Eine Frage aus Neugier. Warum werden Schweinchen nur kastriert und nicht sterilisiert?
Meerschweinchen Babys / Nachwuchs
Sterilisation?
Themen rund um das Thema Meerschweinchen Babys / Nachwuchs (keine Zuchttipps)
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Hallo,
eine Kastration ist durch die außen liegenden Hoden eine einfache OP. Nur die Samenleiter duchzutrennen und dann wieder zuzunähen würde keine Erleichterung bei der OP bringen. Und Meerschweinchen brauchen die Hoden ja nicht aus Prestigegründen :wink:
Zumal sich so ein Kastrat sehr gut von außen erkennen lässt.Weibchen werden sowieso nur aus medizinischen Gründen (Gebärmuttertumor, -entzündung, Eierstockzysten etc.) kastriert. Da wäre eine Sterilisation nicht sinnvoll, da die OP ja dann ihren Zweck nicht erfüllen würde.
Liebe Grüße
Nadine -
Ich vermute auch, dass das bei anderen Tieren eine Sache des Verhaltens/der Umstände ist.
Z.B. wenn Hündinnen kastriert werden, wird ja die Gebärmutter entfernt, daher gibt es auch kein Regelblutung mehr. Würde man nur die Eierstöcke abbinden, gäb es diese ja trotzdem noch (oder läuft das nicht so, wie bei Menschen? Klärt mich ggf. bitte auf )
Oder Rüden/ Hengste werden ja zumeist kastriert, um das Dominanzverhalten (mir fällt gerade kein anderer Begriff ein^^, aber ihr wisst sicher, was ich meine) zu mindern. Wenn man nur die Samenleiter durchtrennt (also sterilisiert), ist das Tier ja nur zeugungsunfähig, aber der Hormonhaushalt bleibt der gleiche...
Wie gesagt korrigiert mich, falls ich hier Müll erzähle^^
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Zitat von la fata
Dominanzverhalten (mir fällt gerade kein anderer Begriff ein
Starallüren?Zitat von la fataWenn man nur die Samenleiter durchtrennt (also sterilisiert), ist das Tier ja nur zeugungsunfähig, aber der Hormonhaushalt bleibt der gleiche...
Nein, das ist kein Müll sondern vollkommen richtig. Nur gibt es ja offenbar Tiere denen ist das Wurscht und es ändert sich am Verhalten nichts bis nicht viel.
Eins davon ist zum Beispiel das männliche Meerschweinchen. Das ist ein relativ kleines, sehr süsses, wuseliges Tierchen, was sich meist von so Kleinigkeiten wie einer Kastration nicht davon abhälten lässt seine Damen anzubrommseln, zu besteigen und sie gegen andere Männer zu verteidigen!So jetzt mal back to Ernst: Kastration hilft bei vielen Tieren um das Gemüt zu kühlen oder um Verhaltensweisen zu ändern (Hengst, Stier, Hund manchmal, Kater, ...)
Wenn mir aber mal einer erklären kann warum, dass es so grosse Unterschiede gibt (Stier wird zum Lamm, Meerschweinbock bleibt Meerschweinbock) würde mich das echt intressieren.
lg
kijana -
Ich hatte die Tierärztin vor unsere Kastra bei Fred mal interessehalber gefragt, ob man auch sterilisieren könnte.
Sei meinte, das wäre unheimlich schwierig, das allles zu trennen, weil es ja so klein ist, man kann das also schlecht durchführen.
Bei Katzen kann man glaube ich beides machen, nur bei weiblichen ist es nicht empfehlenswert, weil sie dann dauerrollig werden und leiden. Dann lieber eine Kastration, die den Geschlechtstrieb unterdrückt.
Bei Pferden hängt es mit dem Alter des Tieres zusammen, wie es sich verhält. Nach der Geschlechtsreife behalten die Tiere oft ihr Verhalten bei, vor der Geschlechtsreife bleiben sie im Verhalten kindlich, auch körperlich entwickeln sie sich oft nicht so weit.
Ich schätze mal, Rinder und andere Nutztiere werden sehr früh kastriert?
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Zitat von Sila
Ich hatte die Tierärztin vor unsere Kastra bei Fred mal interessehalber gefragt, ob man auch sterilisieren könnte.
Sei meinte, das wäre unheimlich schwierig, das allles zu trennen, weil es ja so klein ist, man kann das also schlecht durchführen.
