• Hallo :)


    ich bin neu hier im Forum und hole deswegen ein bißchen weiter aus :)


    Vor 5 Jahren haben wir uns das erste Meerschweinchen (Katie) aus einer Zoohandlung geholt. Damals waren wir, was die Haltung von Meeris betrifft, Anfänger und wir haben den Anfänger-fehler gemacht: Erst kaufen, dann lesen... Nach kurzer Recherche war klar, dass unbedingt ein zweites Meerschweinchen dazu musste. Das haben wir dann ca. zwei Wochen später in der selben Zoohandlung geholt (Leonie). Die Vergesellschaftung lief sehr problemlos, am gleichen Abend saßen die zwei Mädels in einem Käfig und nach wenigen Tagen haben sie miteinander gespielt, getobt, gefiept, gepopcornt... Dabei zeichnete sich schnell eine Tendenz ab: Katie ist die aufgeweckte, mutige, die alles erkundet. Leonie eher die ruhigere, gelassenere. Das zeigte sich zum einen in der Körperfülle (Leonie wirkte auch durch ihr Feel unheimlich rund, wog aber immer ca. 1kg, bei 1,2kg haben wir sie auf Diät gesetzt ;) Katie ist eher drahtig und schafft 850 - 900g). Zum anderen lies sich Leonie gerne streicheln, machte dabei auch mal die Äuglein zu, währen Katie sich das nur eine gewisse Zeit gefallen lässt und dann wieder die Gegend erkunden will.
    Bis letztes Jahr gab es auch keine Probleme, beide Tieren waren gesund und munter. Dann wurde bei Leonie der sog. Mama-Tumor festgestellt. Im ersten Moment war das für uns natürlich ein Schock, wir haben uns dann für die OP entschieden. Die OP dauerte zwei Stunden, Leonie war am gleichen Tag wieder daheim, aber ziemlich gerädert. Wir hatten sie erst in einem separaten Käfig (auf anraten des TA), dort hat sie aber immerzu gejammert. Also haben wir Katie dazugesetzt (immer beobachtet, dass sie Leonie nicht stresst). Praktisch im gleichen Moment hat Leonie aufgehört zu jammern. Katie hat sich dann auch brav vor das Häuschen von Leonie gelegt und sich nicht gerührt, außer um zu futtern und zu trinken. Am nächsten Tag hat auch Leonie wieder angefangen zu fressen und sich ein bißchen im Käfig zu bewegen. Und dann immer mehr. Man kann sagen, die OP war ein Erfolg, Leonie ging es gut und hatte sich erholt.


    Am Sonntag Abend (23 Uhr) stellte ich bei Leonie fest, dass ihr linkes Auto gerötet war. Es sah ungefähr aus wie hier , nur dass die Trübung viel kleiner war und die Rötung ums Auge mehr. Auffällig war auch, das Katie Leonie übers Gesicht leckte (bis dahin so noch nie beobachtet). Am Montag morgen den TA angrufen, am Montag Abend hingefahren. Der hat ihr erstmal ein Schmerzmittel gegeben und mir eine Salbe, die ich am gleichen Abend noch 2mal auftragen und ab den nächsten Tag 5 mal täglich auftragen sollte. Zusätzlich bekam ich Schmermittel, die ich ihr ab dem nächsten Tag verabreichen sollte. Er ging von einer Verletzung aus, evtl beim Spielen oder durch das Heu entstanden.
    Auf meine Anmerkung, dass sie den ganzen Tag nix gefressen hatte, meinte er, dass es mit den Schmerzen zusammenhängen könnte.
    Als sie am Abend weiterhin nicht fressen wollte und relativ schwach auf den Beinen war, habe ich sie "zwangsgefüttert" (mit Spritze in den Mund).. Dabei ist aufgefallen, dass sie die rötliche Verfärbung auch am zweiten Auge hatte, aber nur ganz wenig. Auch reagierte sie nicht mehr auf äußere Reize. das Laufen fiel ihr unheimlich schwer, sie hüpfte mehr, und immer nur ein paar cm auf einmal, danach brauchte sie eine längere Pause. Ihr Atmung war sehr langsam, aber ruhig. Manchmal klang es wie ein Schnaufen. Außerdem lies sich der Mund nicht richtig öffnen, der Schluckreflex funktionierte aber noch. Allerdings hatten wir das Gefühl, dass sie nicht mehr wollte und konnte. Katie hat ihr dabei immer wieder über das gesicht geleckt, was für uns kein gutes Zeichen war.
    Spätabend (ca. 23:30 Uhr) haben wir sie wieder in ihr Häuschen gelegt. Am nächsten Morgen lag sie noch genauso da, Katie lag ganz nah bei ihr. Von weitem sah es aus, also ob Leonie nocht atmete, beim Näherkommen musste ich aber feststellen, dass sie tot war. Wir hatten uns zwar am Abend vorher schon ein bißchen von ihr verabschiedet, sie lange gekrault und uns schon Sorgen gemacht. Trotzdem war ich gestern so geschockt und mitgenommen, dass ich einen Urlaubstag beantragen musste.
    Wir haben sie gestern Abend beigesetzt, nicht weit weg, so dass wir sie ab und zu besuchen können. Ich glaube nicht, dass wir es oft tun werden, aber ich wollte sie nicht "entsorgen" oder über den TA "entsorgen lassen". Das hatte sie nicht verdient.


