Ungewolltem Nachwuchs vorbeugen

Meerschweinchen Kastration

in Meerschweinchen Nachwuchs
  1. Kastration vs. Sterilisation
  2. Kosten
  3. Ablauf
    1. Vor dem Eingriff
    2. Die Kastration
    3. Nachsorge
    4. Risiken
  4. Frühkastration
  5. Kastration Weibchen
  6. Zusammenfassung

Kastrationen werden vorgenommen um ungewolltem Nachwuchs vorzubeugen wenn Meerschweinchen Böcke mit Weibchen zusammen in gemischten Meerschweinchengruppen leben.

Bei zwei oder mehr zusammen lebenden Böcken wird häufig kastriert, da man sich hiervon eine Verhaltensänderung verspricht. Kastrierte Böcke, so heißt es, würden sich untereinander besser verstehen. Dies gehört allerdings ins Reich der Mythen, eine Kastration wird in der Regel nicht zum gewünschten Ergebnis führen da auch nach einem Eingriff keine wesentliche Verhaltensänderung festzustellen ist.

Erspart Euren Böckchen und Euch also diese Operation in dem Falle und versucht es lieber mit einem erneuten Versuch der Vergesellschaftung auf neutralem Boden und viel Platz.

Kastration in gemischten Gruppen unerlässlich

Leben hingegen Böcke und Weibchen zusammen ist unerlässlich dass alle männlichen Meerschweinchen nicht zeugungsfähig sind! Ansonsten stehen regelmäßig Schwangerschaften der Weibchen ins Haus. Eine dauernde Trächtigkeit stellt eine große Belastung für die Meerschweinchen Weibchen dar, so dass sie nach kurzer Zeit so schwach werden könnten, dass sie sogar daran sterben. Außerdem sind Weibchen unmittelbar nach der Schwangerschaft bereits wieder empfänglich – und auch der gerade geborene Nachwuchs wird sehr schnell geschlechtsreif werden, sodass man ohne Kastration ein unkontrollierbares und sehr teures exponentielles Wachstum erreicht.

 Auf der Seite „Vermeerung“ von sifle.de gibt es ein schönes anschauliches Rechenbeispiel zur unkontrollierten Vermehrung und den Folgen. 

Kastration oder Sterilisation?

Bevor wir im Detail auf die Kastration eingehen, möchten wir noch kurz über den Unterschied zu einer Sterilisation hinweisen:

  • Eine Kastration bezeichnet das operative Entfernen der Geschlechtsdrüsen. Beim Bock sind es die Hoden, beim Weibchen sind es die Eierstöcke und gegebenenfalls die Gebärmutter, die komplett entfernt werden.
  • Bei einer Sterilisation werden lediglich die Samenleiter beim Bock abgebunden. Bei einem Weibchen werden die Eierstöcke abgebunden oder ein Stück daraus entfernt.

In der Praxis werden aus Gründen der Wirtschaftlichkeit und der Schwere des Eingriffs für den kleinen Körper Meerschweinchen nicht sterilisiert, sondern ausschließlich Kastrationen durchgeführt.

Kosten einer Kastration

Die Gebührenerhebung der Kastration durch den Tierarzt ist in der Gebührenerhebung für Tierärzte insbesondere in Punkt G 5.7 geregelt. Siehe dazu Meerschweinchen Kosten. Ein erhobener Gesamtpreis für die Kastration eines Meerschweinchen Bocks von ca. 50 – 80€ ist durchaus üblich. Einen erheblichen Preisunterschied macht es aus, ob der Bock mittels Injektionsnarkose oder Inhalationsnarkose narkotisiert wird.

Ablauf der Kastration

Der Ablauf ist im Wesentlichen immer der selbe. Wenn man ein paar Punkte vor dem Eingriff beachtet, steht der Nachsorge nach der Kastration nichts mehr im Wege, da diese dann in aller Regel auch erfolgreich verläuft. Komplikationen kann man mit entsprechender Vorsorge gut vorbeugen.