Ich habe mir schon gedacht, dass es daran liegen kann. Jetzt muss ich mal meinen Unmut äußern. So schwer kann es nicht sein, die Technik und die Geräte gibt es. Sie werden nur nicht darin ausgebildet :xZitat von NadineUnd Meerschweinchen brauchen die Hoden ja nicht aus Prestigegründen :wink:
Zu dem Thema allgemein sollte ich wohl einen eigenen Thread eröffnen. Ich denke, wenn man ein Böckchen nur zeugungsunfähig machen will und sonst keinen Grund hat, sein Verhalten zu ändern - wie z.B. wenn das Böckchen danach mit Weibchen zusammenlebt -, dann ist es aus medizinischer Sicht sinnvoll, eben genau das zu bewerkstelligen. Die Risiken bei dem Eingriff wäre nicht größer, wahrscheinlich kleiner. Dass es sooo schwer sein sollte, halte ich für eine faule Ausrede. Wenn nicht für die Tierärzte, dann zumindest für ihre Ausbildung.Hmm, ich bin mir nicht sicher, ob das analoge Beispiel hier passt... Stellen wir uns vor, ein Schweinchen hat einen Abzess am Ballen. Der Tierarzt meint dann: Och, das ist so kompliziert zu behandeln. Amputieren wir doch sein ganzes Bein! Das Schweinchen braucht das Bein ja nicht aus Prestigegründen!
Das ist jetzt nur ein theoretisches Beispiel. Es stimmt allerdings, dass Schweinchen mit drei Beinen gut zurecht kommen. Ich würde behaupten, ein Bein amputieren ändert weniger an das Verhalten des Schweinchens als eine Kastration.
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Muss man eine Vasektomie nicht regelmäßig wiederholen, weil sonst das Risiko besteht, dass die Stelle verheilt und der Bock wieder zeugungsfähig wird?
MfG
Marbo -
Also normalerweise werden die beiden Enden des Samenleiters verätzt und da wächst nix mehr zusammen...
Es gibt ja auch die Möglichkeit zu versuchen eine Vasektomie rückgängig zu machen - aber es ist immer "nur" ein Versuch.
lg
kijana -
Ich glaube nicht, dass der Eingriff weniger belastend wäre, er würde wohl auch eher länger dauern, und die Gefahr, dass es nicht geklappt hat, besteht auch.
Außerdem wäre es mit Sicherheit beim Meerie teurer als eine Kastration,weil die Hoden ja nicht ganz so frei außen hängen wie bei anderen Tierarten, Katzen o.ä., da ist es sicher leichter.
Habs gerade mal nachgelesen,bei Menschen liegt das Risiko eines Zusammenwachsens der Samenstränge nach der Sterilisation bei 0,5-0,8 %.
Bei Meeries wären das dann zwei von zweihundert. Da ja mehr Meerschweinchen zeugungsunfähig gemacht werden als Menschen, wäre das wohl nicht so toll.
Wer würde schonriskieren wollen, dass ein Weibchen stirbt,weil es doch trächtig geworden ist, weil man auf eine vollständige Kastration verzichtet hat? Ich nicht.
Zumal man ja beobachten kann, dass zumindest die spätkastrierten Böcke ihr Verhalten beibehalten..
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Zitat von TeeEi
Ich habe mir schon gedacht, dass es daran liegen kann. Jetzt muss ich mal meinen Unmut äußern. So schwer kann es nicht sein, die Technik und die Geräte gibt es. Sie werden nur nicht darin ausgebildet :x
Zu dem Thema allgemein sollte ich wohl einen eigenen Thread eröffnen. Ich denke, wenn man ein Böckchen nur zeugungsunfähig machen will und sonst keinen Grund hat, sein Verhalten zu ändern - wie z.B. wenn das Böckchen danach mit Weibchen zusammenlebt -, dann ist es aus medizinischer Sicht sinnvoll, eben genau das zu bewerkstelligen. Die Risiken bei dem Eingriff wäre nicht größer, wahrscheinlich kleiner. Dass es sooo schwer sein sollte, halte ich für eine faule Ausrede. Wenn nicht für die Tierärzte, dann zumindest für ihre Ausbildung.Hmm, ich bin mir nicht sicher, ob das analoge Beispiel hier passt... Stellen wir uns vor, ein Schweinchen hat einen Abzess am Ballen. Der Tierarzt meint dann: Och, das ist so kompliziert zu behandeln. Amputieren wir doch sein ganzes Bein! Das Schweinchen braucht das Bein ja nicht aus Prestigegründen!
Das ist jetzt nur ein theoretisches Beispiel. Es stimmt allerdings, dass Schweinchen mit drei Beinen gut zurecht kommen. Ich würde behaupten, ein Bein amputieren ändert weniger an das Verhalten des Schweinchens als eine Kastration.