    Soviel zur Vorgeschichte, jetzt zur eigentlichen Frage:
    Katie geht es soweit gut, sie frisst und läuft durch den Käfig. Allerdings nicht ganz so fröhlich wie sonst. Ich denke mal, dass auch sie trauert, da sie ja eine Freundin fürs Leben verloren hat.
    Wie lange sollte ich warten, bis ich ihr eine neue Freundin zur Seite stelle? Ein neues Meeri sollte ich von meinem Arbeitskollegen bekommen, seine haben letzte Woche Nachwuchs bekommen (bzw. die seiner Frau). Aber kann ich Katie so lange alleine lassen? Ich meine, der Nachwchs braucht ja noch 2-3 Wochen, bevor man ihn von der Mutter trennen kann. Oder sollte ich mich am Wochenende in den Notfallstationen umsehen? Ich denke, dass ich Katie eine jüngere Freundin zur Seite stelle. (Diskussionen, ob eine jüngere oder ältere Dame zu einer 5jährigen passen gibt es genug, ein eindeutiges Ergebnis leider nicht ;) )
    Evtl. finde ich ja in einem Tierheim eine 3-4jährige Dame. Die für mich entscheidende Frage ist, wie lange ich damit warten sollte und kann? Zu diesem Thema habe ich leider nichts gefunden, bin von daher für jeden Tipp und jede Meinung und Erfahrung dankbar :)


    Gruß


    schoerre



    PS: Ich hoffe, ich bin im richtigen Bereich des Forums, ansonsten bitte in den entsprechenden Bereich verschieben ;)

  • Ich hab immer so schnell wie möglich wieder einen Partner besorgt. Letztes Jahr ist eins meiner beiden 8-jährigen Mädels gestorben und zwei Tage später sind 2 Babys bei uns eingezogen. 2, weil ich kein einzelnes dazu holen wollte, weil mit 8 Jahren ja schon absehbar ist, dass die andere nicht mehr soooo lange lebt und ich nicht wieder ein einzelnes haben wollte. Sie ist sogar regelrecht aufgeblüht, als sie die zwei kleinen Wuselmäuse um sich rum hatte. 3 Monate später ist sie leider auch über die Regenbogenbrücke gegangen, aber ich glaube, sie hatte noch eine schöne Zeit.
    Ich würde einfach bei einer Nothilfe anrufen, ob es da ein Schweinchen in ähnlichem Alter gibt. Ich würd nicht lange warten wollen, sie fühlt sich sicher schon einsam und auf Dauer kann ein Mensch eben kein Schweinchen ersetzen.

  • Ich würde auch erstmal schauen ob es in deiner Nähe in Notstationen und Tierheimen ein passendes Schweinchen (weibchen oder kastrat) gibt, damit sie nicht so lange allein ist. Wenn es dort keines gibt, könnte man aber die 2-3 Wochen auch warten finde ich, insofern das Schweinchen allein weiterhin gut frisst und nicht apathisch wirkt.

  • Erstmal vielen Dank für Eure Antworten.


    Der Nachwuchs meines Arbeitskollegen ist leider schon verplant bzw. versprochen. Also werde ich mich spätestens am Wochenende in den umliegenden Tierheimen und so umsehen.


    Katie frisst ganz normal, hat heute Abend auch brav gekuschelt, ihr scheint es insofern ganz gut zu gehen. Aber natürlich ist es kein Dauerzustand, dass sie allein bleibt. Wie gesagt werde ich mich in der Nähe umsehen.
    Allerdings will ich nicht auf Biegen und Brechen ein Meerschweinchen mit nach Hause nehmen. Es muss stimmen, auch zwischen mir und ihm/ihr ;)
    Da es Katie ja ganz gut geht, denke ich, dass ich mir den einen oder anderen Tag mehr Zeit lassen kann, ohne es natürlich zu vergessen. Spätestens zu Ostern sollte sie nicht mehr allein sein :)


    Für weitere Anmerkungen, Ideen und Erfahrungen bin ich natürlich weiterhin dankbar :)


    Gruß


    schoerre

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