Meerschweinchen Bockgruppe Meerschweinchen Bockgruppe

Männer WG

Meerschweinchen Bockgruppen

in Meerschweinchen Haltung

Meerschweinchen Böcke können in gleichgeschlechtlichen Gruppen zusammen gehalten werden. Ob die Böcke dabei kastriert sind oder nicht spielt für die Harmonie einer Gruppe keine Rolle. Vor allem bei kleineren Bockgruppen (zwei Meerschweinchen) hat es sich jedoch bewährt die Böcke kastrieren zu lassen. Das hat den Vorteil, dass man nach dem Tod eines Partners ggf. auch ein Weibchen zu dem verbleibenden Bock setzen kann ohne dass er durch die durch die Kastration notwendige Quarantäne von 6 Wochen unnötig lang allein sitzen muss. Ebenfalls sinnvoll kann eine schon durchgeführte Kastration sein, falls es zu solch heftigen Streitigkeiten kommt, dass man die Gruppe trennen muss und nicht wieder vergesellschaften kann. Auch dann können die Böcke ohne Wartezeit mit Weibchen vergesellschaftet werden.
Möchtet ihr eine Böckchengruppe halten, kann es hilfreich sein sich vorher jemanden zu suchen, der schon eine reine Bockgruppe hält. Dieser kann einem in der Anfangsphase mit Tipps hilfreich zur Seite stehen.

Zu beachten bei Meerschweinchen Bockgruppen

  • Ausreichend Platz (mindestens 1 m² pro Bock)
  • 2 m Mindestlänge eines Geheges, 80 cm minimal in der Breite damit die Böcke sich aus dem Weg gehen können und es nicht zu Streitigkeiten kommt
  • Eher Unterstände mit offenen Seiten als Unterschlüpfe wählen. Um Häuser kann es leicht Streit geben
  • Wie bei allen Meerschweinchen Gruppen ist täglicher Auslauf Pflichtprogramm
  • Eine gerade Anzahl Böckchen ist in der Haltung meist einfacher, da sich oft Pärchen bilden

Zu vermeiden bei Meerschweinchen Bockgruppen

  • Weibchen in Sichtweite und / oder mit Riechkontakt, diese können bei den Böckchen Streitigkeiten auslösen
  • Etagenbauten, da die Böcke auf engeren Etagen leichter in Konflikte geraten
  • Engpässe im Gehege
  • Wine Dreiergruppe sollte vermieden werden (oft wird ein Bock ausgeschlossen)
  • Jegliche Sackgassen, in denen ein Bock keinen Ausweg mehr findet, wenn er gejagt wird

Meerschweinchen Böcke unter sich – Wer mit wem?

Grundsätzlich kann man sowohl ältere Böcke als auch ganz junge miteinander vergesellschaften. Die besten Chancen bestehen wenn man zwei (oder mehr) Böckchen miteinander aufwachsen lässt oder ein noch sehr junges Böckchen zu einem bockgruppenerfahrenen Bock setzt. Die anfängliche Vergesellschaftung geht dann meist recht unspektakulär vorüber, die Rangordnung klärt sich bei jüngeren Tieren oft erst in den Rappelphasen (dazu unten mehr).
Aber auch erwachsene Böcke, Kastraten und Frühkastraten können miteinander unter den richtigen Voraussetzungen miteinander vergesellschaftet werden. Von Vorteil ist es wenn alle beteiligten Böcke schon Bockgruppenerfahrung haben. Wichtig ist zudem, dass „die Chemie stimmt“.

Die Erfahrung zeigt, dass große Gruppe mit acht oder mehr Meerschweinchen Böckchen oft einfacher zu halten sind als eine Zweier- oder Dreiergruppe.


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Und wenn es Streit gibt?