Irgendwie verstehe ich das jetzt nicht so ganz... Du willst dich also dafür einsetzen bzw. bist dafür, dass Tiere sterilisiert werden, damit sie ihre Hoden behalten dürfen?
Wenn ich das richtig verstanden hab: war ja klar, dass das von einem Mann kommtAlso ich bin kein Vetrinär, aber ich denk schon, dass eine Kastra einfacher ist! Hast du z.B. schon mal eine Kastra beim Bullen gesehen? Da werden die Hoden einfach (nach lokaler Betäubung) mit einer Zange abgeklemmt. Es macht ganz widerlich "knack" wenn die Samenstränge abgeklemmt werden und das war eigentlich schon die ganze Kastra! Die Hoden werden aufgrund der starken Quetschung nicht mehr versorgt und sterben ab.
einfacher geht es wohl nicht, nur mal so als Beispiel...Auch bei Tieren, wo die Hoden richtig herausgeholt werden, ist es sicher einfacher: Zwei mal Schnipp und fertig.
Zum Stichwort "Prestige":
Das trifft auf einen "Menschenmann" zu. Der hätte natürlich (psychische) Probleme - schließlich wird jede Frau "doof" gucken, wenn da nur der Willi baumelt und sonst nichts.^^
Ein Meerschwein interessiert sich aber nicht für Optik und kein Weibchen würde denken "Uuuäääh, hau mal ab! Du hast ja keine Hoden mehr!"
Gut, ich würde jede Frau verachten, die einen Mann deswegen fallen lässt, aber das ist ein anderes Thema!Das Böckchen interessiert es sicher auch nicht die Bohne, ob da was hängt oder nicht und es ist nicht eingeschränkt, im Gegensatz zu einem Meeri mit drei Beinen! Es kann vielleicht gut leben damit, aber es ist (eben Gegensatz zur "Hodenlosigkeit") dennoch "behindert".
Außerdem wäre doch jeder TA blöd, der eine komplizierte, aufwendige, langwierige (und damit sicher kostspieligere) Therapie ablehnt und dafür eine einmalige OP inform einer Amputation durchführt (außer diese ist natürlich besser für das Tier).
Deswegen find ich das Beispiel jetzt eigentlich überhaupt nicht passendÜbrigens mal eine Frage: Was hätten Tierärzte/ deren "Ausbilder" davon, eine Methode NICHT zu praktizieren/ zu lehren, die weniger riskant ist? Da ist doch gar kein Sinn...
Erstens würde eine Sterilisation sicher komplizierter sein und länger dauern, ergo könnte man sicher mehr Geld dafür verlangen, als für eine Kastra.
Zweitens wenn die Sterilisation risikoärmer wäre, ergo eine geringere Todesrate/ weniger Folgebeschwerden hinzukommen, wär das doch auch positiv für das "Prestige" der Praxis.Übrigens gibt es sogar Hundebesitzer, die ihren kastrierten Rüden aus Prestigegründen Hodenprothesen einsetzen lassen - selbstverständlich sind das Männer
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Hallo,
Zitat von TeeEiIch denke, wenn man ein Böckchen nur zeugungsunfähig machen will und sonst keinen Grund hat, sein Verhalten zu ändern - wie z.B. wenn das Böckchen danach mit Weibchen zusammenlebt -, dann ist es aus medizinischer Sicht sinnvoll, eben genau das zu bewerkstelligen.
Ich würde es aus dem Grunde schon nicht machen, da man dann nicht 100%ig sagen kann bzw. jemandem glauben kann, dass der Bock auch wirklich nicht mehr zeugungsfähig ist.Liebe Grüße
Nadine -
Zitat von la fata
Zum Stichwort "Prestige":
Das trifft auf einen "Menschenmann" zu. Der hätte natürlich (psychische) Probleme - schließlich wird jede Frau "doof" gucken, wenn da nur der Willi baumelt und sonst nichts.^^
Na so einfach ist es nicht. Würdest du deinen Eierstock entfernen lassen, nur weil du keine Kinder (mehr) kriegen willst? Dies hätte weitaus weiterreichende Auswirkungen als nur keine Kinder kriegen.
Ich zitiere mal aus einem Fremdforum (ist es so ok?) http://www.kleintier-forum.de/ftopic2931.html
ZitatDas verfahren ist viel gefährlicher als eine kastration beim Böckchen , weil bei einer sterelisation der Körper geöffnet werden muß. Dabei können Muskeln verletzt werden oder noch schlimmer Nerven. Bei so einem Meerschweinchen ist ja alles sehr klein. Dadurch geht man ein sehr großes Risiko für das Leben des Tieres ein.