Vor der Kastration

  • Die Operation muss ein mit Kleintieren und besser noch mit Meerschweinchen erfahrener Tierarzt durchführen – bitte sucht Euch einen Tierarzt mit Erfahrung!
  • Das Tier muss zur Kastration völlig gesund sein, da der Eingriff selbst durch die Narkose dem Meerschweinchen zu schaffen machen wird.
  • Eine Woche vor dem operativen Eingriff sollte der Bock vermehrt Vitamin C durch Frischfütterung bekommen. Die Narkose wird der Erfahrung nach dann besser vertragen. Eine zusätzliche Vitamingabe oder spezielle Narkose-Vitamin-Präparate sind bei ausreichend guter Fütterung nicht notwendig.
  • Das Meerschweinchen darf keinesfalls nüchtern sein wenn es narkotisiert wird, da sonst die Darmtätigkeit des Meerschweinchens sehr leicht zum Erliegen kommt, was ein ernsthaftes Risiko für das Meerschweinchen darstellt. Heu und Wasser muss sowohl am Vortag als auch am Tag der Kastration, sowie in der Transportbox, vorhanden sein.

Der Eingriff

  • Das Meerschweinchen wird in eine Narkose gelegt. Es besteht die Möglichkeit zwischen einer Injektionsnarkose oder einer Inhalationsnarkose, wobei die Inhalationsnarkose auf Grund des geringeren Risikos immer den Vorrang haben sollte – nicht nur bei einer Kastration.
  • Die Hodensäcke werden aufgeschnitten und die Hoden entfernt. Die bei der Kastration entstandenen Wunden werden entweder genäht, wobei sich hier die Fäden selbst auflösen oder nach 10 Tagen gezogen werden, getackert (Klammern werden ebenfalls nach 10 Tagen entfernt) oder sie bleiben offen. Bei einer offenen Wunde muss auf die Hygiene noch mehr wert gelegt werden. Der Vorteil ist, dass Wundwasser abfließen kann und die Wunde von innen nach außen heilen kann. Abszesse können so vermieden werden.
  • Die Kastration selbst dauert nur ca. 20 Minuten.

Hier seht ihr eine zwei Tage alte Kastrationswunde bei einem Meerschweinchen Bock. Die neben dem Penis und Anus liegenden Hoden wurden dabei vollständig entfernt. Die Wunden wurden mit jeweils vier Stichen genäht. An der rechten Seite (auf dem Foto links zu sehen) hat der Bock sich zwei Fäden selbst gezogen.

Die Fäden werden normalerweise nach 10 Tagen gezogen oder lösen sich je nach Nahtmaterial selbst auf.

Notwendige Nachsorge nach der Kastration

Nach der Kastration beginnt die Zeit erhöhter Aufmerksamkeit und steigender Haltungsansprüche seitens der Halter, bis die Wunde des Tieres vollständig ausgeheilt ist und der Bock die Karenzzeit, in der er noch immer Nachwuchs zeugen kann, überstanden hat.