Die Rangordnung muss jedoch natürlich auch in gleichgeschlechtlichen Gruppen geklärt werden. Und was anfangs oft einfach schien, kostet den Halter nach einiger Zeit einiges an Nerven, denn bei Böckchen können so richtig „die Fetzen fliegen“. So kann es schon einmal vorkommen, dass man Haarbüschel im Gehege findet. Grundsätzlich gilt wie bei allen Vergesellschaftungen: So lange kein Blut fließt oder ein Meerschweinchen sichtlich leidet sollte man nicht eingreifen und die Meerschweinchen ihre Rangordnung aushandeln lassen. Zähne klappern, jagen, „Scheinbisse“ und ähnliches sind normal und kein Grund zur Sorge oder Trennung der Böcke. In den sogenannten Rappelphasen (diese treten meist zwischen dem 3. und 12. Lebensmonat auf, manchmal bis zum 18. Lebensmonat) kann es auch bei schon geklärten Rangordnung nochmals zur Sache gehen, wenn der heranwachsende Bock versucht in der Rangordnung nach oben zu steigen.

Wichtig: trennt man die Böcke zu früh, wenn sie lediglich normale Rangordnungsstreitigkeiten zeigen, kann es vorkommen, dass diese Böcke sich nie mehr vertragen und dauerhaft getrennt werden müssen.

Jeder, der Bockgruppen hält sollte daher eine Alternativmöglichkeit haben, falls sich die Böcke nicht mehr vertragen.

Ergeben sich Veränderungen in der Gruppe (Todesfall, neues Mitglied, Krankheit, neue Umgebung) kann es zu einer erneuten Klärung der Rangordnung kommen. Bleibt die Gruppe konstant gibt es nach den Rappelphasen nur selten noch einmal Streit.

Trennung der Bockgruppe

Eine Trennung der Böcke muss dann vorgenommen werden, wenn es zu schlimmeren blutigen Verletzungen kommt (ein Ohr kann schon mal schnell angeritzt sein) oder ein Bock dauerhaft leidet, unter Stress steht oder abmagert. Eine einmal getrennte Bockgruppe kann dann in der Regel auch nicht mehr vergesellschaftet werden. Hier sind dann getrennte Gruppen mit einem oder mehr Weibchen pro Bock (natürlich nach einer Kastration inklusive Kastrationsquarantäne) sinnvoll.

Bockgruppen im Meerschweinchen Forum

Es gibt über 10 Themen zu Bockgruppen im Forum:

  • Hallo zusammen,


    ich habe seit kurzem zwei Böckchen ca 3. Jahre und bin natürlich auch noch im Lernprozess für diese Konstellation.


    Daher wollte ich mal fragen, welche Verhaltensweisen ihr bei euren Böckchengruppen beobachtet habt und auch gerne die „Häufigkeit“ diese vorkommen.


    Ich bin aktuell noch unsicher welches Verhalten wie oft eigentlich normal ist und was anzeigt, dass sie garnicht so happy sind.


    Ich Liste mal meine Beobachtungen:


    Sehr schmackhaftes Futter direkt aus meiner Hand futtern beide friedlich nebeneinander, da gab es bisher nie Probleme.


    Manchmal schlafen Sie relativ nah 5-10 cm Abstand im gleichen Unterstand.


    Wenn ich den Käfig umstelle, wandern sie als Kolone durch den Käfig.


    Gestern sind sie hintereinander durchs Gehege gerannt und haben auch gepopcornt und waren offensichtlich happy. Gefühlt war es das erste mal, dass ich sie so gesehen habe.


    Der Alltag ist aber eigentlich eher so: Wenn Sie normal durchs Gehege laufen und sich über den Weg laufen, knattern Sie sich an, heben die Köpfchen und wackeln mit dem Po.

    Wenn um „gute“ Plätze im Unterstand geht, dann wird sich gerne gezankt.



    Ich versuche diese alle ähnlich zu gestalten und auch so viel Platz zu lassen, dass es eigentlich nicht zu den Konflikten kommen müsste. Unterstand und Tunnel sind auch reichlich vorhanden


    Auf die Frage: ich habe aktuell ca. 2.8 qm mit einer langen Rennfläche.

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  • ist das nicht völlig unnatürlich?


