Meerschweinchen Krankheiten / Gesundheit

Durchfall, Gewichtsverlust, erhöhte Leberwerte

Umgang mit kranken Schweinchen, Therapien, Medikamente und Heilungsverlauf.

  • Unser Monsieur (6 1/2 Jahre alt und eigentlich für sein Alter ziemlich mobil) hatte vor einer Woche plötzlich keinen Appetit mehr auf sein Lieblingsfrischfutter, produzierte Matschköttel und fing an abzunehmen. Wir gingen gleich zur TÄ, die den Kot untersuchte und Hefepilze fand. Sie gab Bene Bac mit und CC. Inzwischen fraß er zumindest ganz gut Heu, wir füttern trotzdem CC zu. Da er aber übers Wochenende weiter Gewicht verloren hatte, gingen wir Montag gleich wieder zur TÄ. Sie untersuchte noch mal den Kot, weil sie eigentlich auf Kokzidien tippte, aber es waren keine zu finden. Sie entnahm Blut, und heute haben wir erfahren, dass er z.T. stark erhöhte Leberwerte hat. Unsere TÄ hat uns jetzt an eine Meerschweinchenspezialistin vermittelt, aber wir machen uns große Sorgen um ihn.
    Er hat schon so viel mitgemacht und Krankheiten geduldig auskuriert. Wir hoffen auch dieses Mal so sehr, dass er wieder ganz mobil wird.
    Im Moment schläft er viel; wenn er wach ist, ist er guter Dinge, aber ein bisschen schwach auf seinen vier dünnen Beinchen. Kann uns jemand einen Tip geben, wie wir ihm im Moment helfen können, bis wir die endgültige Diagnose haben? Unsere TÄ vermutet ein Herzproblem.
    Die Köttel sind inzwischen wieder "in Form", aber oft noch dunkelgrün.
    Wie könnte denn das Herz mit dem kranken Darm zusammenhängen?

  • Hallo,
    hier ist mal ein Artikel über Herzprobleme, in dem auch Gewichtsabnahme, Freßunlust und Probleme mit der Verdauung genannt werden.
    http://www.meerschweinchenhobb…artikel.php?a=show&id=325


    Da Bene Bac Zucker enthält, und Hefen sich von Zucker ernähren, würde ich auf eine zuckerfreie Alternative, z. B. Symbiopet zurückgreifen.


    Wie sahen die Leberwerte denn genau aus? Da könnte man konkreter nach suchen.
    LG,
    Antje

  • Liebe Antje,
    ganz vielen Dank für den Literaturhinweis und den Tip wegen des Bene Bac. Es ist sowieso gerade alle. Heute hat er auch ein bisschen zugenommen, ich kümmere mich aber gleich mal um Symbiopet.
    Die Leberwerte bekomme ich morgen, dann sage ich noch mal Bescheid. Ich kann mir, nachdem ich den Artikel über die Herzprobleme gelesen habe, auch vorstellen, dass er ein "Altersherz" hat, das nun Verstärkung braucht. Meinst Du, dass ihn das Zufüttern mit CC zu sehr stresst? Ich denke nur, es ist besser, wenn er sein Gewicht wenigstens hält. Und von den 10 Heuhälmchen wird er nicht so richtig dick.
    Liebe Grüße, GABI

  • Hallo Gabi,
    wie viel nimmt er denn in 24 Stunden ab, wenn Du nicht päppelst?
    Wie viel wiegt er normalerweise?
    Problematisch ist es, wenn nicht genug Nahrung "nachgestopft" wird, bekommen sie arge Verdauungsprobleme. Ca. 6 Stunden verbleibt das Futter im Magen. Wenn es länger darin bleibt, kommt es zu Fehlgärungen.
    Und wenn die Verdauung nicht im Gang gehalten wird, bekommen sie auch Kreislaufprobleme.
    Ich würde auch darauf achten, dass er genug Flüssigkeit zu sich nimmt. Wenn die Haut wie Pergament wird und sich nicht elastisch anfühlt, braucht er mehr Wasser. Oder verdünnten Fencheltee. Fenchel ist appetitanregend, ebenso wie frischer Dill und andere Kräuter.
    LG,
    Antje

  • Hallo Gabi,


    stell doch CC auf ein kleines Tellerchen hin, viele Schweinchen nehmen das auch so, es ist dann nicht so ein Streß für den Kleinen.


    Alles Gute für deinen Kleinen


    Viele Grüße Ilse :wink:

  • Vielen Dank, Antje und Ilse,
    gerade komme ich von der Tierärztin, habe noch mal eine zweite Meinung eingeholt. Sie sagte, das Grundproblem sind die vielen Hefepilze, die machen, dass ihm so übel ist, dass er nichts fressen will. Dabei frisst er im Moment ganz gut - Petersilie, Eisbergsalat, Apfel, Heu. Ich soll trotzdem 2x tgl. CC zufüttern. Er wiegt normalerweise 1200 g. Der Tiefstwert vorgestern war 1053 g, jetzt ist er auf 1075 g. Leider nimmt er das CC nicht von selbst aus der Schüssel oder vom Löffel, aber danke für den Tip, Ilse.
    Wir haben jetzt Nystatin Albrecht gegen die Hefen und Demeticon gegen die leichten Blähungen im Blinddarm.
    Das Herz ist zum Glück seinem Alter entsprechend in Ordnung.
    Er trinkt eigentlich auch gut, aber Fencheltee stand sowieso schon auf meiner Liste. Gute Idee.
    Also, im Moment erst einmal Optimismus, zumal er heute ganz munter in die Gegend schaut.
    Ich halte Euch auf dem Laufenden.
    Liebe Grüße, Gabi