  • Der Bock muss zunächst noch so lange beim Tierarzt bleiben, bis er wieder wach und munter ist. Bis zu diesem Zeitpunkt sollte er unter einer Rotlichtlampe liegen, damit er nicht auskühlt. Außerdem muss er alle 15 Minuten von einer Seite auf die andere Seite gelegt werden, damit die Funktionalität der Lunge sichergestellt wird und sie auch in der Aufwachphase richtig arbeiten kann. Achtet deshalb darauf, dass Eurer Meerschweinchen wach ist, wenn ihr es vom Tierarzt abholt. Ist es noch schläfrig, bleibt so lange beim Tierarzt bis es wieder richtig wach ist.
  • Meist brauchen die Böcke ca. 24 Stunden um sich komplett von der Operation und Narkose zu erholen.
  • Der Bock darf nun mindestens drei Tage, abhängig von dem Heilungsprozess der Wunde, nicht auf Streu sitzen, da sonst Dreck in die Wunde gelangt. Bei mir hat es sich bewährt, eine dünne Schicht einzustreuen und darauf Handtücher zu legen.
  • Karenzzeit: Böcke können nach der Kastration noch bis zu 6 Wochen decken, da sich so lange noch zur Befruchtung geeignete Spermien in den Samenleitern befinden können. Daher müssen sie diese Zeit getrennt von den Weibchen leben.
  • Die Wunde muss jeden Tag auf Rötungen, Schwellungen und austretendes Sekret kontrolliert werden. Auch der Gesamteindruck des Meerschweinchens muss beobachtet werden (Appetit, Gewicht, Schmerzen, Verhalten). Sollte sich die Wunde entzünden, muss sofort der Tierarzt aufgesucht werden.
  • Zieht der Bock sich selbst einen Faden, ist dies kein Grund zur Panik. So lange die Narbe nicht wieder aufgeht, ist kein weiterer Eingriff vom Halter bzw. Tierarzt notwendig.

Risiken der Kastration

Der Eingriff einer Kastration ist leider nicht risikolos und bei gesunden Tieren als Präventivmaßnahme gegen ungewollten Nachwuchs durchaus umstritten. Im Sinne der Tiere wird aber in Abwägung der Risiken deutlich zu einer Kastration geraten.  Die Risiken einer sind:

  • Narkose: Zum einen ist die für den Eingriff notwendige Narkose. Vor allem bei Meerschweinchen und anderen kleinen Tieren passiert es immer wieder, dass die Narkose nicht vertragen wird und die Meerschweinchen nicht mehr erwachen. Je älter das Tier ist, desto schlechter wird eine Narkose vertragen. Daher sollte man sich überlegen, ob es sinnvoll ist, ein älteres Tier kastrieren zu lassen. Besser ist es dem Bock dann einen anderen Bock als Gesellschaft zu holen. Bisher hatten meine Tiere bei keiner Narkose Schwierigkeiten.
  • Abszess: Die andere Gefahr ist die Bildung von Abszessen an der Narbe. Diese Eiterabzesse gehen entweder von selbst auf oder müssen durch den Tierarzt geöffnet werden. Wieder zu Hause muss der Abzess dann 3 mal täglich ausgedrückt und gespült werden. Vorsicht: Der Eiter stinkt! Am besten Handschuhe tragen – siehe Notfallapotheke. Außerdem wird der Tierarzt den neuen Kastraten sehr wahrscheinlich mit Antibiotika behandeln um Infektionen an der Wunde vorzubeugen.
  • Stress: Ein derart tiefer Eingriff erzeugt ein hohes Stresslevel – sowohl beim Tier, wie auch beim Halter. Stress kann das Immunsystem des Meerschweinchens weiter schwächen, wodurch in Folge ein Befall mit Haarlingen drohen kann. Die Wahrscheinlichkeit ist allerdings als gering zu bewerten.

Durch ausreichende Hygiene bei der Operation und nachher bei der Haltung im Käfig oder Gehege kann das Risiko der Bildung eines Abszesses oder dem Befall mit Parasiten gering gehalten werden. Deshalb sei auch hier noch einmal gesagt, dass der Kastrat am besten in einen Käfig mit ausgelegten Handtüchern gehalten wird, bis die Wunde äußerlich vollständig verheilt ist. Denn auch Einstreu birgt immer die Gefahr von Parasiten und Infektionen.

Aus Abwägung dieser Gründe ist die Frühkastration mehr und mehr in den Fokus gerückt. Ein noch vor der Geschlechtsreife kastrierter Bock hat viele Vorteile.