    Ich bin unwissend. Ich würde zwei Weibchen in die Gruppe geben, aber das würde vermutlich Streit zwischen den Männchen versuchen?


    wieso hält man nur Männchen?

    Ohne Vorurteil. Frage nur aus Interesse.

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  • Hallöle,


    mal wieder eine Frage meinerseits :)


    Viele kennen meine aktuelle Lage vermutlich schon, aber ich schreibe sie trotzdem nochmal auf:


    Also ich habe zur Zeit 2 Böckchen (unkastriert und das bleibt auch so), beide 4 Monate alt und quickfidel.


    Da ich nun in meinen kommenden Semesterferien einen relativ großen EB geplant habe (Grundfläche ca. 4m² und das über 4 Etagen), könnte ich Platztechnisch natürlich noch sehr viel mehr Ferkel aufnehmen. Was das letztenendes für welche sind, ist mir relativ egal, das entscheide ich spontan im Heim, allerdings sollten sie natürlich zu meinen anderen Ferkeln passen. Wie oben schon erwähnt, werden die Ferkel nicht kastriert. Meint ihr, ich kann da noch fremde Böckchen dazu setzen? Wären 10er-Gruppen an Böckchen grundsätzlich möglich oder führt sowas quasi in 99% der Fälle zu Dauerstress? Ich würde auch Kastraten dazu kaufen - das ist nicht das Problem. Ich möchte es nur meinen ersparen. In dem Falle könnten diese dann separat zu Weibchen kommen, falls es dann doch schiefgeht. Das Problem vorweg ist aber schon, dass ich außerhalb des EBs keinen zweiten Käfig mehr bauen kann. Das heißt, die verfeindeten Tiere müssten dann durch verschiedene Etagen getrennt werden. Allerdings hören und riechen sie sich ja dann noch. Ich vermute mal, dass das zu Stress führen würde...


    Wozu ratet ihr mir? Die Ferkel einfach alleine lassen oder noch andere Männchen dazu setzen? Und wenn noch mehr: Sollten es ehere ältere sein, die aus der Rappelphase heraus sind oder jüngere oder gemischt?


    Danke für eure Tipps


    LG


    (p.s.: bitte schreibt jetzt nichts mehr über Kastrationen bei meinen eigenen Ferkeln. Ich habe das schon lang und breit hier im Forum mit anderen diskutiert. Wenn dann doch solche Einträge kommen, werde ich sie restlos ignorieren. (Der raue Ton tut mir Leid, aber manche sind wirklich unbelehrbar))

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  • Ich habe mal ne Frage.. wie verhalten sich eure Bockgruppen?


    Bei meinen ist es aktuell wie folgt:


    Sie fressen zusammen, sie schlafen auch zusammen, aber in den aktiven Zeiten wird gebrommselt, mit den zähnen geklappert und der jüngste besteigt den ältesten. Der reine rennt mal den anderen hinterher. Ab und an gibts auch beißereien.


    Wie verhält sich eine normale Gruppe? Ein Gruppe die gut harmoniert? Wie verhalten sich eure Böckchen? Spielen sie miteinander? Gibt es bei euch auch ab und an noch "revierverhalten"? Was ist die "normalität"

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  • Huhu,
    ich halte selber eine Böckchengruppe mit 6 Jungs. Ich will Euch hier von ein paar meiner Erfahrungen berichten:


    Gehegegröße und Einrichtung
    Wichtig ist nicht nur die Größe des Geheges, sondern auch dessen Struktur. Die Böckchen gehen sich häufiger mal gegenseitig auf den Keks und müssen einander dann völlig aus dem Wege gehen können. Deshalb hat mein EB auch vier Ebenen, die über Rampen von allen Gruppenmitgliedern jederzeit erreichbar sind. In großen Bockgruppen ab vier Mitglieder KANN sich die Gehegegröße auf einen halben m² pro Tier relativieren, aber auch nur, wenn die Gruppe harmoniert! Häuser und Unterschlupfe sollten stets mehrere Eingänge haben und nirgends sollte ein Engpass (wie ein Schlauch oder Trichter) vorhanden sein.


