Meerschweinchen Verhalten

Traumatisiertes Meerschweinchen???????

Ein Meerschweinchen verhält sich komisch? - hier gibt es Antworten

  • Hallo,


    ich habe ja schon in der anderen Kategorie (Krankheit / Gesundheit) von meiner Bettina erzählt. Sie ist mittlerweile vier Jahre und drei Monate alt und hat echt schon viel mitgemacht. Allein dieses Jahr waren wir bestimmt 20-, 30-mal beim Tierarzt: Blasengries, Blasensteine, operative Zystenentfernung plus Hormonbehandlung, Pilzinfektionen, Bronchitis. Ich merke schon, dass sie in der Transportbox (darin geht's immer nur zum Tierarzt) schon sehr nervös ist, dennoch ist dieses Tier alles in allem ausgesprochen entspannt. Sie ist zahm, lässt sich herausnehmen, streicheln. Sie bringt nichts aus der Ruhe. Sie wendet einem den Rücken zu und zeigt sich vollkommen zutraulich. Sie frisst gerne aus der Hand, nutzt die Hand als Brücke, etc.
    Seit anderhalb Monaten hat sie ja eine kleine Spielgefährtin, obwohl ich Angst hatte, dass ihr das zu stressig wird. Die Kleine ist relativ zahm, aber wild und hektisch. Wenn irgendwas Unerwartetes passiert (z. B. man streckt sich ganz plötzlich), rast sie wie ein Blitz in ihr Versteck.
    Nun ist gestern Folgendes passiert: Gestern hat sich die Kleine wieder erschreckt und ist blitzschnell verschwunden. Das ist normal, aber kurz darauf hat sich auch Bettina wahnsinnig erschreckt (beide hatten keinen Körperkontakt, also wurde sie dabei definitiv nicht versehentlich gebissen oder angerempelt). Ich habe sowas noch nie bei ihr erlebt. Sie ist wie verrückt durch den Käfig gestürmt, hat sich dabei ständig gewunden und schließlich im Haus verkrochen. Seitdem ist sie ausgesprochen empfindlich gegenüber Berührungen von mir, dem TA (wo wir gestern leider auch noch waren - wegen der Bronchitis), meinem Freund, dem anderen Meerschweinchen. Sie frisst aus der Hand, aber egal wo und wie sanft man sie anfasst, sie windet sich, rennt weg. So kenn ich sie gar nicht. Allgemein rennt sie normalerweise nicht, sondern ist eher gemütlich. Was ist da passiert??? Was kann ich machen, um ihr zu helfen? Kann sie möglicherweise wirklich durch einen Schreck traumatisiert sein? Gut, es ist erst einen Tag her, aber normalerweise ist sie diesbezüglich wirklich nicht empfindlich. Ich soll ja auch noch ihre Pilzinfektion behandeln, aber wenn sie sich dabei so sehr erschreckt...


    Habt ihr sowas schon mal erlebt oder eine Erklärung?
    Danke!

  • Mm, hatte das nur mal bei einem Pferd... Hatte die Stute am Führstrick, als sie plötzlich total ausrastete. Wir stellten dann fest, dass sie sich einen ziemlich großen Nagel in den Strahl (im Huf) getreten hatte... :?


    Obwohl ein Nagel im Füßchen bei deinem Meerie wohl auszuschließen ist, könnte ich mir aber vorstellen, dass auch seine Reaktion und sein jetziges Verhalten auch einen Schmerz als Ursache hat...

  • Wir hatten das mal bei unserer Merle, sie ist auch ein sehr ruhiges Schwein!
    Eines Tages rannte sie wie wild durch ihr Gehege und scheuchte alle auf!
    Habe dann gesehen das sie eine kahle Stelle oben am Rücken hatte und der Pilz/Juckreiz hat ihr wohl zu schaffen gemacht!


    Als sie dann behandelt wurde hat sich auch ihr Verhalten ruckzuck wieder geändert!


    LG STephanie

  • Ich muss Stefanie zustimmen... Mein Bobby hatte genau das gleiche problem... sehr ausgelassenes ruhiges Tier super zahm und uberhaupt nicht schreckhaft... Da wussten wir schon das er einen Pilz hat... und haben ihn vorerst ganz normal weitergepflegt... seine Schreckhaftigkeit hat sich fast genauso schnell zurückgebildet wie sie kam...
    Liebe Grüße Susi