Bei einer kastration werden "nur" die Hoden entfernt und die schnittstelle wieder zugenäht. Es gibt keinen tiefen Eingriff in den Körper. (...)
Das ist auf jeden Fall ein Argument, das gegen Sterilisation spricht.
Zum Thema Kastration werde ich einen eigenen Thread eröffnen mit meinen Gedanken/Fragen.
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Bin zwar nicht la fata, aber
Zitat von TeeEiWürdest du deinen Eierstock entfernen lassen, nur weil du keine Kinder (mehr) kriegen willst? Dies hätte weitaus weiterreichende Auswirkungen als nur keine Kinder kriegen.
Nein, selbstverständlich nicht! Genausowenig wie Du Dich kastrieren lassen würdest "nur" um keine Kinder mehr zeugen zu können.Aber man kann nun mal Menschen nicht 1:1 mit Meerschweinchen verlgeichen! Das ist blödfug.
lg
kijana -
Zitat von kijana
Bin zwar nicht la fata, aber
Nein, selbstverständlich nicht! Genausowenig wie Du Dich kastrieren lassen würdest "nur" um keine Kinder mehr zeugen zu können.Aber man kann nun mal Menschen nicht 1:1 mit Meerschweinchen verlgeichen! Das ist blödfug.
lg
kijanaDanke, kijana
Also ich neige ja auch dazu, Tiere zu vermenschlichen, aber man kann es auch übertreiben
Ohne mich jetzt rausreden zu wollen, aber allein die Sterilisation einer Frau ist ein viel größerer Eingriff als beim Mann. Ich war erst zwei als meine Ma sich sterilisieren ließ, aber der Eingriff fand unter Vollnarkose statt und sie war glaub ich drei Tage im Krankenhaus. bei einem Mann wird das ambulant unter örtlicher Betäubung durchgeführt; d.h. das ist vom Prinzip her so, als zieht dir der Zahnarzt nen Zahn, wo du direkt danach puppenlustig nach Hause gehen kannst.
Zur Kastra beim Menschen:
Mir würd kein vernünftiger Mediziner eine gesunde Gebärmutter heraus nehmen - wird beim Meeri ja auch nicht gemacht. Genauso nimmt dir keiner gesunde Hoden ab oder amputiert dir den Arm, weil du es lustig findest.
By the way:
Es gibt viele Frauen, die sich nicht mehr als vollwertige Frau fühlen, wenn sie keine Gebärmutter mehr haben. Ich persönlich sähe dadurch einen Vorteil: Nie wieder nervige Periode - saugeil! wenn keine Periode aber Gebärmutterkrebs bedeutet, lebe ich die nächten Jahrzehnte aber lieber noch mit ihrNa ja, jedenfalls finde ich es bei dem Thema auch unsinnig, das mit Menschen zu vergleichen...
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Eierstöcke sind ja auch für die Hormonproduktion zuständig, man hat für bestimmte Krankheiten ein höheres Risiko ohne Eierstöcke.
Beim Menschen spielt ja auch die Psyche eine Rolle, der Mensch ist sich des Mangels bewusst, und das ist meist das Hauptproblem.
Bei Tieren gehen wir davon aus, dass sie nicht wissen,ob sie noch zeugungsfähig bzw. gebärfähig sind, und einfach in den Tag hineinleben.
Grundsätzlich greifen wir beim Haustier ständig ein, wir schützen schwache, behinderte, nicht lebensfähige Tiere,wir sorgen dafür, dass die Weibchen nicht zu viele Jungen bekommen, verhindern Inzucht....
Wenn man damit nicht leben kann,sollte man keine Heimtiere halten, bzw.sich auch gegen die Haltung aussprechen.
Kastrationen sind nunmal notwendig, um den Tieren ein einigermaßen artgerechtes, der natürlichen Gruppenhaltung entsprechendes Leben zu ermöglichen.
Sonst ginge ja fast nur Einzelhaltung für viele Tiere. Und für die Weibchen ist die OP halt gefährlicher als für den Bock.Außerdem kann man einen Bock mit mehreren Weibchen halten, und braucht dann nur einen zu operieren.
Bei Kaninchen z.B. könnte man auch einen unkastrierten Bock nicht mit einem kastrierten Weibchen halten (weiß ich aber nur vom Lesen), weil der Bock das Weibchen so sehr bedrängen und permanent berammeln würde. Denn auch da entspricht die Zweierhaltung in der Wohnung nicht den natürlichen Begebenheiten, die Tiere haben außer Freßtrieb und Sexualtrieb eben nicht viel anderes zu tun, und Kaninchen leben ja in der freien Natur auch nicht nur zu zweit.