Frühkastrationen bei Meerschweinchen

Frühkastrationen werden vor der Geschlechtsreife im Alter von ca. 3 Wochen und einem Gewicht von ca. 250g durchgeführt. Wir haben unsere Böcke allesamt frühkastrieren lassen. Auswirkungen auf das Sozialverhalten hatte dies stets genauso wenig, wie auf die Lebenserwartung. Sie brommselten trotzdem alle und umwarben die Weibchen.

Vorteile der Frühkastration

  • Bei jüngeren Tieren gibt es ein geringeres Narkoserisiko, auch wenn dies nicht unumstritten ist.
  • Das Infektionsrisiko ist gemindert.
  • Die Gefahr von hohem Blutverlust wird gemindert, da die Geschlechtsregion noch nicht voll durchblutet ist.
  • Keine Trennung von der Mutter und den Geschwistern, so dass sie in der Gruppe aufwachsen können.
  • Schnellere Erholung nach der OP, meist nur ca. 4 Stunden.

Kastration von Meerschweinchen Weibchen

Ein solcher Eingriff bei Meerschweinchen Weibchen sind selten. Soll Nachwuchs verhindert werden, wird der Eingriff in der Regel immer beim Bock vorgenommen, da dieser einfacher und komplikationsloser ist. Es gibt jedoch Umstände, die eine Kastration eines Weibchens notwendig machen. Dazu zählen Indikationen wie z.B. Eierstockzysten, starke hormonelle Probleme oder eine Vereiterung der Gebärmutter des Weibchens. Eine Operation sollte jedoch nur in medizinischen Notfällen erfolgen, da sie am offenen Bauchraum erfolgt und somit um ein vielfaches risikoreicher ist als eine Kastration bei einem Bock. Beim Weibchen werden die Eierstöcke oder die Eierstöcke und die Gebärmutter entfernt, je nach Diagnose.

  • Wie auch bei den Böcken wir eine Kastration bei Weibchen nur unter Vollnarkose gemacht. Die OP dauert ca. 90 Minuten.
  • Operiert wird durch den Rücken. Die stecknagelkopfgroßen Eierstöcke werden entfernt, evtl. werden auch die Eileiter entfernt.
  • Die Narbe wird zumeist genäht, die Fäden nach 10 Tagen gezogen.

Für die Zeit nach der Operation gelten die selben Regeln wie bei den Böcken. Es ist auf ausreichende Hygiene zu achten.

Zusammenfassung: Meerschweinchen Kastration

  • Die Kosten einer Kastration liegen bei ca. 50-80€.
  • In gemischten Gruppen ist immer sicherzustellen dass kein Nachwuchs gezeugt werden kann.
  • Die Operation bei älteren Tieren ist mit höherem Risiko verbunden.
  • Eine Frühkastration, also ein Eingriff noch vor der Geschlechtsreife, hat viele Vorteile. Vor allem, dass das Tier sich schneller erholt und nicht von seinem Rudel getrennt werden muss (Karenzzeit)
  • Weibchen werden nur selten kastriert. Der Eingriff ist ungleich komplizierter.

Kastration im Meerschweinchen Forum

Es gibt über 430 Themen zu Kastration im Forum:

  • Dieser Beitrag stand im Zusammenhang mit diesem Thema: Böckchen Gruppe erweitern


    Einen Teil meiner Antwort und nachfolgende Beiträge zu diesem Aspekt, sind ein eigenständiges Thema wert.


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    Und ja: Ein Weibchen kommt nicht in Frage - es sei denn sie wäre kastriert. Das gibt es aber selten und die wenigsten Tierärzte beherrschen eine möglichst schonende Kastrationsmethode bei Weibchen.

    Ganzes Thema jetzt im Forum lesen (20 Beiträge)
  • Probleme nach Kastration

    WuselUndSpliss Meerschweinchen Verhalten 03. November 2023

    Hallo!