  • Hallo,


    vielen Dank für eure Antworten!
    Eine Pilzerkrankung hatte sie erst kürzlich (das Fell wächst bereits wieder nach) und auch eine Bronchitis. Diese Probleme wurden zuvor bereits ausgiebig behandelt. Ihr äußerst komisches Verhalten fing komischerweise erst nach der Erkrankung an.
    Heute musste ich noch mal wegen der letzten "Bronchitis-Spritze" (entzündungshemmendes Mittel) zum Tierarzt. Es war wahnsinnig schweirig, das Tierchen einzufangen. Sie ist wirklich panisch vor mir weggerannt. :( Ich habe das Problem noch mal beim TA angesprochen, weil mich doch wundert, dass sie erst nach der Erkrankung so komisch reagiert.
    Der Tierarzt und die Schwester meinten, dass das auch gut an dem kleinen Schwein liegen kann. Das kleine Meerschweinchen ist sehr hektisch und sehr frech. Es klaut Bettina ihr Futter, es rennt ständig rum (wie Kinder halt so sind). Zudem haben sie wohl ein Problem mit der Rangordnung, da das Kleine noch zu jung und Bettina zu gleichgültig ist. Zudem besteht immer noch die Angst, dass das Kleine doch ein Männchen ist. Der Tierarzt meinte, das könnte auch erklären, warum Bettina so komisch reagiert. Ich sollte die beiden nun erstmal trennen und am Montag das Geschlecht des Kleinen nachgucken lassen.
    Irgendwie tut mir das auch Leid. Ich glaube, die Kleine hängt sehr an Bettina. Andererseits kann es schon sein, dass dieses kleine Geschöpf die behäbige Bettina stresst. Und wenn es doch ein Männchen ist... :/

  • ... und wenn es doch ein Männchen ist,


    dann wirst du ihn wohl schnell kastrieren lassen müssen und dann müßte noch 6 Wochen die Kastrazeit abgesessen werden. Vielleicht hast du aber ja auch noch Glück und es ist ein Weibchen und deine Bettina ist hoffentlich nicht gedeckt worden, falls es ein Männchen sein sollte!

  • Ja, das will ich hoffen. Für Bettinas Gesundheit wäre das wirklich eine Katastrophe. :( Und ich will mich auch nicht in einer Situation sehen, in der ich kleine Tierchen abgebe - selbst wenn ich sie in bekannte, gute Hände geben würde.
    Aber eigentlich zeigt das Kleine typisch weibliches Verhalten. Sie pinkelt Bettina z. B. an, wenn diese sich von hinten nähert (in einem anderen Thread wurde mir erklärt, dass sie damit anzeigt, dass sie nicht brünftig ist). Auch brummt sie wenig, zeigt kein Balzverhalten.
    Die Frage ist somit auch, was ich machen soll, wenn es ein Weibchen ist. :/ Die Kleine hängt wahnsinnig an Bettina. Ich will nicht wieder zwei Meerschweinchen nebeneinander (in getrennten Käfigen) halten müssen.

  • Ich verstehe nicht ganz, wieso ihr ein Schweinchen, dessen Geschlecht nicht geklärt scheint, zu einem über 4-jährigen Weibchen setzt?


    Wenn es beides Weibchen sind (oder wenn das Kleine, sollte es ein Böckchen sein, kastriert wurde), würde ich die beiden nicht trennen.
    Das ältere Weibchen gewöhnt sich sicher noch dran und das jüngere wird bald ruhiger werden ... so lange sie sich nicht blutig beißen und genug Platz haben, sich aus dem Weg zu gehen, sodass sich die Ruhige zurückziehen kann und die andere flitzen kann, besteht doch kein Grund für eine Trennung.

  • Hallo Care,


    naja, was heißt, "nicht geklärt". Ich habe das Meerschweinchen aus der Zoohandlung; dort saß es in der Weibchen-Box, die Verkäuferin sagte auch noch mal, es sei ein Weibchen. Ich habe also ein als Weibchen angegebenes Meerschweinchen gekauft.
    Ich selbst sehe bei den Geschlechtern ehrlich gesagt auch mit Hilfe von Internetfotos nicht wirklich, was es sein soll. Daher habe ich mich auf das verlassen, was die Verkäuferin gesagt hat. Trotzdem war ich eine Woche später noch mal beim TA und habe das Geschlecht erfragt. Er meinte nur, dass er in dem Alter nur schwer davon ausgehen könnte, dass es ein Weibchen sei. Ich gehe also davon aus, dass es ein Weibchen ist. Mich wundert eben nur das extrem panische Verhalten von Bettina, obwohl ich auch noch nie gehört habe, dass ein Weibchen panisch reagiert, wenn ein Männchen bei ihm sitzt. Ich will es nur definitiv ausschließen können; daher nochmals ein Termin beim TA.


