Meerschweinchen Krankheiten / Gesundheit

Jerry nimmt trotz päppeln ab

Umgang mit kranken Schweinchen, Therapien, Medikamente und Heilungsverlauf.

  • Bei den meisten Tieren ist Industrienahrung für Krankheiten verantwortlich, bis hin zu Erbkrankheitem, die Kieferprobleme einschließen.
    Die ursprüngliche Ernährung der Schweinchen wurde ja im Laufe von vielen Jahrhunderten an die jetzige Gemüseernährung angepaßt. Während sie in Peru domestiziert wurden, bekamen sie Küchenabfälle. Damit kommt ihre Verdauung klar. Industriefutter gibt es erst seit 60 Jahren. So schnell paßt sich keine Verdauung an.
    Und so ein Hipp -Brei ist leider auch nicht die Kalorienbombe, auch wenn sie es leidenschaftlich gerne schlabbern.


    Hast Du den selbst gemachten Brei in Jerry rein bekommen?

  • Noch keinen Milliliter davon - er hat konsequent dicht gemacht und sogar mit der Pfote danach geschlagen... seltsam, oder? Habs mit der abgeschnittenen Spritze probiert und den Brei auch nachher vor ihn hingestellt - keine Chance.


    Haben das Päppeln jetzt auf alle 2 1/2 Stunden umgestellt, so hat er wenigstens nicht noch mehr abgenommen. Ist aber wirklich an der untersten Grenze angekommen, man spürt ganz deutlich jede einzelne Rippe. Gerade sitzt er auf seinem Heuhaufen und knabbert dran rum - der Wille ist da, aber er scheint es einfach nicht klein zu kriegen.


    Habe mich auch dazu entschlossen, auf jeden Fall zu Dr. Schweigart zu fahren und hoffe, Dienstag oder Mittwoch einen Termin zu bekommen.

  • Lage ist unverändert, Jerry kommt über seine knapp 700g einfach nicht hinaus. Ansonsten macht er einen recht munteren Eindruck, ist halt extrem verschmust und anhänglich geworden (war er früher gar nicht, eher ein richtiger Draufgänger) - liegt wohl am ständigen Päppeln.


    Ich habe bei Schweigart angerufen und einen Termin für morgen halb 12 bekommen (jipphieee). Werde morgen früh um 8 meine beiden Kids ins Auto packen und wir machen uns auf den Weg.


    Bitte Daumen drücken....... :roll:

  • Ach Jeh, 700 Gramm... mein Kastrat wiegt fast doppelt so viel :lol:
    Das Päppeln und die Fürsorge machen sie sehr menschenbezogen. Meine Lea musste ich schon oft über längere Zeit päppeln. Mit dem Ergebnis, dass sie einige Zeit nur Futter aus der Hand fraß und sich jetzt auch nicht sonderlich um Fressi bemüht, weil sie weiß, dass ich auf ihren Anteil aufpasse wie ein Schießhund und ihr mit dem Silbertablett hinterher renne :roll:
    Bin sehr gespannt, was morgen bei Euch raus kommt!
    Alles Gute!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

  • Wow, war das ein Tag!!! Mussten um 8 hier losfahren, um rechtzeitig um 11.30Uhr bei Schweigart zu sein... die Tierärztin dort war total nett, Schweigart eher schweigsam (passend zum Name)... der Mundraum und die Zähne von Jerry müssen eine Katastrophe gewesen sein. Gottseidank war allerdings der Kot in Ordnung, auch sonst hat er herzkreislaufmäßig einen stabilen Eindruck gemacht... Allerdings wird es dauern, bis er wieder fit ist... Bekommt jetzt Schmerzmittel, weiterhin Mucosa comp. und Traumeel und eine Kräutermischung, zudem soll er auch gepäppelt werden, bis er von selbst wieder richtig Heu frisst... in 2 Wochen haben wir einen Nachsorgetermin, dann werde ich gleich auch Tom mitnehmen, damit er durchgecheckt wird (falls es wirklich ein Virus ist, der das ganze verursacht hat, könnte es gut sein, dass er sich auch infiziert hat - obwohl er jetzt einen total fitten Eindruck macht)... die Rückfahrt war der Horror, nix als Baustellen...


    Alles in allem bin ich total froh, dass wir heute dort hingefahren sind und endlich eine Diagnose haben und auch eine entsprechende Therapie durchführen können... Bin mir sicher, dass Jerry nie und nimmer von sich aus angefangen hätte zu fressen - dafür war die Schleimhaut zu sehr angegriffen. Er ist ein echter Kämpfer - hat sich auch total kraftvoll gegen die Gasnarkose gewehrt und war hinterher gleich wieder fit und hat in ein Stück Gurke gebissen.