    Wir haben uns vor einem halben Jahr zwei junge Meerschweinchen Böckchen angeschafft. Wir haben sie per Ebay Kleinanzeigen gefunden, das Angebot war von einer seriös wirkenden Züchterin aus unserer Stadt. Beide Böckchen waren zum Zeitpunkt des Kaufs noch nicht einmal ein Jahr alt. Uns wurde gesagt, dass sich beide sehr gut verstehen und circa gleichalt sind. Zweiteres stimmte, ersteres leider gar nicht. Wir haben uns vor dem Kauf so gut es ging versucht zu informieren und standen im regen Austausch mit der Züchterin. Dass man am besten ein jüngeres und ein älteres Böckchen kaufen sollte haben wir viel zu spät herausgefunden…dass beide ca. gleichalt sind, lässt sich nun leider nicht mehr ändern.


    Schon nach einer Woche nach dem Kauf haben wir bemerkt, dass es Probleme gibt. Der kleinere jagte den großen - das ganze ging jetzt 6 Monate. Wir haben sehr viel versucht, um die Lage für beide Meeries entspannter zu machen. Wir haben den Käfig um einiges vergrößert (2,80x70) , einige Logikspiele gekauft, ihnen zeitweise Freilauf im Wohnzimmer gegeben, ordentliche Einstreumatten von bunny für Fleecehaltung gekauft (also wirklich hochwertige Decken für mindestens 300€), es gab ausschließlich hochwertiges Frischfutter und teures Heu…nichts hat geholfen. Der eine hat den anderen durchweg gejagt, Zähneklappern hat man ständig gehört und beide standen monatelang total unter Strom.


    Nun haben wir sie vor wenigen Tagen kastrieren lassen. Das haben wir vorher natürlich mit der Tierärztin abgeklärt. Diese meinte, dass sich die Kastration positiv auf das Zusammenleben von unseren Meerschweinchen auswirken wird und mehr Ruhe reinkommen kann.


    Jetzt, vier Tage nach der Kastration, hat sich die Lage um 180 Grad gedreht. Das Böckchen, was vor der Kastration ruhig war und gejagt wurde, ist plötzlich ungewöhnlich aggressiv, beißt uns (beim Checken der OP-Wunde), jagt den anderen und klappert mit den Zähnen. Das andere Böckchen ist hingegen plötzlich ruhig und gelassen, hat aber jetzt natürlich keinen Frieden. Damit es nicht ständig gejagt wird, sitzt es nur noch auf einem Haus rum. Sobald es dieses verlässt, geht das Jagen wieder los.


    Wir sind total fertig und wissen nicht wirklich weiter. Die beiden wegzugeben würde uns das Herz brechen, wobei das Wohl der Tiere natürlich im Vordergrund steht. Weitere Meeris dazuzugeben kommt auch eher nicht in Frage. Unsere Wohnung ist leider klein, somit können wir den Tieren nicht noch mehr Platz gewähren.


    Habt ihr noch einen Tipp oder Anregungen, um die Lage entspannter zu machen? Wir sind gerade dringend auf diese Art von Hilfe angewiesen🙏🏻


    Danke für jede Antwort!


    Liebe Grüße:) 🐹

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  • Hallo ihr Lieben,


    am Montag werden meine beiden Meerli-Böckchen Moritz (ca. 4 Jahre) und Poppi (Alter unbekannt, wirkt noch sehr jung und aufgeweckt) kastriert, damit sie danach zusammenleben können.


    Nun meine Frage: Soll ich die beiden direkt nach der Kastration zusammen in das Gehege tun (während sie noch schläfrig und taumelig und schlapp sind), oder soll ich besser 1-2 Tage warten (bis sie wieder fit und ganz bei Kräften sind), bevor ich sie zusammensetze?


    Ich danke euch schon vorab für eure wertvollen Hinweise <3

    Ganzes Thema jetzt im Forum lesen (54 Beiträge)
  • Höchstalter Kastration

    Bountyne Allgemeines 05. Juni 2023

    Hallo,

    wie alt darf ein männliches Meerschweinchen höchstens sein für eine Kastration?