    Die TA-Schwester meinte eben auch, dass Bettina sich seit der Kleinen verändert habe. Bettina ist normalerweise so ruhig, zutraulich, fast schon gleichgültig. Nach der Vergesellschaftung hat sie aber bei einem Termin versucht, die TA-Schwester zu beißen; das kam ihr schon sehr merkwürdig vor. Und Bettina lässt sich auch nicht mehr anfassen, dann flitzt sie sich schüttelnd weg. Obwohl sie aber aus der Hand frisst; sie hat also wohl nicht in dem Sinne plötzlich Angst. Das ist auch kein Zustand; ich will ja auch nicht, dass die total gestresst ist. :/ Zumal - wie will man so einem panischen Tier z. B. die Krallen schneiden?
    Ich dachte ja auch schon, dass es nach ihren zahlreichen Besuchen beim TA vielleicht eine TA-Phobie ist. Sie hat da ja auch schon viel durch. OPs, Spritzen, etc.

  • hast du nicht gesagt das sie einen pilz hat, der gerade behandelt werden muss???wenn ich das also richtig verstanden habe,gehe ich stark davon aus das das vom pilz kommt.als mein teddy den pilz hatte ließ er sich auch nicht anfassen,quickte und wand sich.das kam durch den juckreiz bzw möglicherweise auch durch den schmerz den die berührung auslöste.mitlerweile ist er wieder fit und zu traulich wie eh und je.und zu der kleinen,wie hast du deine 2 vergesellschaftet?

  • Naja, eigentlich hatte sie einen Pilz. Der wird bereits nicht mehr behandelt; die Haare wachsen schon nach. Komischerweise reagiert sie aber auf jedwede Berührung. Ich muss sie nur ganz sanft an den Haaren am Nacken berühren (Pilz war am Hinterbein) und sie rennt weg und schüttelt sich. Ich meine, sie hatte schon mal eine Pilzinfektion am Ohr, weswegen ihr Ohr zur Hälfte fehlt. Dass sie dort nicht angefasst werden will, ist verständlich. Da schüttelt sich sich auch, wenn man versehentlich dran kommt. Aber aktuell darf ich sie gar nicht anfassen. Und auch, wenn sie merkt, dass ich sie rausnehmen will, rennt sie wie verrückt weg.


    Ich habe Bettinas und den anderen Käfig gesäubert und miteinander verbunden; Bettina aber zuvor rausgenommen und beiden auf dem Fußboden eine Begegnung ermöglicht (also neutralem Boden). Die Kleine ist direkt an Bettinas Zitzen; die hat nicht schlecht gestaunt. :D Bettina war auch sehr interessiert an der Kleinen, hat sie beschnuppert und geputzt. Nach ein paar Minuten habe ich sie in den Käfig gesetzt. Ich meine, es ist auch nie Blut geflossen; nachts liegen sie eng beieinander, obwohl sie drei Häuschen zur Verfügung haben. Die Kleine klaut gerne mal das Futter, aber Bettina ist da sehr gutmütig (obwohl ich schon darauf achte, dass es gerecht zugeht). Die Kleien läuft Bettina halt viel hinterher, aber extrem gezofft wird nicht. Daher wundert mich das Ganze auch sehr. Vielleicht ist's einfach nur, weil Bettina eben keinen Anführercharakter hat und die Kleine dafür noch zu jung ist(?)

  • ich verstehe das problem nicht....ähm also nur weil es keinen "offensichtlichen" anführer gibt machst du dir sorgen?also wenn sie sich verstehn und nicht streiten ist doch alles ok oder nicht??
    hast du einen 2. pilzkultur machen lassen, das der pilz tatächlich weg ist?
    nur weil das fell wieder wächst,muss der pilz nicht erfolgreichbekämpft sein.hatte das problem leider auch....mit der kultur bist du auf der sicheren seite.

  • Dass der Tierarzt nicht erkennen kann, obs ein Männchen oder Weibchen ist, finde ich schon sehr seltsam. Normalerweise kann man das direkt nach der Geburt schon bestimmen.
    Vielleicht findest Du ja einen Züchter oder eine Notstation in Deiner Nähe, die sich damit auskennen und das Geschlecht sicher bestimmen können?


    Was das Verhalten angeht - es ist gut möglich, dass das Schweinchen von den vielen TA-Besuchen gestresst ist, es ist auch möglich, dass die Haut generell noch empfindlich ist nach dem Pilz, es kann auch sein, dass sich aufgrund der ganzen Situation schon wieder ein neuer Parasit (Pilz oder Milben) anbahnt, weil das Immunsystem des Schweinchens momentan nicht grad auf der Höhe zu sein scheint.
    Und es kann auch sein, dass sie sich von dem kleinen Schweinchen das Weglaufen und die Scheu ein bissel abgeguggt hat.


    Aber alles das sind keine Gründe, die beiden wieder zu trennen, noch dazu wenn sie sich offensichtlich so gut verstehen, dass sie nachts zusammen kuscheln (was für Schweinchen eher selten ist!).
    Freu Dich doch, dass nun ein bissel Leben in Dein vorher scheinbar extrem ruhiges Schwein gekommen ist und sieh nicht jede Veränderung so furchtbar negativ.