    Ich habe in den vielen Jahren meiner Haltung von Böckchengruppen und Meerschweinchen allgemein die Erfahrung gemacht, daß zur Böckchenhaltung eine Mindestgröße des Geheges von mindestens 2 bis 3 m² (je größer desto besser) sinnvoll ist.


    Vergesellschaftung
    Dort kann man dann versuchen ein Trio gut verträglicher Jungs zu halten. Bei mir vertragen sich die Tiere auf eigentlich zu kleinem Raum nur wegen ihres verträglichen Charakters und der Möglichkeit den anderen Jungs auch mal ganz aus dem Blick zu verschwinden so gut.
    Meerschweinchen sind in diesem Fall wie kleine Kinder: Was ich nicht sehen kann, ist auch nicht da!
    Ein Paradebeispiel für ein funktionierendes Gehege gibt es nicht, man muß sich als Halter an die Machbarkeit herantasten.


    Zusammenleben
    Sollten Deine drei Böckchen sich doch einmal richtig streiten, kann es auch zu einer Katastrophe kommen. Die Jungs können sich aus für Dich unerklärlichem Grund zu einem Knäul verbeißen! In einem solchen Fall heißt es dann Ruhe bewahren, und nicht mit ungeschutzter Hand dazwischengreifen. Die Kontrahenten vergessen ihre Umwelt bei solchen Kämpfen total und können Dich ernsthaft verletzen. Besser einen Karton oder ein Brett zwischen die Streitenden zu schieben versuchen und dann trennen.
    Kleinere Machtkämpfe gehören bei einer Bockgruppe dazu. Häufig wird über Gebärden und Lautäußerungen geklärt, wer der Boß ist. Das Kopf hochreißen, Körper seitlich stellen, größer machen, Zähneklappern, schnaufen, Haare sträuben und in der Einstreu scharren sind Drohgebärden, die das ranghöhere Tier dabei von sich gibt.
    Die unterlegenen, rangniedrigeren Tiere weichen den stärkeren aus, gehen beiseite, gähnen oder lassen sich (unter lautem Protest) berammeln oder mit Urin bespritzen.


    Gruppendynamik
    Zu einem eigentlichen Kampf kommt es vor allem in den verschiedenen Rappelphasen, also in der Pubertät der Böckchen. Die Rangstellung in der Gruppe ist meist mit ca. einem Jahr geklärt. Verlässt jedoch ein Gruppenmitglied die feste Gruppe (z.B. durch Tod) oder kommt ein neues Mitglied dazu, dann kann es zu heftigen "Diskussionen" kommen.
    Keiner kann voraussagen, wie und ob eine neue Zusammenführung/Vergesellschaftung gut geht oder nicht.
    Deshalb ist eine Böckchengruppe auch nichts für Anfänger und sollte besser erfahreneren Meerihaltern vorbehalten bleiben.


    Kastration
    Hat sich eine Bockgruppe einmal zerstritten, dann bringt auch eine Kastration selten noch Besserung. Das Bewußtsein im Kopf der Böckchen "ein Kerl zu sein", läßt sich nicht wegoperieren. Allenfalls werden die Tiere etwas ruhiger. Frühkastrate werde i.d.R. als Neutrum (geschlechtslos) betrachtet und befinden sich in der Rangordnung ganz unten.

    Gerade oder ungerade Anzahl?
    Es spielt keine Rolle, ob die Anzahl der Jungs gerade oder ungerade ist. Die Gruppenverträglichkeit und das Zusammengehörigkeitsgefühl der Gruppe ist ausschließlich vom Character der einzelnen Tiere abhängig. Es kann passieren, daß eine Zweiergruppe sich hasst, eine Dreiergruppe sich liebt oder auch umgekehrt... Ein einziger Streithammel in der Gruppe kann alles auseinanderbrechen lassen.


    Ich hoffe Euch gefällt mein Bericht?!
    Gabi

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