    Ist 2 Jahre und 7 Monate schon zu alt?

    Liebe Grüße

    Ganzes Thema jetzt im Forum lesen (5 Beiträge)
  • Guten Morgen!


    Ich versuche mal ganz chronologisch alles zu erzählen, das wird nicht einfach 😅


    Am 27.03. wurde Maru kastriert, sie hatte einen Gebärmuttertumor und Eierstockzysten. Sie hat die OP grundsätzlich gut überstanden, schnell wieder gefressen usw. Sie wurde von innen mit selbst auflösendem Faden genäht.


    06.04. Die Wunde sah jeden Tag gut und geschlossen aus, doch nach 10 Tagen fand ich auf einmal Bluttropfen und musste feststellen, dass sie sich auf einmal die komplette Wunde aufgerissen hatte und der Faden raushing. Ich also direkt zim Tierarzt, der die Wunde zugetackert hat. Die Wunde war nicht entzündet, der Körper hat den Faden abgestoßen. Ich hatte sie gut beobachtet und auch nicht gesehen, dass sie vorher viel an die Wunde gegangen ist.


    Es folgten 2 Wochen in denen sie mit Tackern rumgelaufen ist, es wurden zwischendurch nochmal neue reingemacht, alte Fadenreste entfernt und Leukasekegel in die Wunde gelegt, aber sie hat nie extrem an der Wunde genagt, sie ist wenn dann nur minimal drangegangen.


    Dann hat Maru uns letzten Samstag einen riesigen Schreck eingejagt. Ich fand sie krampfend im Gehege, sie hatte sich die komplette Wunde aufgerissen und zusätzlich zur Seite hin noch mehr aufgerissen, da hing richtig ein Hautlappen zur Seite weg. Da schon nachmittags war, musste ich in die Tierklinik. 😩 Dort haben sie dann Maru unter Narkose wieder zusammengenäht, und wie sollte es anders sein, natürlich mit selbst auflösendem Faden🙄 Zusätzlich haben sie eine Klammer aus der Lippe entfernt, die hatte sie sich anscheinend reingerammt. Es ist mir ein Rätsel wie sie das geschafft hat, sich das so seitlich zusätzlich rauszureißen.

    Von dem Eingriff hatte sie sich auch wieder schnell erholt, die Verletzung war auch nicht tief. Im Inneren, also Muskelgewebe ist alles schon gut verheilt seit der ersten OP. Es geht wirklich nur um die Hautschicht, die Probleme macht. Sie verhält sich komplett normal, frisst gut usw. Sie bekommt seit dem Eingriff Samstag übrigens auch wieder Orniflox und Metacam (0,15mg 2x täglich).


    Ich war jetzt schon zwei Mal wieder bei meinem TA zur Kontrolle und da gestern die Wunde wieder so leicht auseinanderklaffte und der Faden sich zeigte, hat mein TA dann an einigen Stellen einen nicht auflösenden Faden genäht und wieder Leukasekegel reingemacht. Vermutlich verträgt sie einfach diesen resorbierbaren Faden nicht, und der muss sich nach und nach abstoßen. Und sie geht zu viel dran🙄


    Wir haben gefühlt schon alles probiert.


    Aluspray und Bepanthen auf die Wunde hält sie nicht ab.

    Aus einer Socke hatte sie sich wieder herausgewunden.

    Halskrause aus Stoff geht auch gar nicht, da bleibt sie hängen und gerät in Panik.


    Ich habe einfach so Angst dass sie sich plötzlich wieder alles aufreißt😩

    Hat noch irgendjemand eine Idee, wie ich sie davon abhalten kann?


    Und hat jemand eine Idee, warum sie 2 Wochen lang fröhlich mit Tackern rumläuft und dann auf einmal alles aufbeißt? Mein TA konnte es auch nicht fassen😅


    Ich wäre für Tipps sehr dankbar. Die Kleine macht mich echt wahnsinnig😅

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