Hey hey,
Meine zwei großen machen mir momentan ein wenig Sorgen.
Ich hatte ja ursprünglich zwei Böckchen, Tamago und Drop. Nachdem Drop vor fast einem Jahr im Juli '08 eingeschläfert werden musste, war Tamago eine Weile alleine. Wurde natürlich ruhiger, weil ihm sein bester Freund fehlte, aber er fing sich und hing sich einfach nur ein bisschen mehr an mich.
Dann habe ich im Oktober '08 Beck geholt, er war gerade so im Abgabealter, also noch sehr jung. Vergesellschaftung klappte wunderbar, Tamago freute sich, dass ein neuer da war, Beck hatte nen erwachsenen Kerl, von dem er lernen konnte. So weit so gut.
Anfang Februar habe ich dann Nummer Drei geholt - Feivel. Zu dem Zeitpunkt auch recht jung, nicht älter als sechs Wochen. Vergesellschaftung klappte an sich auch ganz wunderbar.
Nach ein-zwei Wochen aber fing Beck an zu rebellieren. Spielte sich als Obermacker auf, kämpfte sich in der Rangordnung hoch - okay.
Mitte März wurde es dann aber doch recht extrem. Er hat Tamago ziemlich durch die Gegend gescheucht, ist ihm auf den Rücken gehüpft und ihn auch selten mal in Ruhe gelassen. Ging so weit, dass Tamago sich immer weiter zurückgezogen hat, und Beck ziemlich aus dem Weg ging - dafür aber wieder extrem ruhig geworden ist. Nicht mal wirklich an die Hand hat er sich getraut, und seit Feivel da war hatte ich ihn auch nicht mehr 'sprechen' hören. (Also nicht mal, wenn es Futter gab, das obligatorische "Hier!!!".)
Meistens saß er dann in seinem Grashaus (wenn Beck ihn nicht rausgejagt hat) und schien zu hoffen, dass ihn keiner sieht. Beck hingegen drehte immer weiter auf, fing an, wie ein Irrer am Gitter zu nagen, ständig um Aufmerksamkeit meinerseits zu betteln (zumindest wirkt es so). Nach einer Weile hat Tamago dann auch das Knabbern angefangen - aber nur das Plastik von der Käfigwanne, und immer an der selben Stelle. Da er das vor allem nachts, wenn ich eben nicht mehr ständig in der Nähe war, gemacht hat, hat das fast schon wie nen Selbsttherapieversuch seinerseits gewirkt, auf jeden Fall hat mich das noch mehr besorgt.
Also hab ich immer mehr in Erwägung gezogen, Tama von Beck und Feivel zu trennen. Feivel hat zeitweilig auch mit Beck Tamago gejagt, und genau wie Beck ist Feivel ein eher quirliger, munterer Geselle, daher dachte ich an die beiden zusammen.
Also ein viertes geholt, den Teddy. Tamago ist jetzt mit Teddy zusammen und auch wenn die beiden noch gerne mal ein bisschen kabbeln, so scheint es doch eine sehr gute Entscheidung gewesen zu sein. Der Teddy ist auch relativ ruhig, eher wie früher Drop. Tamago knabbert jetzt nicht mehr und schon am ersten Morgen nach der Zusammenführung begrüßte mein Liebling mich wieder lautstark!
Auf Tamagos Seiten gab's also ein Happy End. (Hoffentlich bleibt's auch so.)
Aber: Beck dreht genau so frei wie vorher, wenn nicht sogar noch mehr. Mit Feivel ist die Jagerei und Einschüchterung nicht ganz so extrem, aber der versteckt sich jetzt auch mehr. Redet ab und zu noch, ist aber auch ruhiger geworden.
Beck selbst quiekt ständig und hört nur auf, wenn ich bei ihm bin und ihn betüddel, sonst rennt er wie ein Irrer durch den Stall, zerlegt das Gitter bald noch wenn er so weiter macht, und ist auch mit dem Essen noch pingeliger geworden als sowieso schon (aber das kann auch mit der Wärme zusammenliegen, oder?)... Wenn er nicht gerade schläft oder doch mal isst, dreht er immer ziemlich auf, und ich muss sagen, meine Nerven leiden langsam drunter. Ich kann nicht mal im Zimmer oder in der Küche telefonieren, zumindest die offizielleren Gespräche muss ich in den Flur verlegen wo ich die Tür zumachen kann, weil er sich ständig einschaltet und einen Terz macht, dass es sogar die Leute am anderen Ende manchmal stört.
Er lässt sich auch nur anfassen, wenn er am Rand des Stalls ist und ich halt durch's Gitter oder die seitliche Luke (die ist immer offen) kraule oder eben den Kopf betüddel, die Flanken gar nicht und in Bauchnähe fängt er an sich zu drehen, zu zucken, zu treten und mitunter auch zu schnappen/beißen an. Vor allem wenn er merkt, dass man ihn rausnehmen will.
Er ist Ende September '08 geboren, also jetzt etwa etwa sieben Monate alt, und nicht kastriert. Vor drei Tagen habe ich ihm kurzfristig etwas von den Rescue-Tropfen gegeben, die ich noch hatte, nachdem er beim Auslauf mit allen vieren auf die anderen drei so losgegangen ist wie früher auf Tama. Es wird dabei nie blutig, aber die anderen sind danach immer so verschreckt und panisch, dass sie sich ewig nicht mehr aus den Verstecken trauen, selbst wenn ich ihn dann rausnehme.
Nachdem ich ihm besagte Tropfen gegeben hatte, war er für den Rest des Tages etwas ruhiger... aber ich kann ihm ja schlecht ständig die Tropfen verpassen?
Nun ist die Überlegung, dass ich ihn kastrieren lasse. Ich weiß, dass es nicht immer was bringt, aber ich überlege, es eben auszuprobieren und ihn nach der Quarantäne wieder mit Feivel zusammenzulassen. Wenn's funktioniert, hätte ich Glück, ansonsten könnte ich so wohl wenigstens ein Weibchen dazu holen. Allerdings würden dann die anderen frei drehen, oder? Die sind ja nicht kastriert. (Da ich eigentlich nie vor hatte, Weibchen zu holen, habe ich die OP nie in Betracht gezogen...) Ich würde sie nicht zum Weibchen lassen, aber sie würden sie ja auch riechen... (Einraumwohnung)
Ich möchte ihn ungern abgeben oder gar einzeln halten, und auch die Kastration ist eigentlich mein letzter Anker - hat jemand vielleicht noch Ideen? Ich habe auch mal auf der Seite wegen den Blüten geguckt, war mir aber unsicher, welche der spezifischen ich hier ausprobieren könnte. Die wären mir im Endeffekt schon lieber als die OP. Kriegt man die spezifischen in der Apotheke oder nur beim Tierarzt?
... Puh, das ist jetzt ziemlich lang geworden. Ich hoffe, jemand weiß eine Idee, denn an sich möchte ich ja vor allem, dass es meinem Liebling gut geht, und momentan wirkt er mir einfach nicht so. : (
Grüße von den Sorgenkindern.