  • Also: Monsieur nimmt tapfer sein Nystatin ein, er ist jedoch seit Beginn der Behandlung sehr schwach auf den Beinen. Die TÄ sagt, das Medikament legt sich auf den Kreislauf, ich soll es ihm noch an diesem Wochenende geben und wenn er am Montag immer noch so wacklig auf seinen Beinen steht, wäre es besser, es abzusetzen. Dann hätte er es 4 Tage eingenommen.
    Hat jemand Erfahrungen mit solchen Nebenwirkungen? Die TÄ hat mir jetzt noch RV5 Globuli mitgegeben, weil bei der Blutuntersuchung einige Leberwerte sehr hoch waren. Dazu noch Mariendistel. Ich mache mir große Sorgen, denn vor der Nystatin-Behandlung hatte er gerade wieder angefangen zuzunehmen und war guter Dinge. Jetzt hat er schon wieder 25g abgenommen und schläft den ganzen Tag. Ich muss ihn fast zum Fressen wecken. Wäre froh über Hinweise und Ratschläge, wie ich ihm noch helfen könnte.

  • Hallo,
    also Notschweins sagen Nystadin 7 bis 10 Tage geben. Die abgetöteten Hefen setzen Toxine frei, von denen dem Tier speiübel wird.
    Zur Unterstützung der Leber, die ja u. a. diese Gifte filtert, kann man auch noch Vit A geben. Das die Tiere davon so schlapp werden, dass sie sich nicht mal selber drehen können, ist normal:(
    Anbieten: frische Kräuter, Pfefferminze, Dill, grüner Hafer.
    Zur Unterstützung und zum Appetit anregen hilft auch Bioserin.
    Ansonsten päppeln, päppeln, päppeln.


    Tägl. reinigen und desinfizieren hilft auch, da die ausgeschiedenen Hefen somit nicht mehr in den Organismus gelangen können.


    Da er jetzt nicht richtig frißt und kein Zahnabrieb da ist, unbedingt die Zähne kontrollieren lassen, wenn er über den Berg ist.


    Das Tier kann durch die Hefen auch stark aufblähen. Hast Du was gegen Blähungen da? Auch ein Schmerzmittel gegen Blähschmerzen?
    Ich wünsche Euch ganz viel Kraft. Es ist eine umständliche, längerfristige Erkrankung.
    LG,
    Antje

  • Liebe Antje,
    hab 1000 Dank! Wir sorgen uns so wahnsinnig, weil er - genau wie Du schreibst - sich nicht mal drehen kann in seinem Häuschen.
    Heute waren wir dann beim tierärztlichen Notdienst, weil Monsieur total apathisch in seinem Häuschen saß und sehr flach atmete. Mitten auf dem Behandlungstisch hat er dann einen richtig starken Durchfall bekommen. Der TA hat ihn gleich aufgefangen und unters Mikroskop gelegt plus er hat das Schweinchen geröntgt und sehr gründlich untersucht. Heraus kam schließlich, dass er ganz eklige und angriffslustige Parasiten im Darm hat, Trichomonaden. Diese haben eine bakterielle Infektion ausgelöst und alles zusammen sorgte für die vielen Hefen im Darm. Die Hefen sind schon weg (also haben 4 Tage Nystitin gereicht), und für den "Rest" haben wir Panacur und Ibaflin, beides für 10 Tage. Er hat außerdem ziemliche Blähungen, dafür haben wir Demeticon. Und er wiegt gerade mal noch 900g. Wir sollen ihm nur Heu und Wasser geben, von CC hat er gar nichts gesagt, aber das ist vielleicht selbstverständlich? Er ist so schwach. Liegt in seinem Häuschen und schläft. Zum Päppeln und Medizin geben müssen wir ihn wecken.
    Ich bin total froh, beim Notarzt gewesen zu sein, ansonsten - wer weiß, ob er den Sonntag überstanden hätte. Jetzt können wir nur hoffen. Drückt uns die Daumen!!!
    Liebe Grüße, GABI

  • Auch wenn ich bis jetzt noch nichts geschrieben habe, habe ich mitgelesen.


    Was mir noch einfällt ist eine Rotlichtlampe oder Wärmeflasche... mögen kranke Tiere manchmal sehr gerne.


    Bisher habe ich das so verstanden, dass Euer Schweinchen alleine lebt - falls nicht: Achtung Trichomonaden können ansteckend sein!


    Ich drück die Daumen


    lg
    kijana

  • Oh weh:(
    Auf jeden Fall weiter päppeln! Der arme.
    Dann tüchtig putzen und desinfizieren. Päppelklamotten kochen. Auch rings rum um das Gehege. Überall, wo Köttel und Streu, die mit Kötteln in Berührung kam, hinkommt, sauber machen. Was ich bei den Kokzidien damals selber vergaß, was mir aber jemand dieser Tage erzählte, auch die Hausschuhe oder Socken, mit denen man in "Köttelnähe" war wechseln. Diejenige hatte sich extra Schuhe für den Rest der Wohnung gekauft. Ist sehr tricky...
    Da die Diagnose von Trichomonaden nicht so einfach ist, würde ich sicherheitshalber ein 2. Mal testen lassen.
    http://vogelforen.de/showthread.php?p=2050650


    LG,
    Antje

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