schauen, was evtl. unverträglich ist, sondern alles pflücken und den Schweinchen vertrauen, dass sie das nehmen, was sie dürfen und vor allem brauchen.


    Das trau ich mich allerdings noch nicht :oops:



  • Wirklich giftiges haben wir hier kaum und Meerschweine haben auch gute Resistenzen.
    Wenn man mal über 200 Pflanzen fürs Studium bestimmt hat, sieht man, dass man vieles auch selber futtern könnte :) .

  • Leider ist nicht alles, was wir essen können auch verträglich für die Wutzen. Gundermann zB ist für Wutzen und Pferde giftig, wir können ihn futtern. Zum Glück rühren sie ihn meist nicht an.
    Herbstzeitlose, die gerade in unserer Gegend häufig sind, sind ebenfalls heftig gefährlich! Vor allem, wenn das Heu die Kapseln mit den Samen enthält. Unter den weißen Doldenblütlern gibts auch einige unangenehme Gesellen. Also ein bisschen sollte man wissen, was man tut. Am einfachsten ist es aber wirklich, die richtig gefärhlichen Pflanzen zu lernen, denn das sind definitiv weniger als die essbaren...


    Lg
    Lys

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