Meerschweinchen Vergesellschaftung

Wie verhalten sich 2 Böcke normal?

Tipps und Hilfe rund ums Vergesellschaften von Meerschweinchen

  • Hallo, ich brauche bitte Hilfe: Kurz gefasst: 1 Meerli, unkastriert, 4 Jahre alt, seit er 10 Wochen alt war wurde er mit einem Kaninchen gehalten, das letzte Jahr war er leider alleine. Nun kommt ein kastrierter Bock dazu, 2 Jahre alt.


    Alle Regeln der VG (Unterschlüpfe mit zwei Ausgängen, neutraler Boden, gereinigte Einrichtung, ausreichen Platz usw.) haben wir wohl eingehalten, aber nachdem die erste VG nach ein paar Tagen zu blutigen Wunden führte, haben wir abgebrochen und sie erstmal durch ein Gitter zum Beschnuffeln im Käfig getrennt.


    Neuer VG Versuch nun seit 5 Tagen auf 4m² im Wohnzimmer. Es gibt keine größeren Beissereien, weil der alte immer gleich Reißaus nimmt und völlig hysterisch zu quieken anfängt, wenn der andere nur aus seinem Haus kommt. Wenn sie sich beim Futtern zu nahe kommen, reissen sie die Köpfe hoch, klappern sich an und der neue verfolgt den alten, wobei er versucht, ihn in den Po zu beissen. Er verscheucht den anderen auch oft aus dem Haus. Ich habe ein bisschen Angst, dass der Streß für den alten ganz schön groß ist.


    ICh möchte die beiden ja auch irgendwann zusammen in den normalen Käfig setzen (momentan 1,20 * 0,60, es soll aber noch eine zweite Ebene rein). Wie lange soll ich damit noch warten bzw. ist das jetzige Verhalten normal für eine 2-er Bockgruppe? Oder sollte es eigentlich schon richtig harmonisch zugehen? Ich hatte so gehofft, dass es mit den beiden klappt. :cry: Vielen Dank für Eure Antworten.

  • Du solltest sie noch in dem Auslauf lassen. Aber es ist schon mal gut, dass sie sich nicht mehr blutig beißen.


    Leider ist der Käfig 120 x 60 für 2 Böcke zu klein, selbst wenn da noch eine Etage ist.


    Ist nichts größeres möglich? Momentan haben sie ja auch 4m² Auslauf?


    Ich hab die Erfahrung gemacht, das Böcke grunsätzlich sowieso nie besonders freundlich miteinander umgehen, also selbst wenn die Vergesellschaftung erfolgreich war, wird weiter gebrommselt und auch mal gejagt.


    Deswegen ist in reiner Bockhaltung auch sehr viel Platz wichtig.

  • Hi,
    also ich kann nur von meinen beiden Böckchen sprechen (ca. 1 1/4 Jahr alt, kastriert seit etwa 3,5 Monaten), aber das ist fast schon ein Sonderfall, es sind Brüder, die sich sehr gut verstehen. Klar wird da mal gebrommselt und auch sich mal gegenseitig Futter geklaut, aber die zwei sind schon extrem friedlich. Keine Beißereien oder dergleichen, keiner dominiert so wirklich oder schüchtert den anderen ein. Ich muss dazu sagen, sie haben 3 qm zur Verfügung.


    LG

  • mhm, das denke ich auch.
    kann hier eigtl nich mitreden, weil ich keine böckchen-erfahrung gemacht habe bisher, aber generell ist es wichtig dass böckchen mehr platz zur verfügung bekommen. wenn dies gegeben ist werden sie sich bestimmt besser verstehen.. *daumendrück*

  • Zitat von nepukatnetsa

    mhm, das denke ich auch.
    kann hier eigtl nich mitreden, weil ich keine böckchen-erfahrung gemacht habe bisher, aber generell ist es wichtig dass böckchen mehr platz zur verfügung bekommen. wenn dies gegeben ist werden sie sich bestimmt besser verstehen.. *daumendrück*


    Naja, ich halte seid 4 Jahren Böcke, und denke ich kann das inzwischen ganz gut beurteilen und einschätzen.


    Wenn sie sich dann verstehen und es klappt, dann beißen sie sich natürlich nicht. Hier wird auch keiner gebissen.
    Aber hier ist eben 1 der Chef und der zeigt den anderen sehr oft ganz deutlich, wos lang geht.


    Ich hatte auch schon mal nur 2 Böcke zusammen, da hat auch keiner dominiert, das kam erst mit 3, 4 Böcken, das einer die "Chefposition" einnehmen wollte.
    Bei nur 2 herrscht meiner Meinung nach. eher Gleichberechtigung oder so.
    Das ist zumindest meine Erfahrung


    Meine 3 Böcke haben übrigens 4m² Grundfläche zur Verfügung. Und nur deswegen geht es gut, wäre es weniger, bin ich der Überzeugung das es nicht klappen würde.

  • Wir habe zwei Brüder, Teddy und Oskar, die jetzt ca. 9 Monate alt sind und von Beginn an zusammen waren. Anfangs hatte ich den Eindruck, dass der größere -Oskar- von den beiden (der Gewichtsunterschied beträgt von Anfang an und immer noch ca. 70 g) auch der dominantere ist. Allerdings hat sich herausgestellt, dass dem wohl doch nicht so ist. Eigentlich kann man nicht sagen, wer denn nun der Chef ist. Wir haben ein relativ großes Haus mit zwei Eingängen, welches sie immer noch gerne gemeinsam nutzen, obwohl wir ein zweites Häuschen angeboten haben. Es gab bisher noch keine Rangeleien.
    Nur beim Füttern fällt auf, dass sich der kleinere gerne das Stück vom anderen klaut, obwohl er ein eigenes bekommen hat. Der größere Bock holt sich's dann wider zurück, und so geht es eine Zeit lang hin und her. Bislang jedoch (Gott sei Dank) ohne ernsthaften Streit.
    Ein wenig erinnert mich das Verhalten der Schweinchen an das Verhalten meiner Kinder (Zwillinge, Junge und Mädchen), als die noch kleiner waren.
    Da wurde auch eher aus Prinzip als aus Notwendigkeit über ein und dasselbe Spielzeug oder Stück Kuchen oder was auch immer gestritten. Ich denke , dass die passenden Begriffe aus der Verhaltensbiologie "Futterneid" und "Rivalität" sind.
    Was die Schweinis betrifft, hoffe ich, das es so friedlich bleibt. Sie kuscheln sich übrigens auch gerne aneinander.
    Interessant ist, zu beobachten, dass die Tiere von Haus aus einen gänzlich verschiedenen Charakter mitbringen (ein Wort, dass ja von vielen Vertretern der Gattung "Krone der Schöpfung" im Zusammenhang mit Tieren generell eher belächelt wird, vor allem, wenn es sich um so kleine
    Tiere handelt). Wo der kleinere eher frech und unternehmungslustig ist, ist der größere eher ruhig und bedächtig, auch was die Lautäußerungen betrifft. Teddy brabbelt und quackert viel mehr und lauter, wenn man ihn krault. Aber es ist der eigentlich ruhige Oskar, der morgens die Aufgabe übernimmt, lauthals nach Futter zu krähen, wenn die gewohnte Zeit mal ein Viertelstündchen überschritten wurde. Auch übernimmt er von Anfang an die Aufgabe des "Sicherns" und man hat immer den Eindruck, als würde er auf seinen Bruder aufpassen.
    Ich glaube, dass die Erfahrungen mit Meerschweinchen-Böcken, welche zusammen gehalten werden, ziemlich unterschiedlich sein können.

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