    Bitte weiterhin Daumen drücken, dass er es schafft!!!


    Und nochmals vielen, vielen Dank fürs Zuhören, für die Ratschläge und die tröstenden Worte!!!!!

  • Warst Du bei der Behandlung dabei?
    Wegen dem Virus: meinst Du die Mundschleimhautentzündung kommt von einem Virus? Frau Dr. Ewringman (Meeri - Spezialist in Berlin) hat das vor einiger Zeit auch so bei einem Schweinchen diagnostiziert. Allerdings weiß ich gar nicht, woher da der Virus gekommen ist. Und dann ausgerechnet in der Maulschleimhaut???
    Kann man ja wirklich froh sein, dass nichts vereitert ist. Aber das hat Deine Behandlung wohl verhindert :D
    Tapferer Jerry - engagierte Halterin! Das kann nur gut werden! Bin sehr froh!!! :D

  • Ja, ich und die beiden Kids waren dabei und konnten zusehen (sie sind 15 und 11, waren ganz interessiert und haben es auch gut weggesteckt). Ich war einfach nur entsetzt, was alles so aus der Mundhöhle entfernt wurde (Speisereste, Haare etc) und wie viel von den Zähnen abgeschliffen werden musste. Das mit dem Virus war nur eine Vermutung - die Tierärztin hat mir erklärt, dass sie immer wieder auf dieses Phänomen stoßen, dass Meeries trotz artgerechter Fütterung diese Probleme der Mundschleimhaut bekommen und sie daher davon ausgehen, dass ein Virus diese Probleme verursacht und die Zähne dann quasi nachziehen. Hab eben vergessen - er bekommt auch Engystol zur Stärkung der Immunabwehr... bin auch gut versorgt worden mit Spritzen, Nadeln, Tabletten etc... im Wartezimmer hab ich zwei Damen aus Köln kennengelernt, die mir deine Aussage bestätigt haben, dass sich bei Schweigart Tierhalter aus ganz Deutschland einfinden, weil er wohl wirklich eine absolue Koryphäe auf diesem Gebiet ist.


    Ich war auch froh, dass es eine Chance auf Heilung gibt (das Tierchen einer der Frauen aus dem Wartezimmer musste eingeschläfert werden :cry: ) und dass keine Rede von Abszessen war. Und vor allem, dass die Darmflora intakt zu sein scheint.


    Im Hinblick darauf ist auch das nächtliche Päppeln nur noch halb so schlimm :lol:

  • Das mit dem Virus und der Mundschleimhaut muss ich mir mal merken. Mal sehen, ob es dazu zukünftig noch mehr Meldungen geben wird. Ist für mich jetzt das 2. Mal.
    Ich bin noch am Rödeln, Zusammenhang Kieselsäure - Zahnabnutzung - "Maulmilieu". Verstehe ich alles noch nicht so genau. Auf jeden Fall ist Kieselsäure unbedingt notwendig. Das ist für mich auch der Grund, weshalb ich für die Tiere kein hochgezüchtetes und gedüngtes Supermarktgemüse von Monokulturböden mehr gebe, sondern nur noch Bio von reichhaltigen Böden aus denen die Pflanzen viele gute Nährstoffe, inkl. Kieselsäure, ziehen können.
    Am liebsten hätte ich Freilandhaltung in einer Permakulturgegend.


    Ich würde auch gerne mal so eine gründliche Untersuchung beobachten. Aber bitte nicht bei meinen Tieren!
    Es kommen regelmäßig sogar Leute aus Österreich und der Schweiz zu Schweigart / Hackert. Es lohnt sich einfach. Und wenn sie ein Tier einschläfern müssen, dann kennen sie auch den Grund. Viele TÄ haben nicht mal eine Diagnose...

  • Hallo ihr,


    wenn man einmal eine Diagnose hat, kann man ja gezielt dagegen angehen...


    Das mit dem Virus kann durchaus sein, mein TA meinte damals mit Swantje genau dasselbe. Sie hatte ja auch massive Defekte der Mundschleimhaut, leider ist das sehr lange verschleppt worden, und eine direkte Ursache dafür konnte niemals gefunden werden. Es kam nicht von den Zähnen, es kam nicht vom Kiefergelenk... es war wohl irgendein Virus, der das ausgelöst hatte.

  • Zitat von michaela174

    Es kam nicht von den Zähnen, es kam nicht vom Kiefergelenk... es war wohl irgendein Virus, der das ausgelöst hatte.


    Genau dafür gibt es ja dann diverse Mittel zur Stärkung des Immunsystems, damit es Abwehrkräfte bilden kann.
    Bei Jerry Engystol zur Stärkung der Immunabwehr. Bei mir gibt es jedes Vierteljahr Zylexis in der Kombi mit Propolis.